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Radsprint auf der Rolle mit Manfred Nüscheler
Vmax: 150 km/h (95 MPH)
Max. Drehzahl: 240 U/min (RPM)
Uebersetzung: 54x11 = 10,5 m/U.
http://www.youtube.com/watch?v=2BTfsqNuzaI

Bild: Auf dem Stromvelo durch die Schallmauer.
Manfred Nüscheler erzeugt die Energie für 100 Rasierapparate auf dem Velogenerator
(500-1000 Watt) in der Schweizer TV-Sendung "Supertreffer" von Kurt Felix.
http://www.oocities.org/de/manfred43_99/stromvelo.html

Kaltstart erhöht das Unfallrisiko
http://www.meduniqa.at/4445.0.html

Manfreds Blog
http://de.360.yahoo.com/manfred43_99


Manfred Nüscheler - Radsport-Experte
Tournant bricht zusammen
Rollenrennen stark verbreitet
Homepage
63-jähriger tot vom Ergometer gekippt
Rollentraining
Foto:
Auch Radprofi Pascal Richard (links, 18,41 Sek.) blieb im
500-m-Rollensprint ("Possible..??", TV TSR, 3.6.1990) gegen Manfred Nüscheler (rechts, 17,04 Sek.) ohne Chance.
Gerät: Elektronische Rollenrennanlage von Beni Herger, Regensbergstrasse 322, CH-8050 Zürich.
Homepage Rekord Klub SAXONIA, Leipzig
http://www.recordholders.org/de/records/roller1.html

Ich heisse Manfred Nüscheler, komme aus Bern in der Schweiz und arbeite als Trainer sowie als Journalist.

Trainingspläne
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Manfred Nüscheler
Bernastr. 65
CH-3005 Bern
Tel. 031 352 52 40
Fax 031 352 17 55
E-Mail
m-nuescheler@tiscali.ch
Homepages
http://www.oocities.org/de/manfred43_99/
Homepage Rekord Klub SAXONIA, Leipzig
http://www.recordholders.org/de/records/roller1.html
Meine Artikel
http://de.groups.yahoo.com/group/radsprint/message/1217
Fotos
http://www.oocities.org/manfred43_99/photostars.html
http://www.oocities.org/de/manfred43_99/fotoprivat.html


In der Zeitschrift MAGGLINGEN Nr. 3/1991 erschien mein Artikel:

Rollenrennen, gefährlicher Werbegag?

Wie organisiert man ein Rollenrennen (Hometrainer-Velorennen)?

von Manfred Nüscheler

[Aktualisierte Version: Ende 2005]

Auswirkungen eines 60-Sekunden-Kaltstart-Maximalradsprints auf den menschlichen Organismus

http://www.oocities.org/de/manfred43_99/rollenrennen.html

Rund 200 Rollenrennen (Heimtrainer-Velorennen) werden jährlich in der Schweiz organisiert. [Stand 1991. Heute sind es nicht mehr so viele]. Diese Rollen- oder Hometrainer-Rennen, unter anderem ein beliebter Werbegag, welcher jeweils auf grosse Publikumsinteresse stösst, finden zum Beispiel an Messen, bei Radsportveranstaltungen, in Warenhäusern, bei Geschäftseröffnungen, in Restaurants, bei Festen, Jubiläen und diversen anderen Anlässen statt. Die Sache ist problematischer als viele glauben.

Der erste Preis bei Rollenrennen ist häufig ein Velo, manchmal ein Luxusrad. Es gibt Rollenrennen, welche mit Preissummen von über Fr. 10'000.- dotiert sind. [Stand 1991. Seit Einbruch der Rezession sind die Preise bei Rollenrennen nicht mehr so hoch.]

