Manfred Nüscheler - Weltrekordhalter im Rollensprint | |||||||||||||||||||||
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Foto: Auch Radprofi Pascal Richard (links, 18,41 Sek.) blieb im 500-m-Rollensprint ("Possible..??", TV TSR, 3.6.1990) gegen Manfred Nüscheler (rechts, 17,04 Sek.) ohne Chance. Gerät: Elektronische Rollenrennanlage von Beni Herger, Regensbergstrasse 322, CH-8050 Zürich http://www.recordholders.org/de/records/roller1.html m-nuescheler@datacomm.ch Sonntag Leben & Glauben Nr. 24/1997 Alle gegen Manfred http://www.oocities.org/de/manfred43_99/allegegenmanfred.html Manfred Nüscheler tritt in die Pedale und bleibt doch stehen Wenn er in die Pedale tritt, leistet er über drei Pferdestärken. Der Weltrekord Manfred Nüschelers auf einem Hometrainer fand sogar Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Obwohl in seiner Sparte unbesiegbar, zeigt der Radsport dem unbequemen Berner, der auch schon die Trainingsmethoden im Radsportverband kritisierte, die kalte Schulter. Die Bestätigung holt er sich dann halt an Show-Wettkämpfen. Von Philippe Welti Seine Ungeschlagenheit ist bereits legendär. Kein Wettkampf auf dem Hometrainer, den der Mann, der aussieht wie eine Mischung aus Che Guevara und Bud Spencer, nicht als Sieger beendet hätte. Manfred Nüscheler ist auf dem Velo unschlagbar - zumindest dann, wenn dessen Hinterrad aufgebockt ist. Da die Rolle, auf welcher das Hinterrad liegt, ungebremst ist, kann man hohe Drehzahlen erreichen, bis zu 271 Umdrehungen in der Minute, und lassen sich auch hohe Geschwindigkeiten simulieren. "Ich beschleunige schneller von 0 auf 100 als ein Auto", sagt Nüscheler selbstbewusst. Auf dem Hometrainer habe er auch schon 155,8 Stundenkilometer erreicht. Dazu gilt es beizufügen, dass er dies draussen auf der Strasse natürlich nie erreichen könnte. Darum geht es ihm aber auch gar nicht. "Ich bin geboren für den Sprint", sagt der 41jährige Jus-Student, der mit seinem Vater in einem Haus in der Stadt Bern wohnt. Der Tüftler und Entwickler von Fitnessprogrammen und neuen Trainingsgeräten führt seine angeborene Stärke darauf zurück, dass er mit seinen angeborenen und überdurchschnittlich vielen "schnellen Muskelfasern" auf dem Velo richtiggehend "explodieren" kann. 3,3 PS sind Weltrekord Ohne Zweifel, der Mann hat es in den Beinen. Der Berner, der bei einer Grösse von 181 Zentimetern ein Gewicht von 103 Kilogramm auf die Waage bringt, findet kaum noch Gegner bei den Wettkämpfen. Es kam schon so weit, dass Veranstalter Nüscheler die Teilnahme an einem Wettkampf mit der Begründung verwehrten, dass er "ja sowieso wieder gewinnen werde". Er nimmt es heute mit Humor. Schliesslich ist er ja Weltrekordhalter und seit einem Jahr im Guinnessbuch der Rekorde aufgeführt. Im Jahr 1995 leistete das Kraftpaket im Berner Kursaal auf einem Velo 2378 Watt. Dies entspricht rund 3,3 Pferdestärken. Und jetzt hat es die Welt schwarz auf weiss: Nüscheler ist der wahre Rollen-Champion. Im Frühjahr dieses Jahres haben ihn seine Gegner auf der Rolle trotzdem wieder einmal herausgefordert. Vergeblich. Auch an der "Alle-gegen-Manfred-Party", organisiert von der grössten Schweizer Velo-Zeitschrift MOVE, schwang das Berner Kraftpaket obenauf und radelte schneller und stärker als seine Gegner. Er wurde zu spät entdeckt Die einen sind darob am Verzweifeln, die anderen, die bestandenen Schweizer Radprofis treten gar