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Chronik 
kurdischer Geschichte

Kurdischer Schöpfungsmythos

 

Adam und Eva - Adem û Hewa


Adam bedeutet auf kurdisch wörtlich das Gegebene, das Vorhandene, die Natur, die Welt, ...etc 
(A-min-da oder A-da-min); Eva heißt auf kurdisch Hewa oder Heva, (hewandin, hevandin, evandin, evînandin,...etc.), das bedutet etwa das Zusammenführen, Einheimischen, Lieben, Zusammenfügen, das soziale Zusammensein ...etc. Beide Wörter zusammengenommen verbergen und ergeben die vorderorientalischen Schöpfungsgeschichte, die sich in allen drei monotheistischen Religionen wiederfindet. Nur mit Berücksichtigung dieser kurdischen bzw. iranischen Deutung können daher die Gottesvorstellungen bei Menschen im Morgen- und Abendland ergründet werden: Gott, auf kurdisch Xwe-da bzw. Go-da bedeutet wörtlich das sich Gegebene, das sich Sagende, also die (Selbst-)Existenz. Diese (ursprüngliche) kurdische Sichtweise über Gott bzw. Welt widerspricht also doch der dann personifizierten, vermenschlichten Gottesvorstellung bei Juden, Christen und Moslems.

9500 bis 8000

Zum Ursprung der indogermanischen Sprachen gibt es zwei Theorien. Die so genannte Anatolische Bauernhypothese geht davon aus, dass sich die indogermanischen Sprachen 8000 bis 9500 Jahre vor Christi Geburt zusammen mit der Landwirtschaft von Anatolien, der heutigen Türkei, aus verbreiteten.

6000

Zum Ursprung der indogermanischen Sprachen gibt es zwei Theorien. Ein Teil der Wissenschaftler glaubt, Hirten und Reiter des so genannten Kurganvolks hätten sie etwa 6000 vor Christus vom südlichen Russland und der Ukraine aus in mehreren Schüben nach Europa und in den vorderen Orient gebracht.

 
 
 

2637-2582

Sargon I. von Akkad (Begründer der ersten Semit-Dynastie in Mesopotamien; manche behaupten, daß diese Dynastie zwischen 2350-2292 geherrscht hat, erobert Gutium, Kirkuk, Arbil und Diyarbakir. Sein Reich reicht von Syrien und Kleinasien, bis zum Zagros-Gebirge.

2530 (2200-2164?)

Naramsin, König der Akkad (Stadt in Nord Babylonien), besiegt die Lulubu am "Heidenpaß"

2500-2300

Die Guti beherrschen Babylonien und setzen eigene Könige ein.

2000

Die Kardaka in Keilschrifttexten erwähnt. Einwanderung der indogermanischen Hethiter und Beginn der sprachlichen Indogermanisierung des Zagros.

1800-1500

Erstes hethitisches Großreich, das weite Gebiete Kleinasiens umfaßt.

1746-1171 (1530-1155?)

Kassitenherrschaft in BabyIon (Kardunasch). Die Kassiten waren ein Volk im Südwesten des Zagros-Gebirges. Nach dem Sturz der Dynastie zogen die Kassiten sich wohl wieder in das Zagros-Gebirge zurück. Sie wurden von Alexander d.Gr.324/323 v. C. vorübergehend unterworfen.

1700

Hammurabi besiegt nördliche Bergvölker.

1600

Babylon wird von den Hethitern erobert.

1450-1200

Zweites hethitisches Großreich, das wiederum bis Syrien reicht.

1400

Einwanderung iranischer Stämme in den heutigen Iran.

1286

besiegten die Hethiter unter Huwatalis II. bei Kadesh (Südostanatolien=Kadis) das Heer des ägyptischen Pharaos Ramses II. In diesem Zeitraum breitet sich auch die mykenische Kultur (die Bronzezeit Griechenlands) an der kleinasiatischen Küste aus.

1240

wird das Hethiterreich durch den Einfall der Völker aus Südosteuropa in Kleinasien vernichtet.

1200

Gründung des Urartäerreiches (Urartäer waren die Bewohner des alten Urartu=Berg Ararat) in Ostanatolien (Hauptstadt Tuschpa/Van). Dieses Reich wird 585 v. C. von den Skythen zerstört.

