3 Logische Grundfunktionen
3.1 Allgemeines über logische
Grundfunktionen
In der Digitaltechnik werden die boolschen
Grundfunktionen zur mathematischen Problemlösung verwendet. Der Mathematiker
George Boole entwarf ein System zur formalen Behandlung zweiwertiger Aussagen. Die
beiden Aussagen „wahr“ und „falsch“ der zweiwertigen Logik entsprechen nach
Boole den beiden Zuständen 0 und 1. Aber die logische Problemlösung ist nicht
nur auf elektrische Werte beschränkt. Die Signale können auch mechanischer,
hydraulischer oder pneumatischer Herkunft sein.
3.2 Das logische NOT
Die einfachste logische Funktion ist die
NOT-Funktion. Bei dieser Funktion wird einfach der Eingangswert umgedreht.
Dadurch wird aus der logischen 1 eine logische 0 und umgekehrt aus der logischen
0 eine logische 1. Daraus ergibt sich folgende Wahrheitstabelle.
Eingang |
Ausgang |
0 |
1 |
1 |
0 |
Tabelle 2: Wahrheitstabelle
der NOT-Funktion
3.3 Das logische AND
Bei der logischen AND-Funktion wird das Ausgangssignal
durch mindestens zwei Eingangssignale bestimmt. Das Ausgangssignal wird nur auf
1 gesetzt, wenn auch beide Eingangssignale eine logische 1 besitzen. Als
Beispiel könnte eine Sicherheitsschaltung für Pressen oder Stanzwerkzeuge
dienen. Der Pressenhub, als Ausgangssignal, wird nur in Betrieb, also auf 1,
gesetzt, wenn beide Hände einen Taster gedrückt halten, also zwei mal das
Eingangssignal auf 1 gesetzt ist. Wird eine der beiden Hände losgelassen, dann
wird automatisch ein Eingangssignal 0, was auch ein Ausgangssignal von 0 zur
Folge hat. Damit wird die Maschine gestoppt und es besteht nicht die
Möglichkeit, mit einer Hand in den Arbeitsbereich zu greifen. Aus diesen
Aussagen kann folgende Wahrheitstabelle gebildet werden.
Eingang 1 |
Eingang 2 |
Ausgang |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
Tabelle 3: Wahrheitstabelle der AND-Funtion
3.4 Das logische OR
Bei der logischen OR-Funktion wird die Ausgangsvariable
auch durch mindestens zwei Eingangsvariablen bestimmt. Dabei wird die
Ausgangsvariable auf 1 gesetzt, wenn eine der beiden Eingangsvariablen eine 1
führt. Als Beispiel hierfür könnte eine Rauchmelderschaltung genannt werden.
Dabei soll das Ausgangssignal 1 eine automatische Feuermeldung auslösen. Dieser
Fall tritt sofort ein, wenn auch nur ein Rauchmelder des gesamten Gebäudes
einen Alarm meldet, also eine 1 führt. Natürlich wird die Ausgangsvariable auch
auf 1 gesetzt, wenn mehrere Feuermelder eine 1 melden. Daraus kann folgende
Wahrheitstabelle für die OR-Funktion gebildet
werden.
Eingang 1 |
Eingang 2 |
Ausgang |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
Tabelle 4:
Wahrheitstabelle der OR-Funktion