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9500 bis 8000 |
Zum Ursprung der
indogermanischen Sprachen gibt es zwei Theorien. Die so
genannte Anatolische Bauernhypothese geht davon aus, dass
sich die indogermanischen Sprachen 8000 bis 9500 Jahre vor
Christi Geburt zusammen mit der Landwirtschaft von
Anatolien, der heutigen Türkei, aus verbreiteten. |
6000 |
Zum Ursprung der
indogermanischen Sprachen gibt es zwei Theorien. Ein Teil
der Wissenschaftler glaubt, Hirten und Reiter des so
genannten Kurganvolks hätten sie etwa 6000 vor Christus vom
südlichen Russland und der Ukraine aus in mehreren Schüben
nach Europa und in den vorderen Orient gebracht. |
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2637-2582 |
Sargon I. von Akkad
(Begründer der ersten Semit-Dynastie in Mesopotamien;
manche behaupten, daß diese Dynastie zwischen 2350-2292
geherrscht hat, erobert Gutium, Kirkuk, Arbil und Diyarbakir.
Sein Reich reicht von Syrien und Kleinasien, bis zum
Zagros-Gebirge. |
2530 (2200-2164?) |
Naramsin, König der Akkad
(Stadt in Nord Babylonien), besiegt die Lulubu am "Heidenpaß" |
2500-2300 |
Die Guti beherrschen
Babylonien und setzen eigene Könige ein. |
2000 |
Die Kardaka in
Keilschrifttexten erwähnt. Einwanderung der
indogermanischen Hethiter und Beginn der sprachlichen
Indogermanisierung des Zagros. |
1800-1500 |
Erstes hethitisches
Großreich, das weite Gebiete Kleinasiens umfaßt. |
1746-1171 (1530-1155?) |
Kassitenherrschaft in
BabyIon (Kardunasch). Die Kassiten waren ein Volk im
Südwesten des Zagros-Gebirges. Nach dem Sturz der Dynastie
zogen die Kassiten sich wohl wieder in das Zagros-Gebirge
zurück. Sie wurden von Alexander d.Gr.324/323 v. C.
vorübergehend unterworfen. |
1700 |
Hammurabi besiegt
nördliche Bergvölker. |
1600 |
Babylon wird von den
Hethitern erobert. |
1450-1200 |
Zweites hethitisches
Großreich, das wiederum bis Syrien reicht. |
1400 |
Einwanderung iranischer
Stämme in den heutigen Iran. |
1286 |
besiegten die Hethiter
unter Huwatalis II. bei Kadesh (Südostanatolien=Kadis) das
Heer des ägyptischen Pharaos Ramses II. In diesem Zeitraum
breitet sich auch die mykenische Kultur (die Bronzezeit
Griechenlands) an der kleinasiatischen Küste aus. |
1240 |
wird das Hethiterreich
durch den Einfall der Völker aus Südosteuropa in
Kleinasien vernichtet. |
1200 |
Gründung des
Urartäerreiches (Urartäer waren die Bewohner des alten
Urartu=Berg Ararat) in Ostanatolien (Hauptstadt Tuschpa/Van).
Dieses Reich wird 585 v. C. von den Skythen zerstört. |
1000 |
Meder und Perser(iranische
Stämme) sickern in den Nordzagros ein; Zarathustra wird in
Nordostkurdistan geboren. |
900-700 |
Die Guti-Kurden nehmen das
Medische an; Armenier dringen von Westen her in das
Ararat-Gebiet ein. |
880 |
Die Chald-Kult von Ardinis
breitet sich in Urartu aus. |
835 |
Erste Erwähnung der Meder
in einer Inschrift. |
722 |
Medisches Reich im
Nordwestiran. |
714 |
Sargon ll. zerstört
Mussassir-Ardinis. |
700 |
Gründung einer persischen
Monarchie durch Achaimenes. |
625 |
Gründung eines medischen
Großreichs durch Kyaxares. |
612 |
Niniveh, die Hauptstadt von
Assyrien, wird von den Medern erobert. |
600 |
Auftreten Zarathustras in
Iran. |
550 |
Sturz des medischen Reiches
durch Cyrus d.Gr., des Herrschers der Achämeniden. |
538 |
Cyrus d.Gr. erobert Babylon
und gründet das persische Weltreich der Achämeniden. |
522-519 |
Aufstände von Darius I.