1000

Meder und Perser(iranische Stämme) sickern in den Nordzagros ein; Zarathustra wird in Nordostkurdistan geboren.

900-700

Die Guti-Kurden nehmen das Medische an; Armenier dringen von Westen her in das Ararat-Gebiet ein.

880

Die Chald-Kult von Ardinis breitet sich in Urartu aus.

835

Erste Erwähnung der Meder in einer Inschrift.

722

Medisches Reich im Nordwestiran.

714

Sargon ll. zerstört Mussassir-Ardinis.

700

Gründung einer persischen Monarchie durch Achaimenes.

625

Gründung eines medischen Großreichs durch Kyaxares.

612

Niniveh, die Hauptstadt von Assyrien, wird von den Medern erobert.

600

Auftreten Zarathustras in Iran.

550

Sturz des medischen Reiches durch Cyrus d.Gr., des Herrschers der Achämeniden.

538

Cyrus d.Gr. erobert Babylon und gründet das persische Weltreich der Achämeniden.

522-519

Aufstände von Darius I. niedergeschlagen.

401

Xenophon überquert mit den "Zehntausend" das Kardukhen-Gebirge.

333

Das kurdisches Gebiet wurde durch Alexander erobert, der achämenidischen König besiegte.

330

Endgültiger Sturz des Achämenidenreichs durch Alexander d. Gr.

250

Gründung des Parthischen Königreiches im Iran (Arsakiden Dynastie), welche bis 224 n. C. dauerte.

150

Vormacht der Parther in Vorderasien unter Mithradates I.

80

König Tigranes von Armenien besetzt "Gorduene". Beginn der römischen Kolonisierung.

63

König Mithradates v. Pontus, von den Römern besiegt, nimmt sich das Leben.

   
   

170

Die Armenier besetzen Nord-Kurdistan.

226

Gründung des Sassanidischen Imperiums im Iran.

240

Öffentliches Auftreten des Mani (Religionsstifter)

300-617

Krieg zwischen Ostrom und den Parthern

309-379

Schapour II. Herrscher im Sassanidenreich.

529-578

Khosraw Anoschirwan Herrscher im Sassanidenreich

621

Gründung der neuen Religion des Islam.

639-645

Einmarsch des arabischen Heeres in die kurdischen Gebiete, und blutige Auseinandersetzung zwischen den Kurden und den neuen islamischen Invasoren.

650

Sturz und Tod des letzten Sassaniden-Königs, Yazdigerd III.

700-900

Gewaltsame Islamisierung der Kurden. Zum Islam übergetreten, leisten die Kurden einen eigenständigen und wichtigen Beitrag zur islamischen Zivilisation, vor allem auf militärischem und künstlerischem Gebiet.

700

Erstes Schriftstück in kurdischer Sprache. Ein kurzer Text in Versform schildert die Greuel, die während der Zeit der arabischen Invasion begangen wurden: Zerstörung der Feuertempel, Verfolgung der Mazdeismus- bzw. Zoroastrier, der Religionen, zu deren sich die Kurden seit der Zeit der Meder bekannten. Auswanderung der Zoroastrier nach Indien.

765

Ein kurdischer Musiker aus Mossul, Ibrahim Mousseli (Mawsili), 743-806, führt die Musik, die bis dahin im Islam verboten war, am Hof Harun-al-Raschids ein und gründet das erste Konservatorium für islamische Musik, das sein Sohn Ishaq weiterentwickelt und in einem Lehrbuch festhält. Einer ihrer Schüler, Ziriyab, auch ein Kurde, läßt sich am Hof von Cordoba nieder, gründet dort eine Schule und verbreitet die Lehre seiner Meister in Spanien und im Maghreb (Marokko).

900-1200

Unabhängige kurdische Fürstentümer werden gegründet.

930

Der zoroastrische Soldatenführer Mardawidj wird Herr über den westlichen Iran.

950

Schadadiden-Dynastie im Norden Kurdistans. (Hauptstadt Gandjeh von 951-1174).

959

Hassanwaih aus dem Stamm Barzikani (Barzan) begründet die kurdische Dynastie der Hassanwaihiden (959-1015).

990

Kurdische Dynastie der Marwaniden (990-1096).

1000

Endgültiger Rückgang des Zoroastrismus im Iran.

