[back] Turm,
Gebäude über rundem, vier- oder
vieleckigem Grundriss,
dessen Höhe die Grundbreite um ein
Mehrfaches übertrifft.
Man unterscheidet
einzeln stehende Türme,
in einen Mauerverband einbezogene
und bei einem Gebäude stehende Türme,
dem sie funktionell oder konzeptuell zugehörig sind.
Als Baumaterialien dienen Holz, Stein und Ziegel, bei industriellen Baumethoden Stahl und Stahlbeton.
Türme gibt es seit ur- und frühgeschichtlicher
Zeit und in allen Kulturen;
sie dienten der Verteidigung,
waren technische Funktionsbauten
oder
Gebäude der symbolischen Repräsentation
in den Bereichen des Kultes oder der Machtdarstellung.
Die klassische Antike maß dem
Turmbau eher praktische Funktionen zu,
als Leuchtturm oder im Befestigungsbau.
Türme spielten in der mittelalterlichen
Architektur eine zentrale Rolle,
sei es im Kirchenbau als Glockentürme
im Mauerverband
oder freistehend (Campanile),
Treppentürme oder den Baukörper
akzentuierende Vierungstürme;
im Wehrbau als Bergfried oder Donjon;
an Bauten städtischer Repräsentation,
wie Geschlechtertürme und Rathaustürme.
In ihrer Höhe erreichten die Kirchtürme der Gotik zuvor unerreichte Dimensionen
(Münsterturm, Straßburg, 142 Meter) |
Im Wehrbau verschwanden die Türme
seit der Renaissance,
im Schlossbau bildete sich zu dieser Zeit
der gewendelte Treppenturm heraus,
der sich im Fassadenturm der Barockanlage
fortsetzte.
Mit dem 19. Jahrhundert begann das Zeitalter
der Ingenieurbaukunst,
die mit dem Turmbau auch technische Möglichkeiten
erprobt .
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Im 20. Jahrhundert steht der Turmbau zunehmend
im Zeichen der Funktionalität
(Fernsehtürme, Wassertürme,
Kühltürme).
Auch der Bau von Hochhäusern orientiert
sich gelegentlich am Turmbau
(z. B. der 1990 fertig gestellte, 256
Meter hohe Messeturm in Frankfurt von Helmut Jahn).