nicht mehr gegen ihn an. "Sie fürchten die Niederlage, die ihrem Image nicht förderlich wäre", vermutet Nüscheler. Einigen Schweizer Velogrössen hat er auf der Rollen den Meister bereits gezeigt. So zum Beispiel Urs Freuler, den er in den 80er Jahren im 1000-Meter-Rollensprint besiegte, und den späteren Olympiasieger Pascal Richard, den er 1990 in einem Vergleichsrennen in einer TV-Sendung besiegte. Für Nüscheler sind seine Siege nur logisch. Denn: "Die Profis sind Ausdauersportler, ich hingegen bin ein Sprinter". Hätte er früher damit angefangen, so glaubt er heute, wäre er auf der Velorennbahn gross herausgekommen. Seine besondere Fähigkeit entdeckte er im Jahr 1979 an einer Wahlveranstaltung des damaligen Skiverbandsdirektors und heutigen Bundesrates Adolf Ogi. Dieser zog damals, als er für den Nationalrat kandidierte, mit solchen Rennen durch den Kanton Bern. Nüscheler stieg auf und gewann auf Anhieb sein erstes Rennen. Erst mit 26 Jahren kam er richtig auf den Geschmack. Damals hatte er sich für einen Kurs auf der Velorennbahn in Oerlikon angemeldet. Zu spät, wie ihm die Funktionäre vom Schweizer Radsportverband beschieden. Mit Kritik hält er nicht zurück Nüscheler, der Kämpfer, liess sich nicht unterkriegen. Er weiss dass er als Sprinter gut ist. Der Not gehorchend bestritt er fortan Rollenrennen. "Leider sind diese nicht als Sportart akzeptiert". Die Ursache dafür ortet er im Radsportverband. Mit den Offiziellen liegt Selfmademan Nüscheler seit Jahren im Clinch. Der Grund: Der Berner wagte es, die Trainingsmethoden der Radbosse zu kritisieren. "Die lassen die Radsprinter Strassenrennen fahren, in denen diese dann über längere Zeit in den Säurebereich geraten. Das ist schlecht für die Sprinter. Im internationalen Vergleich sind sie dann vorne eben nichts. Man muss schon sehen, dass zum Beispiel ein Rominger, ein Zülle, ein Gianetti und ein Richard erst aufblühten und erfolgreich fuhren, als sie bei ausländischen Sportgruppen anheuerten." Die schlechten Resultate der Schweizer an den Weltmeisterschaften in den Sprintdisziplinen auf der Velorennbahn (dort belegten die Schweizer diesen Sommer jeweils die Schlussränge) sind denn für Nüscheler auch nicht erstaunlich. Was viele stört ist, dass Nüscheler seine Meinung auch in Radportmagazinen pubiliziert. Diese schreibt er oft am abend nach dem Training im Kraftraum, den er zweimal pro Woche besucht. Zeit fürs Trainieren hat er genug. Denn: "Eine Freundin habe ich im Moment keine". Bald in "Wetten, dass...?" Manfred Nüscheler ist Realist genug, dass er sich den Olympiasieg auf der Velorennbahn aus dem Kopf geschlagen hat. Sportliche Lorbeeren holte er sich dafür im Mühlespiel ("Nünizieh"). 1980 schrieb er das Standardwerk "So gewinnt man Mühle". Später, nach einer Serie von 23 Siegen an Mühlespiel-Turnieren und über 300 Partien ohne Niederlage wurde er gar zum Grossmeister des Spieles ernannt. Heute sagt er, dass ihn das Spiel nicht mehr so stark interessiere. Jetzt konzentriert er sich, zusammen mit früheren Radgrössen aus der ehemaligen DDR, auf die Entwicklung von neuen Trainingsgeräten. Gerade eben hat er einen Hometrainer erhalten, an dem sich ein Velogenerator anschliessen lässt. Mit einem ähnlichen Gerät hat er schon einmal in der TV-Sendung "Supertreffer" mit Kurt Felix genügend Strom produziert, dass sich 100 Kandidaten damit rasieren konnten. Das war im Jahr 1991. Wovon