An die NEW YORK TIMES
Dear Sirs,
als unmittelbar Betroffener möchte ich gerne zu Ihrem Bericht über das Ableben des bekannten Archäologen Dr. Henry Jones Stellung nehmen. Trotz erheblicher fachlicher Differenzen, die sich jedoch stets im Rahmen eines kollegialen und respektvollen Diskurses bewegt haben, durfte ich Dr. Jones als interessanten und sympathischen Menschen kennenlernen, der nicht nur als Altertumsforscher höchste Achtung verdiente. Sein eigenartiges Verhalten in der Zeit kurz vor seinem rätselhaften Verscheiden will ich durch die ärztliche Diagnose (Tollwut) erklärt wissen, so ungewöhnlich sie auch sein mag. Jedenfalls steht ohne Zweifel fest, daß Dr. Jones' Attacke gegen meine Person nicht von persönlicher Feindschaft veranlaßt war, da er sich auch gegen andere, ihm völlig unbekannte Personen ausgesprochen aggressiv verhalten hat. Daß mein Faktotum in diese unglückliche Affaire einschreiten mußte, ergab sich aus der Pflicht seines Amtes und wurde von der Polizei als legitime Selbstverteidigung gewertet. Sowohl er wie ich bedauern das Schicksal von Dr. Jones zutiefst. De mortibus nihil nisi bene! Ungeachtet aller früheren Kontroversen wird die Fachwelt Dr. Henry Jones in verehrungsvoller Erinnerung behalten. Unser ganzes Beileid gilt seinem Sohn, Henry Jones jun.
DDr. Algernon Rosencreutz (Univ. Boston, z.Z. New York)