niedergeschlagen. |
401 |
Xenophon überquert mit den
"Zehntausend" das Kardukhen-Gebirge. |
333 |
Das kurdisches Gebiet wurde
durch Alexander erobert, der achämenidischen König
besiegte. |
330 |
Endgültiger Sturz des
Achämenidenreichs durch Alexander d. Gr. |
250 |
Gründung des Parthischen
Königreiches im Iran (Arsakiden Dynastie), welche bis 224
n. C. dauerte. |
150 |
Vormacht der Parther in
Vorderasien unter Mithradates I. |
80 |
König Tigranes von
Armenien besetzt "Gorduene". Beginn der römischen
Kolonisierung. |
63 |
König Mithradates v.
Pontus, von den Römern besiegt, nimmt sich das Leben. |
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170 |
Die Armenier besetzen
Nord-Kurdistan. |
226 |
Gründung des
Sassanidischen Imperiums im Iran. |
240 |
Öffentliches Auftreten des
Mani (Religionsstifter) |
300-617 |
Krieg zwischen Ostrom und
den Parthern |
309-379 |
Schapour II. Herrscher im
Sassanidenreich. |
529-578 |
Khosraw Anoschirwan
Herrscher im Sassanidenreich |
621 |
Gründung der neuen
Religion des Islam. |
639-645 |
Einmarsch des arabischen
Heeres in die kurdischen Gebiete, und blutige
Auseinandersetzung zwischen den Kurden und den neuen
islamischen Invasoren. |
650 |
Sturz und Tod des letzten
Sassaniden-Königs, Yazdigerd III. |
700-900 |
Gewaltsame Islamisierung
der Kurden. Zum Islam übergetreten, leisten die Kurden
einen eigenständigen und wichtigen Beitrag zur islamischen
Zivilisation, vor allem auf militärischem und
künstlerischem Gebiet. |
700 |
Erstes Schriftstück in
kurdischer Sprache. Ein kurzer Text in Versform schildert
die Greuel, die während der Zeit der arabischen Invasion
begangen wurden: Zerstörung der Feuertempel, Verfolgung der
Mazdeismus- bzw. Zoroastrier, der Religionen, zu deren sich
die Kurden seit der Zeit der Meder bekannten. Auswanderung
der Zoroastrier nach Indien. |
765 |
Ein kurdischer Musiker aus
Mossul, Ibrahim Mousseli (Mawsili), 743-806, führt die
Musik, die bis dahin im Islam verboten war, am Hof
Harun-al-Raschids ein und gründet das erste Konservatorium
für islamische Musik, das sein Sohn Ishaq weiterentwickelt
und in einem Lehrbuch festhält. Einer ihrer Schüler,
Ziriyab, auch ein Kurde, läßt sich am Hof von Cordoba
nieder, gründet dort eine Schule und verbreitet die Lehre
seiner Meister in Spanien und im Maghreb (Marokko). |
900-1200 |
Unabhängige kurdische
Fürstentümer werden gegründet. |
930 |
Der zoroastrische
Soldatenführer Mardawidj wird Herr über den westlichen
Iran. |
950 |
Schadadiden-Dynastie im
Norden Kurdistans. (Hauptstadt Gandjeh von 951-1174). |
959 |
Hassanwaih aus dem Stamm
Barzikani (Barzan) begründet die kurdische Dynastie der
Hassanwaihiden (959-1015). |
990 |
Kurdische Dynastie der
Marwaniden (990-1096). |
1000 |
Endgültiger Rückgang des
Zoroastrismus im Iran. |
1037 |
Gründung der
Seldschuken-Dynastie im Iran, welche für das Schicksal der
Kurden eine große Rolle gespielt hat. |
1075 |
Scheikh Adi Ibn Mosafir,
Begründer der Religiossekte der Yezidi, wird in Kurdistan (Kermanschah)
geboren. |
1126 |