1037

Gründung der Seldschuken-Dynastie im Iran, welche für das Schicksal der Kurden eine große Rolle gespielt hat.

1075

Scheikh Adi Ibn Mosafir, Begründer der Religiossekte der Yezidi, wird in Kurdistan (Kermanschah) geboren.

1126

Eroberung der armenischen Hauptstadt Ani, durch die kurdische Schadadiden-Dynastie.

1117-1157

Unter dem Seldschuken-König Sultan Sandjar wird der Name Kurdistan erstmals offiziell genannt.

1137/38

Sultan Salahadin, der große Kurde, wird als Sohn des Nadjmodin Ayub in Takrit, im Arbil-Gebiet in Kurdistan, geboren.

1167

Aufstieg des Sultan Salahadin, Sohn des Ayub, und Gründung der kurdischen Dynastie der Ayubiten. Diese Dynastie herrscht von 1169-1250 über den gesamten islamischen Mittleren Osten.

1187

Eroberung Jerusalems durch Salahadin und Beginn des dritten Kreuzzugs.

1193

Tod von Sultan Salahadins in Damaskus und Aufteilung des Ayubiten-Reichs durch seine Nachfolger.

1242-1245

Einbruch der Mongolen in Anatolien, Vernichtung der seldschukischen Armee durch die Mongolen, Eroberung großer Teile Kurdistans und Beseitigung des Khalifen von Baghdad durch Hülakku Khan Mongol.

1299

Zerfall des Seldschukiden-Reichs in 18 unabhängige Kleinstaaten.

1302

Sieg Osmans über die Byzantiner in der Schlacht von Bapheos.

1300-1450

Wiederherstellung der kurdischen Fürstentümer nach dem Ansturm der Mongolen. Das kurdische Kulturleben blüht an den Höfen von Bitlis, Hakkari und Bohtan auf.

1470

Turkmenendynastie Aq-Quinlou (von „weißer Hammel") und Ausrottungspolitik gegen die kurdischen Dynastien.

1500-1820

Kurdistan als Schauplatz der Kämpfe zwischen Osmanen und Persern.

1501

Gründung der Safaviden-Dynastie im Iran durch Schah Ismail und Versuch, die Kurden im iranischen Teil Kurdistans zu unterwerfen.

1514

Schlacht von Tschaldyran (Tschaldoran- Ort im Norden-Kurdistans) zwischen dem osmanischen Sultan Selim I. und dem Safaviden-Schah lsmail. Der großte Teil Kurdistans wird dem osmanischen Reich einverleibt. Sultan Selim verpflichtet sich, die "kurdischen Staaten" anzuerkennen und sich nicht in ihre inneren Angelegenheiten einzumischen. Zum ersten Mal wird Kurdistan praktisch geteilt.

1596

Amir Scharaf Khan Bitlisi, Fürst von Bitlis, beendet sein Buch Scharafnameh (Die Zeugnisse der kurdischen Nation), den ersten vollständigen Überblick über die kurdische Geschichte.

1639

Nach dem Vertrag von Zuhab zwischen Osmanen (Sultan Morad IV) und Persern (Schah Safi), welcher in der Kleinstadt Qasr-Schirin unterzeichnet wurde, wird die Grenze offiziell mitten durch Kurdistan gezogen.

1695

Der 1695 geborene Ahmadi Khani, Dichter, Philosoph und Linguist, ruft mit Hilfe seines Hauptwerks (Buches) Mamo-Zin, eines nationalen Heldengedichts, zum Aufbau eines vereinigten Nationalstaats Kurdistan auf.

1732

Die Perser erhalten die westlichen Provinzen zurück und 1736 werden die alten Grenzen von 1639 wiederhergestellt.

1748

Karim Khan Zand (geb. 1698 oder 1704 gest. 1778), ursprünglich ein Kurde aus Harssin, Iranisch-Kurdistan, gründet die Zand-Dynastie im Iran.

1794

Die Zand-Dynastie wird von Agha Mohammad-Khan Qadjar (Qadjaren-Dynastie) gestürzt.

19. Jahrhundert

Einmischung der Hohen Pforte, des Osmanischen Reichs, in die kurdischen Angelegenheiten. In ihren Vorrechten bedroht, erheben sich die kurdischen Fürsten, allerdings in unkoordinierten Aufständen.