Manfred Nüscheler heute träumt, ist ein Auftritt in der TV-Sendung "Wetten, dass...?". Hier möchte er einem Millionenpublikum zeigen, dass er auf der Rolle schneller von 0 auf 100 beschleunigt als ein Auto. Wer ihn kennt, weiss, dass er kein Angeber ist und es schafft. http://home.datacomm.ch/phwelti/L&GVelo.htm „Heimat Marzili“: Nr. 29 – Manfred Nüscheler. Der Rekordhalter Neues Buch: „Heimat Marzili" - 80 Porträts aus dem Berner Aarebad Einmaliges Zeitdokument aus dem Jahrhundertsommer 2003 Eine spannende Annäherung an den Mythos Marzili http://www.heimatmarzili.ch/inhalt/heimat_marzili.php Inhaltsverzeichnis PDF http://www.hierundjetzt.ch/shop/artdet/10113_inhalt.pdf Der Sommer beginnt Anfang Mai. Dann nämlich, wenn das Berner Marzilibad für hunderte von Sonnenhungrigen wieder zur persönlichen Heimat wird. http://www.aaremarzili.info/ 360 Grad-Panoramabild http://www.wettercam24.ch/d/channel2/bern/panorama/panos/marzili_bad. shtml Herausgegeben von Christian Aeberhard, Denis Jeitziner und Felix Zimmerman. "hier+jetzt", Verlag für Kultur und Geschichte. 192 Seiten mit rund 90 farbigen Abbildungen, Format 24 x 30 cm, Broschur mit Klappen ISBN 3-906419-80-0, Fr. 58.00, Euro 39.80 Ab 1. Mai 2004 im Buchhandel http://www.hierundjetzt.ch/shop/cgi-bin/info.cgi?artnum=10113 Porträt Nummer Neunundzwanzig – Manfred Nüscheler. Der Rekordhalter. http://www.oocities.org/manfred43_99/photostars.html (Auszug) Stell dir vor, jemand stellt Rekorde um Rekorde auf. http://www.recordholders.org/de/records/roller1.html http://www.sportmedinfo.de/radsport.htm Von 0 auf 100 innert 1,7 Sekunden, 271 Umdrehungen in der Minute (4,52 pro Sekunde), 14,36 Sekunden für 500 Meter, 164,1 km/h auf der Radrolle. http://radsport-news.com/news/rekorde.htm http://www.bicyclesusa.com/record.html Dies nur ein paar der Rekorde, die Manfred Nüscheler auf dem Velo-Ergometer aufgestellt hat. Mit einigen davon ist er gar im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. http://www.oocities.org/de/manfred43_99/guinness.html Manfred ist ein Mann der Tat. Seit Jahren kämpft er für seine Sache. Für Respekt. Er hat im Westschweizer Fernsehen Olympiasieger Pascal Richard herausgefordert und ihn klar geschlagen. http://www.oocities.org/de/manfred43_99/tvauftritte.html Er hat im Supertreffer von Kurt Felix auf einem Velogenerator in einer Minute soviel Strom erzeugt, dass sich anschliessend 100 Männer damit rasieren konnten. http://www.oocities.org/de/manfred43_99/stromvelo.html Er hat die Weltmeister Bruno Risi und Urs Freuler in die Schranken gewiesen. Insgesamt hat Manfred Nüscheler 20 Radprofis hinter sich gelassen. Er hat sämtliche Wettbewerbe gegen seine Widersacher gewonnen. Nur eines hat er bisher nicht. Anerkennung. http://de.groups.yahoo.com/group/radsprint/message/428 Wieso werden Manfreds Leistungen nicht genug gewürdigt? Der Betroffene selbst hat nur Vermutungen. «Die Veloverbände bzw. die Velomafia hat nicht damit gerechnet, dass das einer schafft. Sie wollen ihre Spitzenfahrer schützen, damit sie nicht zugeben müssen, dass einer besser ist als sie. Deshalb versuchen sie mit allen Mitteln, meine Leistungen totzuschweigen. » Bisher mit Erfolg. So bewegt sich der Rollensprint-König weiter im Untergrund. http://www.oocities.org/de/manfred43_99/allegegenmanfred.html http://home.arcor.de/manfredia/seiten/monatsmanfred/oktober2003.htm Muss sich als freier Journalist