Rund 12 Firmen vermieten Rollenrennanlagen für solche Wettbewerbe. [Stand 1991. Heute sind es weniger Firmen.] Diese Anlagen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Meistens werden Rennfahrräder mit einem einfachen Freilauf (nur eine Übersetzung) fest auf Trainingsrollen montiert (so sind keine Stürze möglich). Die gefahrene Distanz wird per Kabel auf eine Anzeigetafel übertragen. Die Zeitmessung erfolgt elektronisch oder halbelektronisch. Bei mechanischen Anlagen muss die Zeit von Hand gestoppt werden.

Als Sponsoren beziehungsweise Organisatoren treten unter anderem auf: Versicherungen, Banken, Zeitungen, Warenhäuser, Reiseunternehmungen, gemeinnützige Organisationen, Getränkehersteller, Sportinstitute, Veloclubs und andere Sportvereine. Wenig bekannt ist nun aber, dass viele Sponsoren mit Rollenrennen aufhören, da sich ab und zu Unfälle ereignen und medizinische Probleme auftauchen. Empfehlungen können helfen, diese Unfälle und Zwischenfälle zu verhindern. Rollenrennen sollen weiter bestehen. Ab und zu wird sogar ein Sprinttalent entdeckt.

Die Problematik

Rollenrennen werden häufig über 60-120 Sekunden oder über 1 km durchgeführt. Wie wir aus der Sportmedizin und aus Erfahrung wissen, können Rennen über diese Distanz gesundheitliche Probleme verursachen. Vor allem wenn in geschlossenen Räumen gefahren wird (zum Beispiel an Messeständen, in Warenhäusern usw.), wo die Qualität der Luft schlecht ist. Selbst ein Weltklasseathlet ist erschöpft, wenn er ein Intervall von einer Minute mit 100 prozentiger Intensität absolviert.

- 17.06.2000, Radsport-News.com, Mexico City
Franzose bricht ohnmächtig zusammen
Tournant mit neuem 1.000 Meter-Weltrekord
http://radsport-news.com/news/mextour.htm
http://www.cyclingnews.com/results/2000/jun00/mexicotrackWC00.shtml

- 23. November 2005, Salzburger Nachrichten, Austria
63-Jähriger in Sport-Ambulatorium tot von Ergometer gefallen
http://www.salzburg.com/sn/salzburg/artikel/1840637.html

- 31.07.2005, polizeiJournal, St. Galler Tagblatt, Switzerland
37-jährige Frau auf einem Hometrainer zusammengebrochen
http://www.tagblatt.ch/index.jsp?artikel_id=1069961&ressort=ostschweiz

- 30.06.2005, news.de - Germany
Lindsay Lohan (19) erlitt Kollaps beim Sport (auf dem Spinning-Bike)
«Mean Girls»-Darstellerin
http://www.news.de/57/03Lindsay_Lohan_erlitt_Kollaps_beim_Sport.php
Lindsay Lohan: Fitness-Kollaps
Mittwoch, 29.06.2005
http://www.mtv.de/news/news.php?id=19014

- 26. Mai 2005, MOZ, Märkische Oderzeitung, Germany
Bürgermeister erlitt Schwächeanfall auf dem Ergometer
http://www.moz.de/showArticle.php?OPENNAV=lokales&SUBNAV=beeskow&archive=true&ID\=59209

- Im Espace Mitteland der Schweiz (ca. 1 Mio. Einwohner; Kantone Bern, Solothurn und Freiburg) gab es seit 1980 über 100 Unfälle in Radsprint-Hometrainerrennen von etwa 1-2 Minuten Dauer. Die Leute glauben es in der Regel erst, wenn die Unfälle eingetreten sind. Vorher wollen sie das Risiko nicht wahrhaben.
http://www.radsport-forum.de/frame/f20911.htm

Der Blut-PH des Sportlers kann in Folge dieser Belastung von 7,4 auf zirka 6,8 absinken. So ein tiefer Blut-PH kann für einen Hobbysportler gravierende medizinische Konsequenzen haben. [Ein Blut-PH von 6,8 entspricht etwa einem Laktatwert von 28 mmol/Liter.]

