Salama Moussa – das literarische Gesamtwerk

Auf den folgenden Seiten werden einige Buchbesprechungen aus dem Gesamtwerk des Literaten Salama Moussa vorgestellt. Die Zusammenstellung erhebt keinen Gesamtanspruch auf das Oeuvre dieses ägyptischen Schriftstellers und Journalisten; sie gibt jedoch Einblick in das breite Gedankengut und Interesse dieses großartigen Mannes, der schon zu Lebzeiten sehr progressive Einstellungen sowie Lebensweisen propagierte, die ihn lange Zeit im arabischen Raum einerseits als eine der gebrandmarktesten und andererseits geachtesten Person hervorhoben.

Da er der ägyptischen Minderheit der Christen angehörte, hatte er unter erheblichen Repressalien zu leiden, die zu Lebzeiten die Veröffentlichung seines Gesamtwerkes be- und verhinderten. Wäre dieser exemplarische Mann nicht Mitglied einer koptischen Minderheit gewesen, sondern Teil der islamischen Glaubensgemeinschaft, wären ihm schon vor seinem Tod viele Auszeichnungen sowie Würdigungen zuteil geworden.

 

Die Liebe in der Geschichte (1925)

Liebe bedeutet glücklich sein oder zumindest die größtmögliche Annäherung an das Glücksgefühl. Mit ihr tritt unser ureigenster Charakter in Erscheinung. Die Liebe ist ein Lernprozess, der unser Verhalten in der Gemeinschaft optimiert.

Aus diesem Grunde beschreiben Liebesgeschichten auch immer das Beste, das die Natur des Menschen zu bieten hat und erfüllt uns, wenn wir davon erfahren oder lesen, mit Bewunderung sowie dem Gefühl des Glücks.

 

Die Evolutionstheorie und der Ursprung der Menschheit (1928)

Die Evolutionstheorie ist bis heute noch nicht endgültig entschlüsselt, denn sie muss weit über die Zeit des komplexen Lebens hinausgreifen. Dennoch bieten uns Darwins Arbeiten Anhaltspunkte und Erklärungsmodelle über die zweckmäßige Anpassung der Lebewesen an die Umweltbedingungen durch die natürliche Auslese, die die zu Zeiten des Entdeckers der Selektions- und Mutationstheorie noch gültige biblische Schöpfungsgeschichte mit der Sonderstellung des Menschen widerlegte. Bei näherer Betrachtung erlaubt die Selektionstheorie sogar einen gewissen Einblick in die zukünftige Weiterentwicklung der heutigen Lebewesen.

Die erfolgreiche Persönlichkeit (1943)

"Mit diesem Band war es meine Absicht, meinem Leser darzulegen, wie man seine Persönlichkeit aufbaut und weiterentwickeln kann und das trotz einer Gesellschaft, die die größtmöglichen Hürden dagegen aufbaut. Unsere Jugend leidet im arabischen Raum darunter, dass vorherrschende und übernommene Gewohnheiten diese Entwicklung behindern.

Der geneigte Leser, der diesen Band in dem absichtlich vorgegebenen Aufbau liest, wird sehr rasch nicht nur den Sinn dieser Systematik erkennen, er wird auch verstehen, wie er trotz der bestehenden sozialen Hindernisse seine eigene Persönlichkeit aufbauen und weiterentwickeln kann."

 

Unser Leben ab 50 (1944)

"Die Thematik dieses Bandes gilt bisher im arabischen Raum als einzigartig in ihrer Art, da diese sich mit dem Altern sowie dem Alter beschäftigt. Ich hoffe, dass ich meinen gleichaltrigen Lesern damit dienen kann; ihnen dabei behilflich sein kann, ihre Lebenslust zu steigern und ihrem Dasein einen zusätzlichen Gewinn als auch Sinn zu verschaffen.

Daher wünsche ich mir nichts sehnlicher, als ein Mehr an Lebensjahren zu gewinnen, sondern auch eine Steigerung der Lebensqualität, denn ein Mensch im Alter zwischen 50 und 70 Jahren darf sich nicht greisenhaft, nutzlos oder ohnmächtig vorkommen. Nein, er steht mitten im Leben. Ihm soll die Gelegenheit geboten werden, diese Lebensphase zu genießen und vom Erfolg bzw. von der Erfahrung seiner vergangenen Jahre partizipieren zu können, sei es im persönlichen, geistigen oder sozialen Sinne.

Wir dürfen nicht verdrängen, dass die Schwierigkeiten des Alters mehrschichtig sind: gesundheitlicher, psychischer oder geistiger Natur. Ich durfte bereits meine ganz persönlichen Erfahrungen damit sammeln, so dass die psychologische Komponente mir am schwerwiegendsten erscheint. Und insofern überdeckt die Psyche den Geist und die körperliche Verfassung wie ein lähmender Schleier, gegen den man kämpfen muss."