1806

Revolte des Abdulrahman Pascha von Suleimania.

1818

Beginn des russischen Einflußes und Aufstand des kurdischen Stammes Bilbas.

1826

Beginn der Entmachtung der kurdischen Fürsten von Dereh Bey (Beg) durch den osmanischen Sultan Mohammad II.

1828

Ende des Russisch-Persischen Krieges (Vertrag von Turkmantschai, Gebietverluste an Rußland). Auswanderungswelle von armenischen und assyrischen Christen sowie von Kurden nach Rußland, Ansiedlung der Assyrer und der Kurden bei Erivan.

1830

Revolte des Mir Mohammad (bekannt als Miri Kora) von Rawanduz.

1843-47

Revolten des Badir Khan Beg von Djazireh und des Nurallah Beg von Hakkari und in diesem Zusammenhang erster armenisch- bzw. assyrisch-kurdischer Konflikt.

1853-55

Revolte von Yazdan Schähr.

1877/78

Russisch-osmanischer Krieg ermöglicht die Aufstände in den Provinzen Hakkari und Bohtan sowie des kurdischen Stammes Hammawand.

1880

Revolte des Scheikh Ubeidullah Schamdinan von Nehri und Belagerung von Urmiyeh im iranischen Kurdistan (in manchen Quellen wird dieser Aufstand als der erste kurdisch-nationalistische Aufstand bezeichnet).

1890/91

Versuch des Schakir Pascha zur Gründung der irregulären "kurdischen Hamidia-Truppen".

1894-1895

Blutige Zusammenstöße zwischen Armeniern und Teil der Kurden in Sassun sowie kurdischer Aufstand von Hakkari gegen Sultan Hamids Politik.

1897/98

Gründung des ersten kurdischen Nationalkomitees und Zeitung "Kurdistan". Diese Zeitung (Zeitschrift) versucht, die Idee der kurdischen nationalen Befreiung zu verbreiten.

1900

Mulla Mustafa Barzani geboren.

1905

Aufstand des Schekkak-Stammes in Iranisch-Kurdistan gegen die Zentralregierung und gleichzeitige Bildung mehrerer Selbstverwaltungsräte in den kurdischen Gebieten, wie in Saqqiz, Mahabad und Kermanschah, durch Qazi Fatah, einen kurdischen Gelehrten aus der Qazi-Familie

1908

Die Jungtürkische Revolution: In Konstantinopel Proklamation einer Verfassung, die für alle Nationalitäten des osmanischen Reichs Gleichheit verkündet. Aber ab 1909 praktizieren die Jungtürken eine repressive Politik in bezug auf die nichttürkischen Völker (Albaner, Armenier, Kurden u.a).

1909

Empörung der Milli-Kurden (liberale Kurden) unter Ibrahim Pascha und Gründung mehrerer kurdischer Komitees und Zeitungen, welche kurz danach verboten wurden.

1913

Vereinbarung eines Grenzberichtigungsprotokolls in Istanbul, das von Iran, der Türkei, Rußland und England unterzeichnet wurde.

1913-1914

Aufstand von Betlis und Aufstand in Süd-Kurdistan unter Führung von Scheikh Abdul-Salam Barzani; zwei wichtige Ereignisse vor Beginn des 1. Weltkrieges.

1915

Beginn der türkischen Armeniermassaker, die Badirkhaniden versuchen die Befreiung von Bitlis.

1916

Alliierte Geheimverträge über die Aufteilung des Osmanischen Reichs und Kurdistans (Sykes-Picot-Abkommen). Beginn der Deportation von 700.000 bis 1.000.000 Kurden nach Westanatolien

1918

Februar 1918, 14-Punkt-Programm zur Selbstbestimmung der Völker, proklamiert durch den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson.

1919

Anti-kemalistische Aktion der Kurdenführer in Malatia.

1919-1920

Erster kurdischer Aufstand gegen die britischen Besatzer im südlichen Kurdistan. Von Scheikh Mahmoud Barzandjeh angeführt, zielt diese Bewegung auf die Schaffung eines "freien und einheitlichen Kurdistan.