und mit wissenschaftlichen Publikationen über die Runden kämpfen. http://www.oocities.org/de/manfred43_99/artikel.html http://de.groups.yahoo.com/group/radsprint/message/232 Manfred kennt die Gründe für seine Ablehnung nicht. Tatsache ist aber, dass er immer wieder mysteriöse Sachen erlebt. «Einmal war im Museum für Kommunikation ein Rollensprint-Wettbewerb gegen das Post Swiss Team ausgeschrieben. Kurze Zeit später wurde mir im Marzili von jemandem ein Kaffee offeriert, den ich aber nicht trank. Daraufhin wurde der ganze Wettbewerb ohne Begründung abgesagt. Oder dann versuchen mich immer wieder wildfremde Leute auszufragen um hinter die Geheimnisse meines Erfolgs zu kommen.» Wie aber schafft es Manfred, allen Veloprofis seit Jahren immer einen Schritt voraus zu sein? «Ich habe mir eine spezielle Trettechnik antrainiert. Und ich verfüge über schnellere Muskelfasern als andere Leute. Doch dafür kann ich nichts. Das ist einfach angeboren.» http://de.groups.yahoo.com/group/futurebike/message/1073 http://www.radsport-forum.de/frame/f6656.htm Manfred im Marzili. Täglich fährt er hier ein. Hier kennt er fast alle. Hier wird er von vielen erkannt. Und anerkannt. Im Gegensatz zu draussen. Wo sie seine Leistungen seit Jahren ignorieren. In SPORTRAD (2001, München,) vom 27.04.2001 erschien auf Seite 7 ein Artikel über mich und meine Guinness-Rekorde mit dem Titel: MEISTER DER DREHZAHL, mit 2 Fotos (eines davon zusammen mit der amtierenden Miss Schweiz Mahara McKay). Meister der Drehzahl http://www.oocities.org/de/manfred43_99/drehzahl.html Eigentlich sagt man den Bernern ja eine gewisse Langsamkeit nach, doch zumindest bei Manfred Nüscheler ist davon nichts zu spüren. Im Gegenteil: Kürzlich stellte der 44-jährige einen neuen Guinness-Rekord auf. Er übertraf sich wieder einmal selbst beim Rollensprint und setzte eine neue aktuelle Bestmarke von, hochgerechnet, 164,1 km/h. [Das sind 261 U/min mit einer Uebersetzung von 54 x 11 Zähnen]. Rollensprint, was ist das? Im Grunde, so die Antwort, eine Trainingsmethode für Radsportler. Die platzieren ihr Rad im Winter, wenn es draussen zu ungemütlich zum Fahren ist, auf einem Gestell mit beweglichen Rollen und pedalieren dann im Zimmer. Die Entwicklung exakter elektronischer Tachos ermöglichte es, auch dieses "Fahren auf der Stelle" messtechnisch perfekt zu erfassen - und schon war eine neue Sportart geboren: der Rollensprint. Dabei kommt es auf die kurzfristig erzielte Höchstgeschwindigkeit an., und hängt davon ab, wie schnell der Fahrer die Kurbel kreisen kann. Manfred Nüscheler ist in dieser Hinsicht ein Phänomen. Zum Vergleich: Trainierte Strassen-Radsportler fahren, je nach Terrain, mit Trittfrequenzen von 60-100 Umdrehungen pro Minute, ein Bahnsprinter bringt sein Pedal rund 180 Mal zum Wirbeln, bei Junioren-Nationalfahrern wurden schon Werte von mehr als 200 U/min gemessen. Der Schweizer aber katapultierte sich mit 261 U/min zum Rekord. Weit abgeschlagen folgte die Konkurrenz. Seit über 20 Jahren ist Manfred Nüscheler im Stand der Schnellste. Mehr als 80 Wettkämpfe hat er in dieser Zeit gewonnen, wobei er auch zahlreiche Sportstars besiegte. Die Berner langsam? Nun, zumindest gibt es Ausnahmen... In SPORTRAD 2/99 (München) vom 16.04.1999 erschien der Artikel "Normalerweise fabriziert Manfred Nüscheler seine PS selbst - Echte Sprinter werden vielleicht älter, aber eigentlich nie langsamer" mit