DIE HORTOMANIE-FORSCHUNG
Die Hortomanie-Forschung steckt noch in den Kinderschuhen.
Es ist jedoch gelungen, 12 Symptome aufzulisten, deren Auftreten eine Infektion mit dem Hortomanie-Virus wahrscheinlich machen.
Dabei hat sich gezeigt, daß es genügt, wenn 7 von 12 Anzeichen zutreffen, um von akuter Hortomanie (oder Gartensucht) sprechen zu können.
Prof.Dr.B.Lume
DIE SYMPTOME
1.) Das heimliche Gärtnern, Neu gekaufte Pflanzen werden zuweilen  unauffällig in einer Ecke versteckt, oder vorläufig im Auto belassen, bis sich  der Süchtige unbeobachtet fühlt.
2.) Stapel von Gartenbüchern, Samen- und Gartenatalogen befinden am  Küchentisch, im und neben dem Bett oder am Stillen Örthen.
3.) Massenkäufe bei Gartencentern, beim Aldi(Hofer), vor allem im Frühjahr und beim Abverkauf; wenn man rauskommt kann man sich an nichts mehr erinnern. Es werden mehr Pflanzengekauft, als Platz zur Verfügung steht (=als man dachte, zur Verfügung zu haben!!)
4.) Körperliche Entzugssymptome: Spannungskopfschmerz oder Gereiztheit  bei Abstinenz. Hingegen leuchtende Augen, frisches, jugendliches Aussehen  und gute Laune nach mindestens 2 Stunden Gartenarbeit.
5.) Billig einkaufen und Kochen einfacher Gerichte um mehr Geld für den  Garten zu haben. Man sollte nicht glauben, was bei ein wenig Sparsamkeit  übrig bleibt, um sich noch ein schönes "Gartending" zu kaufen.
6.) Kein Vorbei an der Gartenabteilung. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, in  ein Gartencenter einzutreten, und später ohne eine Pflanze oder ein  Gartenacessoire herauszukommen. Die Gartenabteilung im Baucenter ist ein  unwiderstehlicher Anziehungspunkt für den Hortomanen.
7.) Hausarbeit vortäuschen und Spuren der  Gartenarbeit vertuschen. Tagsüber wird z.B. der Staubsauger dekorativ ins  Wohnzimmer gestellet, um im Notfall sofort mit selbigem betulich  herumzusaugen. Hausarbeit wird zeitweise auch in der Nacht erledigt.
8.) Der Partner eines Hortomanen ist meist nicht von der Sucht befallen, das  ist höchstwahrscheinlich auf eine Immunisierungsreaktion zurückzuführen, die  während der Latenzzeit des Befallenen auftritt. Beim Parter tritt eine  Immunreaktion auf, die ihn vor hortomanischen Schüben schützt. Es kommt zu  Aussagen wie: "Zum Glück ist sie "NUR" (Haha) im Garten, und treibt sich  nicht sonst wo herum. "
9.) Exzessives Fotografieren von im eigenen Garten. Vorzugsweise  mit einer Digitalkamera, aber auch analog werden alle Blüten und  Gartenecken abggelichtet.
10.) Gartenarbeit auch "nebenbei" z.B. während des Kochens, zuweilen auch bei Regen. Der Wunsch nach ein  wenig Flutlicht im Garten, um auch bei Dunkelheit gärtnern zu können.
11.) Kommunikation mit Pflanzen, Ermahnen, Streicheln, Komplimente  machen, Konzerte geben für Blumen, Singen für den Trompetenbaum...
12.) Hortomanie tritt anfallsartig auf. Zuweilen tritt die Gier nach Pflanzen und  Erdlöchern in den Hintergrund, um dann umso heftiger wieder zuzuschlagen.

IST HORTOMANIE HEILBAR?
Hortomanen sind im zivilen Leben Menschen wie Du und Ich.
Da Heilung aller Voraussicht nicht möglich ist, müssen wir lernen, mit der Sucht zu leben, und Voraussetzungen zu schaffen, daß unsere Hortomanie  den Mitmenschen das Leben nicht unnötig schwer macht.
Das heißt, das Aufkeimen ärgerer zwischenmenschlicher Probleme nicht im Gärtnern zu  ertränken, sondern sich wieder um Andere kümmern;
das heißt, angemessene Pausen zwischen den Gartenarbeits-anfällen einhalten zu können (so eine Nacht mindestens);
das heißt, möglichst nicht zu lügen, zu stehlen oder zu rauben, um der Sucht nachzukommen und auch sonst nicht irgendwie auf zweifelhafte Weise Geld  dafür anzuschaffen;
das heißt, sich und die Familie nicht in den finanziellen Ruin zu stürzen;
das heißt, die Besuche im Gartencenter nicht über drei Stunden am Tag auszudehnen, sondern wieder heim zu kommen;
das heißt, nicht mit den großen Erdflecken an den Knien zur Bank gehen, da  man sonst möglicherweise keinen Kredit mehr bekommt, sondern sich vorher umzuziehen;
das heißt, so zu leben, als ob man geheilt wäre.

WER KANN HELFEN? WIE KANN GEHOLFEN WERDEN?
Die Wissenschaft (Schulmedizin) hat noch kein Gegenmittel gefunden.
Der Gärtner und Florist wird uns dabei auch schwerlich helfen können, so wie der Wirt einer Bierstube auch nicht seine Gäste nach dem zweiten Bier warnt: "Dieses eine Bier noch, Herr Schulze, und dann ist aber wirklich Schluss! Ihre Gattin wartet zu Hause auf Sie!" Der Gärtner und Florist weis auch schwerlich über  Hostomaniesymptome bescheid, er wird nicht sagen: "Oh Frau Maier, sie  haben schon drei Clematis gekauft letzte Woche, meinen sie nicht, dass Sie  etwas übertreiben, wenn Sie jetzt noch eine kaufen? Und mit den Rosen  haben Sie doch wohl auch übertrieben, geben Sie mir besser diese Leonardo da Vinci zurück, ja? Sie haben doch ohnehin keinen Platz mehr  dafür in ihrem "Garten" hahaha."
Nein, das wird unser Gärtner nicht sagen!!!
Schnittblumen haben sich gegen unerwünschte Symptome und Nebenwirkungen gut bewährt. Aus dem Garten geholt, in schöne Vasen gestellt und in der Wohnung verteilet, - dann macht man die Hausarbeit schon alleine deswegen damit die Blumen nicht das ganze Chaos "mit ansehen" müssen.
Die Beichte. Eingeständnis der Sucht, Bitte um Verständnis für die eigene  Krankheit bei den Lieben.
Eine Selbsthilfegruppe. Offene Forumsrunden, in denen angstfrei über das Leben mit der Gartensucht gesprochen werden kann.
Die Anonymität bleibt in dem Maße gewahrt, wie der Hortomane es wünscht.
Was sonst noch, mir fällt gerade nichts mehr ein.
Oh ja, raus in den Garten und weiterarbeiten!!!
Haben Sie neue Erkenntnisse über diese Erkrankung? Neue Symptome entdeckt, oder gar ein Gegenmittel gefunden? All das interessiert mich und mein Team sehr.
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Vielen Dank!

Prof.Dr. B.Lume
Facharzt für interne Hortomanie
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