Abschreckendes Beispiel

Bei längeren Rollenrennen kommt es immer wieder vor, dass Teilnehmer oder Teilnehmerinnen nach zirka 40 bis 60 Sekunden zusammenbrechen (Ohnmachtsanfall oder Kollaps). Ein bekanntes Berner Unternehmen, welches oft Rollenrennen über eine Minute durchführte, wurde vom Autor mehrmals über die möglichen Konsequenzen aufgeklärt. Man lachte darüber und glaubte den Warnungen nicht. Bei einem Rollenrennen dieses Unternehmens in Freiburg, am Comptoir 1988, wurden innert 4 Tagen rund 10 Teilnehmer/innen ohnmächtig, jeweils nach 40 bis 60 Sekunden intensiven Fahrens, so dass der Ausstellungsarzt dieses Rollenrennen abbrach. [Genützt hat dieses abschreckende Beispiel allerdings nur wenig. Firmen, welche selber noch keine Unfälle erlebt haben, machen weiter Rollenrennen über 60-120 Sekunden oder 1 km. Manchmal vergisst man diese Unfälle nach ein paar Jahren auch wieder.

Wer ein Rollenrennen über 1 km oder 60-120 Sekunden gewinnen will, muss während der ganzen Dauer voll belasten und in die Säure fahren. Maximale anaerobe Belastungen von +- 1 Minute verursachen die höchsten Säurewerte. Bei 60-Sekunden-Wingate-Tests (max. Radsprint-Tests) auf dem Velo-Ergometer wurden bei Radprofis Laktatwerte bis zu 28 mmol/Liter gemessen. Die Leichtathletin Marie-José PEREC erreichte nach einem 400m-Lauf (Dauer ca. 50 sec) 28 mmol/l. Gemäss Prof. Heinz Liesen von der Uni Paderborn kann das Immunsystem schon bei einem Laktatwert von 14 mmol/l während bis zu 3 Monaten geschwächt sein. Daher dauert der Wingate-Test für Radprofis heute nur noch 5-30 Sekunden. Den Radprofis werden Sprinttests über 60-120 Sekunden in der Regel nicht mehr zugemutet, der Allgemeinheit aber schon.

Da bei solchen Rennen in der Regel der Trainings- und der Gesundheits-Zustand der Teilnehmer nicht bekannt ist, wird die Sache gefährlich.

Unfälle, Kollapse und langfristige gesundheitliche Probleme sind keine Seltenheit.
Mittelfristig können folgende Risiken eintreffen:
Schwächung des Immunsystems durch hohe Laktatwerte.
(In den nächsten Tagen kann z.B. eine Grippeerkrankung ausgelöst werden.)

Langfristige Risiken: Verstärkung oder Auslösen von Erkrankungen der Atemwege. (Die schlechte, trockene Luft kann auf trockenen, gereizten Schleimhäuten wie Schmirgelpapier wirken, wenn 60 Sekunden oder länger, sehr intensiv geatmet werden muss.) Zudem sind die Leute in der Regel bei Rollenrennen nicht aufgewärmt.

Manchmal finden die Rollenrennen auch in schlechter Luft statt oder die Teilnehmer/innen haben vorher etwas gegessen oder getrunken (z. B. Wein und Bier an Messen).....

Es macht keinen Spass 1 km voll zu sprinten. Das ist eine knochenharte Sache. Maximalsprints und Rennen über 200 oder 500 m sind viel attraktiver. Auch Rennen, welche mehr als eine Minute dauern, sind gefährlich. Denn wenn die Leute zu schnell starten sind Unfälle und gesundheitliche Probleme garantiert. Die Herzfrequenz steigt bei maximaler anaerober Belastung relativ schnell bis zum Maximalwert an und einmal erworbene Laktatwerte gehen nicht so schnell zurück.]