einem Bild mit der Miss Bern 1997 Michelle Rytz. http://www.oocities.org/de/manfred43_99/missbern.html Normalerweise fabriziert Manfred Nüscheler seine PS selbst - 1,4 Pferdestärken attestierte ihm das „Guinness Buch der Rekorde“ auf einem Velo-Generator, und das immerhin eine Minute lang: Weltrekord. Bei einem zweiten – auch offiziell von der Brauerei anerkannten Rekord – kam der Berner sogar auf 3,3 PS, dies allerdings nur für fünf Sekunden. Nun sagt man Bernern eine gewisse Langsamkeit nach. Stimmt: Wenn Manfred Nüscheler sich stoppen lässt, dann steht er bereits – samt Rad auf einer Trainingsrolle. Dort ist er allerdings bemerkenswert schnell: Mit Tempo 126 km/h legte er die (virtuelle) 500 m-Distanz zurück, auf der gefürchteten Sprint-Strecke von 1000 m war er kaum langsamer: 111 km/h Kürzlich nun entsagte der vierfache Weltrekordhalter seinem Sport – zu alt werde er, hiess es, er müsse nun Jüngern das Feld räumen. Ausserdem fände er keinen Sponsor. Fährt er jetzt Harley – immer Richtung Sonnenuntergang und in Begleitung der bezaubernden „Miss Bern“? Nein, echte Sprinter werden vielleicht älter, aber eigentlich nie langsamer. Bei einer „Fahrt“ über 500 m mit stehendem Start habe der 43-jährige, so heisst es, kürzlich wieder Leistungen erbracht, die für nachhaltiger Aufsehen innerhalb des Rollensprinter-Lagers sorgten. Also auch hier ein „Rücktritt vom Rücktritt“ – wie bei Virenque?! Berner Zeitung BZ, KANTON (Samstag, 24. Oktober 1998) Manfred Nüscheler ist der Schnellste [Auszug] Von Andreas Windlinger Mit dem Rennrad auf der Rolle um Rekorde sprinten: In dieser Disziplin ist Manfred Nüscheler Spezialist. Der 42jährige bringt es im Guinness-Buch der Rekorde 1999 neu auf vier Einträge. Den Eindruck eines Rekordhalters macht Manfred Nüscheler auf den ersten Blick nicht. Der 103-Kilogramm-Mann, der uns die Tür im Hause seines Vaters im Berner Kirchenfeldquartier öffnet, wirkt behäbig. Doch Manfred Nüscheler kann auch ganz anders sein. Auf dem Velo-Ergometer - einem Rennrad auf einer fix installierten Rolle im ersten Stock des elterlichen Hauses - wird er zum Rekordjäger. Wenn er auf der Rolle zu einem Sprint ansetzt, strahlt Nüscheler höchste Konzentration und Zielstrebigkeit aus. In unglaublicher Kadenz tritt er in die Pedale. Auf der Computeranzeige an seinem Rad erreicht er ohne weiteres Geschwindigkeiten von über 140 Stundenkilometern. Pascal Richard besiegt Auf solche Tempi kommen selbst Spitzen-Sprinter bei Strassenrennen wie Mario Cipollini niemals. Allerdings haben sie - anders als Nüscheler - auch noch den Luftwiderstand gegen sich. Dennoch nimmt Nüscheler für sich in Anspruch, auf der Rolle praktisch jeden von ihnen schlagen zu können. Und das ist nicht einfach Bluff. Nüschelers sportliche Leistungen, seien «Weltklasse», attestiert Wolfram Lindner, der abtretende Trainer der Schweizer Rad-Nationalmannschaft. «Heute noch» habe Nüscheler «aussergewöhnliche Fähigkeiten im Bereich der Tretkadenz und der Kraft», so Lindner gegenüber der BZ. Lindner bedauert, dass Nüschelers Talent nicht in seiner Jugend entdeckt wurde: «Speziell im 1000-Meter-Zeitfahren und im Bahnsprint hätte er es zu Medaillen bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen bringen können.» Dass er bekannte Strassenprofis im Sprint schlagen kann, hat Nüscheler längst bewiesen. 