19.-26.04.1920

Konferenz von San Remo. Die zahlreichen Verträge, die während des Krieges von den Alliierten über die Verteilung des Nahen Ostens geschlossen wurden, werden entsprechend den neuen Machtverhältnissen revidiert. Großbritannien läßt sich das Mandat über den arabischen Irak und das kurdische Vilayet von Mossul zuteilen, Frankreich wird dafür zu 25% an der Ölproduktion im Gebiet von Mossul beteiligt. Es bleibt die Möglichkeit offen, in den Gebieten, die wieder russisch werden mußten, einen armenischen und einen kurdischen Staat zu gründen.

10.08.1920

Der Friedensvertrag von Sevres rechnet die Kurden zu den "befreiungswürdigen Völkern". Der Vertrag von Sevres, abgeschlossen zwischen den Alliierten und der Hohen Pforte, bestätigt die endgültige Aufteilung, die schon in San Remo beschlossen worden war. Im Teil III (Art. 62-64) empfiehlt er die Schaffung eines kurdischen Staates auf einem Teil des kurdischen Gebietes.

1920

Revolte von Ismail Agha Simko im iranischen Kurdistan, welche bis 1930 dauerte.

6.03.1921

Aufstand von Koçkiri-Dersim" (1919-22) bekannt oder besser gesagt recht wenig bekannt geworden, obwohl es sich um den ersten wichtigen kurdischen Aufstand gegen die kemalistische Regierung handelte.Geführt wurde die Revolte von Aliþer Beg , Nuri Dersimi und Aliþan Beg.

23.08.1921

Sir Percy Cox, britischer Hochkommissar in Mesopotamien, setzt den Emir Faisal (Sohn des Sherifs von Mekka) , den die Franzosen aus Syrien verjagt hatten, als irakischen König ein. Die Kurden von Mossul boykottieren massiv das Plebiszit, das für die "Wahl" von Faisal organisiert worden war.

20.10.1921

Französisch-türkischer Vertrag von Ankara. Frankreich annektiert zu Syrien - das unter seinem Mandat steht - die kurdischen Provinzen Djazireh und Kurd-Dagh.

1923

Zweiter Aufstand von Scheikh Mahmoud. Er ernennt sich zum "König von Kurdistan" und nimmt Verbindung mit dem Anführer der Kurden im Iran, Simko, auf, der seit 1920 gegen die persische Herrschaft kämpft. Diese Bewegung wird von der britischen Armee niedergeschlagen und der Scheikh wurde nach Indien verbannt.

24.03.1923

Vertrag von Lausanne zwischen der Regierung Kemal Atatürk (Ankara) und den Alliierten, der den Vertrag von Sevres wieder aufhebt und die Annektierung des größten Teils von Kurdistan durch den neuen türkischen Staat absegnet.

3.03.1924

Eine Verordnung verbietet alle kurdischen Schulen, Vereinigungen und Veröffentlichungen und gleichzeitig die religiösen Bruderschaften und medressas. Das erste türkische Parlament, unter dessen Mitgliedern auch 72 Repräsentanten Kurdistans waren, wird aufgelöst.

195 Februar-April

Der kurdische Nakschbendi-Scheich Said von Piran führt einen Aufstand gegen die junge Republik im Namen der kurdischen Nation. Die alevitischen Kurden beteiligen sich nicht daran. Mit grosser Anstrengung und logistischer Unterstützung (Eisentransport) der französischen Mandatsmacht in Syrien gelingt es dem Regime, den Aufstand bis im Frühsommer niederzuwerfen. Die Hauptaufgabe der türkischen Armee ist es fortan, die Kurden im Rahmen eines dauerhaften Ausnahmezustandes zu kontrollieren. Eine ökonomische und kulturelle Entwicklung der Grossregion kann so nicht stattfinden. Der Staat führt die unionistische Politik der Zwangsumsiedlung fort.

16.12.1925

Der Rat des Völkerbundes stimmt - auf die britische Forderung hin - der Annektion des südlichen Kurdistan (Mossul) durch den irakischen Staat zu.

1926

Grenzziehung zwischen der Türkei und dem Irak.

1927 August

Gründungskongreß von Khoyboun (Unabhängigkeit), nationale kurdische Liga. Diese Organisation, umfaßt alle kurdischen Gruppierungen, Parteien und Organisationen, die nach dem 1. Weltkrieg gegründet wurden.