Diese Unfälle könnte man weitgehend vermeiden, wenn man folgende Richtlinien befolgen würde.

Tipps

1.) Distanz der Rollenrennen: max. 500 m oder Dauer max. 15 bis 30 Sekunden.
Rennen über eine Minute oder 1km sind höchstens für guttrainierte Sportler geeignet. Ein Strassensprint bei einem Velorennen geht in der Regel auch nur über eine Distanz von zirka 300 m. Im Bahnsprint wird in der Regel auch nur eine Runde (Rundenlänge. meistens 250 oder 333 m) voll gefahren.

2.) Möglichst eine gute Frischluftzufuhr ist notwendig.
Keine verbauten Stände bei Messen (Luftaustausch)!

3.) Ein- und Ausfahr-Möglichkeit für alle Teilnehmer.
Vor allem nach dem Sprint sollte der Teilnehmer auf der Rollenrennanlage noch einige Zeit langsam weiterfahren und nicht gleich absteigen, damit sich der Kreislauf wieder reguliert.

4.) Alkoholisierten Personen, Leute die sich nicht gesund fühlen oder Trägern von Herzschrittmachern ist von der Teilnahme an einem Rollenrennen unbedingt abzuraten.

5.) Teilnehmer/innen welche jünger als 14 Jahre oder älter als 50 Jahre sind, sollten zu Rollenrennen nur dann zugelassen werden, wenn sie regelmässig trainieren (mindestens 3 mal pro Woche).

6.) Jede Rollenrennanlage sollte Pedalen mit stabilen Pedalhaken und Pedalriemen aufweisen.
Fahrer, welche bei Rollenrennen auf Pedalhaken verzichtet haben und vom Pedal abgerutscht sind, haben schon oft Unfälle verursacht, welche nicht nur zu einem notfallmässigen Transport ins Krankenhaus führten, sondern auch zur Folge hatten, dass die Rollenrennanlage völlig demoliert wurde. Ein Abrutschen vom Pedal ist beim Rollenrennen nämlich viel wahrscheinlicher als beim Radfahren auf der Strasse, da die Trittfrequenz bei Rollenrennen in der Regel zirka 150 bis 270 Umdrehungen/Minute beträgt und somit viel höher ist als bei Radrennen oder Ausfahrten auf der Strasse (Zirka 50 bis 150 Umdrehungen/Minute).

[Hometrainer-Velorennen sind leider ein relativ gefährlicher Sport. Vor allem auch, weil man die Teilnehmer/innen in der Regel nicht kennt. Wenn nicht alle möglichen Vorsichtsmassnahmen getroffen werden, sind solche Rennen nicht zu verantworten. Wenn es immer wieder Unfälle gibt, werden immer weniger Rollenrennen durchgeführt. Somit könne auch keine Sprinttalente mehr entdeckt werden.]

Anschrift des Autors:
Manfred Nüscheler
Bernastrasse 65
CH-3005 Bern
Tel. (+41)-31/3525240
E-Mail:  m-nuescheler@tiscali.ch
http://www.oocities.org/de/manfred43_99/

Über den Autor: Manfred Nüscheler ist J+S-Leiter und Radsporttrainer beim Universitätssport Bern. Er hat sich auf Rollenrennen spezialisiert und als Aktiver sogar amtierende Radmeister geschlagen. Ausserdem ist er Co-Autor eines Spielbüchleins SO GEWINNT MAN MUEHLE. http://www.oocities.org/de/manfred43_99/sogewinntmanmuehle.html

Er ist gerne bereit, Organisatoren von Rollenrennen Ratschläge zu geben.

P.S.
Rollenrennen inzwischen weltweit wieder stark verbreitet
Die Schweiz setzt einen Trend für die USA!
http://de.groups.yahoo.com/group/radsprint/message/608
Fotos
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Eine Minute auf dem Hometrainer strampeln
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