Eroberung der armenischen
Hauptstadt Ani, durch die kurdische Schadadiden-Dynastie. |
1117-1157 |
Unter dem
Seldschuken-König Sultan Sandjar wird der Name Kurdistan
erstmals offiziell genannt. |
1137/38 |
Sultan Salahadin, der
große Kurde, wird als Sohn des Nadjmodin Ayub in Takrit, im
Arbil-Gebiet in Kurdistan, geboren. |
1167 |
Aufstieg des Sultan
Salahadin, Sohn des Ayub, und Gründung der kurdischen
Dynastie der Ayubiten. Diese Dynastie herrscht von 1169-1250
über den gesamten islamischen Mittleren Osten. |
1187 |
Eroberung Jerusalems durch
Salahadin und Beginn des dritten Kreuzzugs. |
1193 |
Tod von Sultan Salahadins
in Damaskus und Aufteilung des Ayubiten-Reichs durch seine
Nachfolger. |
1242-1245 |
Einbruch der Mongolen in
Anatolien, Vernichtung der seldschukischen Armee durch die
Mongolen, Eroberung großer Teile Kurdistans und Beseitigung
des Khalifen von Baghdad durch Hülakku Khan Mongol. |
1299 |
Zerfall des
Seldschukiden-Reichs in 18 unabhängige Kleinstaaten. |
1302 |
Sieg Osmans über die
Byzantiner in der Schlacht von Bapheos. |
1300-1450 |
Wiederherstellung der
kurdischen Fürstentümer nach dem Ansturm der Mongolen. Das
kurdische Kulturleben blüht an den Höfen von Bitlis,
Hakkari und Bohtan auf. |
1470 |
Turkmenendynastie
Aq-Quinlou (von „weißer Hammel") und
Ausrottungspolitik gegen die kurdischen Dynastien. |
1500-1820 |
Kurdistan als Schauplatz
der Kämpfe zwischen Osmanen und Persern. |
1501 |
Gründung der
Safaviden-Dynastie im Iran durch Schah Ismail und Versuch,
die Kurden im iranischen Teil Kurdistans zu unterwerfen. |
1514 |
Schlacht von Tschaldyran (Tschaldoran-
Ort im Norden-Kurdistans) zwischen dem osmanischen Sultan
Selim I. und dem Safaviden-Schah lsmail. Der großte Teil
Kurdistans wird dem osmanischen Reich einverleibt. Sultan
Selim verpflichtet sich, die "kurdischen Staaten"
anzuerkennen und sich nicht in ihre inneren Angelegenheiten
einzumischen. Zum ersten Mal wird Kurdistan praktisch
geteilt. |
1596 |
Amir Scharaf Khan Bitlisi,
Fürst von Bitlis, beendet sein Buch Scharafnameh (Die
Zeugnisse der kurdischen Nation), den ersten vollständigen
Überblick über die kurdische Geschichte. |
1639 |
Nach dem Vertrag von Zuhab
zwischen Osmanen (Sultan Morad IV) und Persern (Schah Safi),
welcher in der Kleinstadt Qasr-Schirin unterzeichnet wurde,
wird die Grenze offiziell mitten durch Kurdistan gezogen. |
1695 |
Der 1695 geborene Ahmadi
Khani, Dichter, Philosoph und Linguist, ruft mit Hilfe
seines Hauptwerks (Buches) Mamo-Zin, eines nationalen
Heldengedichts, zum Aufbau eines vereinigten Nationalstaats
Kurdistan auf. |
1732 |
Die Perser erhalten die
westlichen Provinzen zurück und 1736 werden die alten
Grenzen von 1639 wiederhergestellt. |
1748 |
Karim Khan Zand (geb. 1698
oder 1704 gest. 1778), ursprünglich ein Kurde aus Harssin,
Iranisch-Kurdistan, gründet die Zand-Dynastie im Iran. |
1794 |
Die Zand-Dynastie wird von
Agha Mohammad-Khan Qadjar (Qadjaren-Dynastie) gestürzt. |
19. Jahrhundert |
Einmischung der Hohen
Pforte, des Osmanischen Reichs, in die kurdischen