1928

Der Ararat (kurdisch: Agirî) Aufstand wird angeführt von General Ihsan Nuri, der Xoybun angehört. Forderung nach einem autonomen Staat. Bis 1929 wird das Gebiet um den Berg befreit und die Republik Ararat ausgerufen.

1928

Die gesamte zivile und militärische Verwaltung des türkischen Kurdistan wird unter die Kontrolle des "Generalinspekteurs des Ostens" gestellt, des türkischen Hochkommissars für Kurdistan. Fast überall in den kurdischen Provinzen brechen Aufstände aus.

1930

Eine große Widerstandsbewegung organisiert sich unter der Führung von Khoyboun in der Gegend um den Berg Ararat. Die Türkei und der Iran schließen einen Pakt, um sie niederzuschlagen (Januar 1932).

1930 Juni

Simko, der Anführer der Kurden im Iran, der seit 1920 gegen die Zentralregierung gekämpft hat, wird bei Verhandlungen mit den Repräsentanten Teherans ermordet.

1931 Herbst

Neuer Aufstand im iranischen Kurdistan unter der Führung Bruder des ermordeten Simko.

1931

Von den Engländern aus Indien zurückgeholt., ruft Scheikh Mahmoud wieder zum Aufstand im irakischen Kurdistan auf. Er wird niedergeschlagen, von ihnen gefangengenommen und in Baghdad unter Hausarrest gestellt. Daraufhin erheben sich die irakischen Kurden, diesmal unter der Führung von Scheikh Ahmad Barzani und Mulla Mustaf, Barzanis Bruder. Die britische Luftwaffe greift kurdische Dörfer an.

1932 Mai

Ankara verkündet ein Gesetz zur Deportation und Versprengung der Kurden. Mehrere hunderttausend Kurden werden nach Zentral- und Westanatolien deportiert.

1933

Neuer kurdischer Aufstand im Irak unter Führung der Barzanis (Scheikh Ahmad und sein Bruder Mulla Mustafa).

1936-1938

Aufstand von Seyid Reza Dersimi in Dersim Türkisch-Kurdistan.

1937

Sa'adabad-Vereinbarung in Teheran zwischen Afghanistan, Iran, Irak und der Türkei, in der u. a. die Bekämpfung der Befreiungsbewegungen vereinbart wurde.

1939

Gründung der kurdischen Organisation Hiwa in Irakisch-Kurdistan.

1941

Besetzung Irans durch die alliierten Truppen, Absetzung des iranischen Diktators Reza Schah und Freilassung aller politischen Gefangenen, unter anderen der kurdischen politischen Gefangenen.

16.9.1942

Gründung der Organisation Kummaleh-i J.K.(Jiyanawey Kurd) in der nicht okkupierten Region in Iranisch-Kurdistan.

1943-1945

Ständige Bombardierung Irakisch-Kurdistans durch die britische Luftwaffe und massiver Widerstand der Barzanis.

16.8.1945

Gründung der Demokratischen Partei Kurdistan Iran in Mahabad und breite Bewegung unter den Kurden für Selbstverwaltung in den kurdischen Regionen.

17.12.1945

Die kurdische Fahne wird auf dem Justitzgebäude in Mahabad gehisst.

22.01.1946

Proklamation der autonomen Regierung in Kurdistan. Die Mahabad-Republik bestand unter ihrem Präsident und Vorsitzenden der DPK Qazi Mohammad für ein Jahr.

17.12.1946

Einmarsch der Militäreinheiten der Zentralregierung in Mahabad ohne Zwischenfall.

21.12.1946

Festnahme der Qazis (Qazi Mohammad und Seif-e Qazi) in Mahabad.

31.3. 1947

Hinrichtung von Qazi Mohammad, Sadr-e Qaz und Seif-e Qazi auf dem "Tschuwar Tschera-Platz" in Mahabad.

1947 Mai-Juni

Barzanis Kampf und Flucht gegen die Militäreinheiten der iranischen Zentralregierung, wobei es ihm und 600 Mitkämpfern gelang sich in die UdSSR durchzuschlagen.

19.08.1953

Sturz der liberal-demokratischen Regierung von Dr. Mossadeq im Iran durch den vom CIA organisierten Putsch und Wiederherstellung des Polizeistaats des Schah-Regimes, was eine massive Verfolgung aller oppositioneller Gruppen u. a. der Kurden im Iran zur Folge hatte.

 
 

 


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