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Grafen von Faber-Castell


Mit kgl. bayer. Bewilligung von 1898 und Immatrikulation in die Grafenklasse führte Graf Alexander zu Castell-Rüdenhausen (1866-1928), Sohn des Fürsten Wolfgang, den Namen eines Grafen von Faber-Castell. Er heiratete in 1. Ehe Ottilie Freiin von Faber, Enkelin des Industriellen, Bankiers und Grundbesitzers Lothar von Faber (1817-96). Dieser hatte die 1761 von seinem Urgroßvater Kasper Faber aus Langenzenn begründete Bleistift-Firma A. W. Faber in Stein bei Nürnberg – unbeschadet der Verselbständigung seines Bruders Johann 1878 – zu Weltruhm gebracht und war 1881 in den bayer. Freiherrenstand erhoben worden. Graf Alexander hat in 2. Ehe wieder den früheren Familiennamen angenommen. Die Nachkommen aus 1. Ehe besaßen bzw. besitzen neben den Bleistiftwerken in Stein (Wiedervereinigung mit der Firma Johann Faber 1932/42) umfangreiche Wälder etc., ältere und neuere herrschaftliche Häuser im Nürnbergischen (Dürrenhembach, Schwarzenbruck u. a.), ab 1889 Fideikommiß, und die 1878 ff. und 1903 ff. erbauten Schlösser in Stein.
Quelle: Gerd Zimmermann in: Altfränkische Bilder und Wappenkalender, 89. Jg, 1990, S. 12.

Hier ein kurzer Abriß der Familiengeschichte Faber/Faber-Castell:

Im Jahre 1761 begann der aus Obernzenn kommende Schreiner KASPAR FABER (1730-1784), in Stein bei Nürnberg Bleistifte ("Bleiweißstefften") zu produzieren. Sein Urenkel, LOTHAR FABER (1817-1896), übernahm 1839 in der vierten Generation das Unternehmen. Er machte aus dem Bleistift ein Qualitätsprodukt und das erste Markenschreibgerät der Welt. Lothar Faber erwarb sich große wirtschaftliche und große soziale Verdienste (er gründete z.B. 1844 die erste Betriebskrankenkasse). Seine Verdienste wurden 1861 mit dem persönlichen Adelsstand, 1865 der Ernennung zum lebenslänglichen Reichsrat der Krone Bayerns, 1881 mit der Erhebung in den erblichen Freiherren-Stand und 1891 mit der Ernennung zum Erblichen Reichsrat der Krone Bayerns gewürdigt.

Freiherr Lothar Freiherr von Faber war verheiratet mit Ottilie Richter (1831-1903). Das Ehepaar hatte einen Sohn, Wilhelm (1852-1893), der noch recht jung vor seinem Vater verstarb. Aus der Ehe von Wilhelm und Bertha Faber (1856 New York - 1940) stammte eine Tochter, Ottilie Freiin von Faber (1877-1944). Lothar Lothar Freiherr von Faber verfügte testamentarisch, dass der Name Faber hinkünftig immer mit dem zukünftigen Namen seiner Nachkommen verbunden bleiben müsse.

Ottilie heiratete den (gefürsteten) Grafen Alexander Friedrich Lothar von Castell-Rüdenhausen. Mit königlich bayerischer Bewilligung nahm Alexander bei der Heirat (es war seine 2. Ehe) am 02.02.1898 den Namen Graf von Faber-Castell an, und verzichtet auf seine Recht gegenüber dem Haus Castell. Mit der Heirat entstand die Familie der Grafen v. Faber-Castell und der Markenname Faber-Castell.

Sieh auch das Wappen Faber. Ein Zusammenhang mit dieser Familie Faber aus Nürnberg ist jedoch nicht nachweisbar.

Weitere Info zum Wappen von Faber:
Historische Familienwappen in Franken von Eugen Schöler