1990 hat er in einer Sendung des Westschweizer Fernsehens einen 500-Meter-Rollen-Sprint gegen den nachmaligen Strassen-Olympia-Sieger Pascal Richard gewonnen. Zu weiteren prestigeträchtigen Duellen kam er seither aber nicht mehr. «Seit sie wissen, dass ich Richard geschlagen habe, wollen die Spitzenfahrer nicht mehr antreten», sagt Nüscheler. Auch in Wettbewerben an Rad-Messen tritt der 42jährige nicht mehr so oft auf wie früher. Viele Leute würden nach einer Niederlage gegen ihn «wütend», nachdem im vornherein jeweils niemand an seinen Sieg glauben wolle. Auf der Suche nach Anerkennung als Spitzensportler muss sich Nüscheler somit Ausgefallenes einfallen lassen. 1993 gewann er einen Bergsprint gegen einen Citroën 2-CV am «Schanzenstutz» in Bern. In der Fernseh-Show «Supertreffer» von Kurt Felix produzierte er auf einem Velo-Generator genügend Energie, um 100 Personen elektrisch zu rasieren. Selbst im Schach- und Mühlespiel Lorbeeren. So erzielte er in 90 Partien gegen eine Auswahl der besten Mühle-Computerprogramme 81 Siege und 9 Unentschieden. Auch ein Mühle-Buch und viele Artikel über seine Sportarten hat Nüscheler schon geschrieben. Doping nicht nötig Für seine Leistungen im Rollen-Sprint müsse er nicht übertrieben viel trainieren, sagt Manfred Nüscheler. Fünf einstündige Einheiten pro Woche würden genügen. «Beim Sprint hängt 80 Prozent vom Talent ab», erklärt er: «Zudem bin ich in Sachen Technik und Wissenschaft an der Spitze.» Von 1984 bis 1994 hatte Nüscheler nebenbei als Radsport-Trainer beim Berner Universitäts-Sport gearbeitet. Doping habe er nicht nötig, sagt Nüscheler: «Mit Doping hätte ich auch gar nicht 20 Jahre an der Spitze bleiben können.» Der neuste Triumph für Manfred Nüscheler ist nun das Guinness-Buch der Rekorde 1999. Neu hat er es dort gleich auf vier Einträge gebracht, allesamt für Leistungen im Rollen-Sprint. Nüscheler hofft, dank diesen Rekorden wieder einmal zu einem Fernseh-Auftritt zu kommen, und zwar in einer Guinness-Buch-Rekord-Show im deutschen Sender ARD. Allerdings könnte ein solcher Auftritt doch noch etwas auf sich warten lassen: «Leider haben sie bis jetzt keinen Gegner für mich gefunden», bedauert er. Manfred Nüscheler ist heute Samstag von 10.00 bis 15.00 Uhr Gast im Loeb-Schaufenster in Bern. Er demonstriert seine berühmten Rollen-Sprints. Dazu gibt es einen Publikums-Wettbewerb. Eintrag im Guinness Buch der Rekorde 2000 auf Seite 228: "Manfred Nüscheler erreichte am 24. Oktober 1998 mit dem Rennvelo auf der Radrolle im Schaufenster der Firma LOEB in Bern (CH) eine Geschwindigkeit von 160,4 km/h. (255 U/min mit der Uebersetung 54 x 11 Zähne). 4 Radsprint-Rekorde im GUINNESS BUCH DER REKORDE 1999, Seiten 158 & 159. 1020 Watt (1,4 PS) während 60 Sekunden auf dem Velo-Generator. (13.05.1991). Zum Betreiben von 100 Rasierapparaten (Netto: je 5 Watt, Brutto: je 8,5 Watt) u.a. in der TV-Sendung "Supertreffer" bei Kurt Felix. 2378 Watt (3,3 PS) während 5 Sekunden auf dem Velo-Ergometer. (22.03.1995). Zum Betreiben von 200 Stromsparlampen (Netto: je 7 Watt, Brutto: je 11,5 Watt) 14,36 Sekunden für 500 Meter (mittlere Geschwindigkeit: 126 km/h, Maximalgeschwindigkeit: 133 km/h) auf dem CYCLUS 2 Recordtrainer. (Übersetzung: 54x12) (15.08.1997) 32,48 Sekunden für 1000 Meter (mittlere Geschwindigkeit: 111 km/h, Maximalgeschwindigkeit: 119 km/h) auf dem CYCLUS 2 Recordtrainer. (Übersetzung: 54x12) (08.08.1997) |
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