Angelegenheiten. In ihren Vorrechten bedroht, erheben sich
die kurdischen Fürsten, allerdings in unkoordinierten
Aufständen. |
1806 |
Revolte des Abdulrahman
Pascha von Suleimania. |
1818 |
Beginn des russischen
Einflußes und Aufstand des kurdischen Stammes Bilbas. |
1826 |
Beginn der Entmachtung der
kurdischen Fürsten von Dereh Bey (Beg) durch den
osmanischen Sultan Mohammad II. |
1828 |
Ende des
Russisch-Persischen Krieges (Vertrag von Turkmantschai,
Gebietverluste an Rußland). Auswanderungswelle von
armenischen und assyrischen Christen sowie von Kurden nach
Rußland, Ansiedlung der Assyrer und der Kurden bei Erivan. |
1830 |
Revolte des Mir Mohammad
(bekannt als Miri Kora) von Rawanduz. |
1843-47 |
Revolten des Badir Khan Beg
von Djazireh und des Nurallah Beg von Hakkari und in diesem
Zusammenhang erster armenisch- bzw. assyrisch-kurdischer
Konflikt. |
1853-55 |
Revolte von Yazdan Schähr. |
1877/78 |
Russisch-osmanischer Krieg
ermöglicht die Aufstände in den Provinzen Hakkari und
Bohtan sowie des kurdischen Stammes Hammawand. |
1880 |
Revolte des Scheikh
Ubeidullah Schamdinan von Nehri und Belagerung von Urmiyeh
im iranischen Kurdistan (in manchen Quellen wird dieser
Aufstand als der erste kurdisch-nationalistische Aufstand
bezeichnet). |
1890/91 |
Versuch des Schakir Pascha
zur Gründung der irregulären "kurdischen
Hamidia-Truppen". |
1894-1895 |
Blutige Zusammenstöße
zwischen Armeniern und Teil der Kurden in Sassun sowie
kurdischer Aufstand von Hakkari gegen Sultan Hamids Politik. |
1897/98 |
Gründung des ersten
kurdischen Nationalkomitees und Zeitung
"Kurdistan". Diese Zeitung (Zeitschrift) versucht,
die Idee der kurdischen nationalen Befreiung zu verbreiten. |
1900 |
Mulla Mustafa Barzani
geboren. |
1905 |
Aufstand des
Schekkak-Stammes in Iranisch-Kurdistan gegen die
Zentralregierung und gleichzeitige Bildung mehrerer
Selbstverwaltungsräte in den kurdischen Gebieten, wie in
Saqqiz, Mahabad und Kermanschah, durch Qazi Fatah, einen
kurdischen Gelehrten aus der Qazi-Familie |
1908 |
Die Jungtürkische
Revolution: In Konstantinopel Proklamation einer Verfassung,
die für alle Nationalitäten des osmanischen Reichs
Gleichheit verkündet. Aber ab 1909 praktizieren die
Jungtürken eine repressive Politik in bezug auf die
nichttürkischen Völker (Albaner, Armenier, Kurden u.a). |
1909 |
Empörung der Milli-Kurden
(liberale Kurden) unter Ibrahim Pascha und Gründung
mehrerer kurdischer Komitees und Zeitungen, welche kurz
danach verboten wurden. |
1913 |
Vereinbarung eines
Grenzberichtigungsprotokolls in Istanbul, das von Iran, der
Türkei, Rußland und England unterzeichnet wurde. |
1913-1914 |
Aufstand von Betlis und
Aufstand in Süd-Kurdistan unter Führung von Scheikh
Abdul-Salam Barzani; zwei wichtige Ereignisse vor Beginn des
1. Weltkrieges. |
1915 |
Beginn der türkischen
Armeniermassaker, die Badirkhaniden versuchen die Befreiung
von Bitlis. |
1916 |
Alliierte Geheimverträge
über die Aufteilung des Osmanischen Reichs und Kurdistans (Sykes-Picot-Abkommen).
Beginn der Deportation von 700.000 bis 1.000.000 Kurden nach
Westanatolien |
1918 |
Februar 1918,
14-Punkt-Programm zur Selbstbestimmung der Völker,
proklamiert durch den amerikanischen Präsidenten Woodrow
Wilson. |
1919 |
Anti-kemalistische Aktion
der Kurdenführer in Malatia. |
1919-1920 |
Erster kurdischer Aufstand
gegen die britischen Besatzer im südlichen Kurdistan. Von
Scheikh Mahmoud Barzandjeh angeführt, zielt diese
Bewegung auf die Schaffung eines "freien und
einheitlichen Kurdistan. |
19.-26.04.1920 |
Konferenz von San Remo. Die
zahlreichen Verträge, die während des Krieges von den
Alliierten über die Verteilung des Nahen Ostens geschlossen
wurden, werden entsprechend den neuen Machtverhältnissen
revidiert. Großbritannien läßt sich das Mandat über den
arabischen Irak und das kurdische Vilayet von Mossul
zuteilen, Frankreich wird dafür zu 25% an der Ölproduktion
im Gebiet von Mossul beteiligt. Es bleibt die Möglichkeit
offen, in den Gebieten, die wieder russisch werden mußten,
einen armenischen und einen kurdischen Staat zu gründen. |
10.08.1920 |
Der Friedensvertrag von
Sevres rechnet die Kurden zu den "befreiungswürdigen
Völkern". Der Vertrag von Sevres, abgeschlossen
zwischen den Alliierten und der Hohen Pforte, bestätigt die
endgültige Aufteilung, die schon in San Remo beschlossen
worden war. Im Teil III (Art. 62-64) empfiehlt er die
Schaffung eines kurdischen Staates auf einem Teil des
kurdischen Gebietes. |
1920 |
Revolte von Ismail Agha
Simko im iranischen Kurdistan, welche bis 1930 dauerte. |
6.03.1921 |
Aufstand von
Koçkiri-Dersim" (1919-22) bekannt oder besser gesagt
recht wenig bekannt geworden, obwohl es sich um den ersten
wichtigen kurdischen Aufstand gegen die kemalistische
Regierung handelte.Geführt wurde die Revolte von Aliþer
Beg , Nuri Dersimi und Aliþan Beg. |
23.08.1921 |
Sir Percy Cox, britischer
Hochkommissar in Mesopotamien, setzt den Emir Faisal (Sohn
des Sherifs von Mekka) , den die Franzosen aus Syrien
verjagt hatten, als irakischen König ein. Die Kurden von
Mossul boykottieren massiv das Plebiszit, das für die
"Wahl" von Faisal organisiert worden war. |
20.10.1921 |
Französisch-türkischer
Vertrag von Ankara. Frankreich annektiert zu Syrien - das
unter seinem Mandat steht - die kurdischen Provinzen
Djazireh und Kurd-Dagh. |
1923 |
Zweiter Aufstand von
Scheikh Mahmoud. Er ernennt sich zum "König von
Kurdistan" und nimmt Verbindung mit dem Anführer der
Kurden im Iran, Simko, auf, der seit 1920 gegen die
persische Herrschaft kämpft. Diese Bewegung wird von der
britischen Armee niedergeschlagen und der Scheikh wurde nach
Indien verbannt. |
24.03.1923 |
Vertrag von Lausanne
zwischen der Regierung Kemal Atatürk (Ankara) und den
Alliierten, der den Vertrag von Sevres wieder aufhebt und
die Annektierung des größten Teils von Kurdistan durch den
neuen türkischen Staat absegnet. |
3.03.1924 |
Eine Verordnung verbietet
alle kurdischen Schulen, Vereinigungen und
Veröffentlichungen und gleichzeitig die religiösen
Bruderschaften und medressas. Das erste türkische
Parlament, unter dessen Mitgliedern auch 72 Repräsentanten
Kurdistans waren, wird aufgelöst. |
195 Februar-April |
Der kurdische
Nakschbendi-Scheich Said von Piran führt einen Aufstand
gegen die junge Republik im Namen der kurdischen Nation. Die
alevitischen Kurden beteiligen sich nicht daran. Mit grosser
Anstrengung und logistischer Unterstützung (Eisentransport)
der französischen Mandatsmacht in Syrien gelingt es dem
Regime, den Aufstand bis im Frühsommer niederzuwerfen. Die
Hauptaufgabe der türkischen Armee ist es fortan, die Kurden
im Rahmen eines dauerhaften Ausnahmezustandes zu
kontrollieren. Eine ökonomische und kulturelle Entwicklung
der Grossregion kann so nicht stattfinden. Der Staat führt
die unionistische Politik der Zwangsumsiedlung fort. |
16.12.1925 |
Der Rat des Völkerbundes
stimmt - auf die britische Forderung hin - der Annektion des
südlichen Kurdistan (Mossul) durch den irakischen Staat zu. |
1926 |
Grenzziehung zwischen der
Türkei und dem Irak. |
1927 August |
Gründungskongreß von
Khoyboun (Unabhängigkeit), nationale kurdische Liga. Diese
Organisation, umfaßt alle kurdischen Gruppierungen,
Parteien und Organisationen, die nach dem 1. Weltkrieg
gegründet wurden. |
1928 |
Der Ararat (kurdisch:
Agirî) Aufstand wird angeführt von General Ihsan Nuri, der
Xoybun angehört. Forderung nach einem autonomen Staat. Bis
1929 wird das Gebiet um den Berg befreit und die Republik
Ararat ausgerufen. |
1928 |
Die gesamte zivile und
militärische Verwaltung des türkischen Kurdistan wird
unter die Kontrolle des "Generalinspekteurs des
Ostens" gestellt, des türkischen Hochkommissars für
Kurdistan. Fast überall in den kurdischen Provinzen brechen
Aufstände aus. |
1930 |
Eine große
Widerstandsbewegung organisiert sich unter der Führung von
Khoyboun in der Gegend um den Berg Ararat. Die Türkei und
der Iran schließen einen Pakt, um sie niederzuschlagen
(Januar 1932). |
1930 Juni |
Simko, der Anführer der
Kurden im Iran, der seit 1920 gegen die Zentralregierung
gekämpft hat, wird bei Verhandlungen mit den
Repräsentanten Teherans ermordet. |
1931 Herbst |
Neuer Aufstand im
iranischen Kurdistan unter der Führung Bruder des
ermordeten Simko. |
1931 |
Von den Engländern aus
Indien zurückgeholt., ruft Scheikh Mahmoud wieder zum
Aufstand im irakischen Kurdistan auf. Er wird
niedergeschlagen, von ihnen gefangengenommen und in Baghdad
unter Hausarrest gestellt. Daraufhin erheben sich die
irakischen Kurden, diesmal unter der Führung von Scheikh
Ahmad Barzani und Mulla Mustaf, Barzanis Bruder. Die
britische Luftwaffe greift kurdische Dörfer an. |
1932 Mai |
Ankara verkündet ein
Gesetz zur Deportation und Versprengung der Kurden. Mehrere
hunderttausend Kurden werden nach Zentral- und Westanatolien
deportiert. |
1933 |
Neuer kurdischer Aufstand
im Irak unter Führung der Barzanis (Scheikh Ahmad und sein
Bruder Mulla Mustafa). |
1936-1938 |
Aufstand von Seyid Reza
Dersimi in Dersim Türkisch-Kurdistan. |
1937 |
Sa'adabad-Vereinbarung in
Teheran zwischen Afghanistan, Iran, Irak und der Türkei, in
der u. a. die Bekämpfung der Befreiungsbewegungen
vereinbart wurde. |
1939 |
Gründung der kurdischen
Organisation Hiwa in Irakisch-Kurdistan. |
1941 |
Besetzung Irans durch die
alliierten Truppen, Absetzung des iranischen Diktators Reza
Schah und Freilassung aller politischen Gefangenen, unter
anderen der kurdischen politischen Gefangenen. |
16.9.1942 |
Gründung der Organisation
Kummaleh-i J.K.(Jiyanawey Kurd) in der nicht okkupierten
Region in Iranisch-Kurdistan. |
1943-1945 |
Ständige Bombardierung
Irakisch-Kurdistans durch die britische Luftwaffe und
massiver Widerstand der Barzanis. |
16.8.1945 |
Gründung der
Demokratischen Partei Kurdistan Iran in Mahabad und breite
Bewegung unter den Kurden für Selbstverwaltung in den
kurdischen Regionen. |
17.12.1945 |
Die kurdische Fahne wird
auf dem Justitzgebäude in Mahabad gehisst. |
22.01.1946 |
Proklamation der autonomen
Regierung in Kurdistan. Die Mahabad-Republik bestand unter
ihrem Präsident und Vorsitzenden der DPK Qazi Mohammad für
ein Jahr. |
17.12.1946 |
Einmarsch der
Militäreinheiten der Zentralregierung in Mahabad ohne
Zwischenfall. |
21.12.1946 |
Festnahme der Qazis (Qazi
Mohammad und Seif-e Qazi) in Mahabad. |
31.3. 1947 |
Hinrichtung von Qazi
Mohammad, Sadr-e Qaz und Seif-e Qazi auf dem "Tschuwar
Tschera-Platz" in Mahabad. |
1947 Mai-Juni |
Barzanis Kampf und Flucht
gegen die Militäreinheiten der iranischen Zentralregierung,
wobei es ihm und 600 Mitkämpfern gelang sich in die UdSSR
durchzuschlagen. |
19.08.1953 |
Sturz der
liberal-demokratischen Regierung von Dr. Mossadeq im Iran
durch den vom CIA organisierten Putsch und Wiederherstellung
des Polizeistaats des Schah-Regimes, was eine massive
Verfolgung aller oppositioneller Gruppen u. a. der Kurden im
Iran zur Folge hatte. |
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