 

Perfektionismus und die arabische Sprache (1945)

"Dieses Werk beschäftigt sich mit dem modernen Umgang mit einer Sprache und deren Zielsetzung. Wie schon Anatol France schrieb, stellt jedes Wort eine bildhafte Reflexion oder ein Synonym für eine geistige Vorstellung dar.

James Bari bemerkt: rezitiert nicht das, was unsere Politiker sagten, sondern das, was sie meinten, als sie dieses aussprachen.

Ivor Braun schloss treffend: ein Literat bereitet seine Instrumente nicht vor, ähnlich einem Arbeiter, Chirurg oder Sportler, bevor dieser mit seiner Arbeit beginnt. Häufig kennt der Schreiber noch nicht einmal die Worte, die er verwenden wird – umso aussagekräftiger werden diese wirken.

In der Literaturzeitschrift, Times Literary Supplement, stand geschrieben: Menschen denken achtlos, da sie nachlässig schreiben. Und das führt dazu, dass sie Tatsachen außer Acht lassen und sich dann unklar ausdrücken. Das wiederum führt zu einer falschen Vorstellung und unrichtigem Verhalten bei den Lesern. Wahrlich, wer schlecht schreibt, der lügt."

 

Die Eigenerziehung – oder wie wir uns selbst bilden können (1946)

Salama Moussa: "Dieser Band entstand aus dem Wunsch heraus, all jenen eine Anleitung zur Selbsthilfe anzubieten, die sich im Selbststudium mit dem Sinn, der Zielsetzung sowie dem Wert einer kulturellen Bildung beschäftigen wollen. Er bietet zugleich mögliche Wege eines frühen, selbstkritischen Selbsteinstiegs in diese Herausforderung.

In der Tat fehlt es ursprünglich keinem Heranwachsenden an Energie und Ehrgeiz, um seinen unbändigen Wissensdurst zu stillen. Die Neugier ist allen mit geringen Abstufungen von Beginn an gegeben. Bereits Bernhard Shaw nennt diese natürlich gegebene Gier nach Wissen und Bildung evolutionär, die je nach Herkunft und Grad des Eifers, unterschiedliche Stärken aufweisen kann.

Ich will dem Heranwachsenden auf dem Weg der kulturellen Aufarbeitung mit diesem Band eine Hilfestellung anbieten, freilich unter Berücksichtigung unserer ägyptisch bzw. arabisch auferlegten moralischen, engen Grenzen. Mit anderen Worten versuche ich hier, die Jugend so zu manövrieren, dass diese eine selbstkritische Haltung erlernt, um die Gratwanderung zwischen Korrektheit oder Unrichtigem selbst zu erkennen.

Fakt ist jedenfalls, dass der Einfluss der Wissenschaft sowie Kultur auf Gesellschaft und Individuum permanent wächst und damit unser Weltbild stetig ändert. Wir müssen uns daher auf diese Entwicklung einstellen und anpassen, denn es wäre ein Verbrechen, uns statisch zu verhalten. Ebenso, was von weitaus größerer Bedeutung wäre, muss unsere Gesellschaft dieser Veränderung folgen."

 

Salama Moussa und sein Bildungsweg (1947)

"Mit dieser Autobiografie soll nicht nur mein persönlicher Werdegang aufgezeigt werden, sondern dem geneigten Leser einen Einblick in meine Entwicklung und Selbsterziehung gewährt werden, die mit der Überbrückung mittelalterlicher Normen unserer Gesellschaft einherlief.

Mutig und zuversichtlich will ich versuchen, Präsens und Futur miteinander in Einklang zu bringen. Eine Gegenwart, in der meine Generation aufwuchs, im Wesentlichen geprägt von Ungerechtigkeit, Armut, Ignoranz, Rückständigkeit sowie Feigheit."

 

Mein und dein Verstand (1947)

In diesem Werk lenkt Salama Moussa die Aufmerksamkeit seiner Leserschaft auf die Grundlagen der Psychologie. Er stellt deren Aspekte sowie Theorien vor und führt – erstmalig im arabischen Raum – neue Begriffsbestimmungen in die Sprache ein.

 

Von der Kunst des Liebens und über das Leben (1947)

Das Individuum kann Erfolg und Zufriedenheit nur in einer ganzheitlichen Ordnung erleben; nicht isoliert in einem beruflichen, häuslichen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Zusammenhang.

Fälschlicherweise setzt die Gesellschaft Reichtum und Erfolg in einer einseitigen, direkten Beziehung zueinander. Salama Moussa weist in diesem frühen Werk nach, dass die Gesellschaft, in der wir leben, uns darin verklärt, sondern über die wahren menschlichen und sozialen Ideale hinwegtäuscht. Daher sei es eine kultur-politische Aufgabe, unser Bewusstsein sowie Verhalten auf diese Verantwortung zu lenken.

Psychologische Studien (1953)

Dieses 1953 erschienene Werk schrieb Salama Moussa speziell für die Heranwachsenden. Das breite Spektrum der Themen erstreckt sich vom Umgang mit der Sprache, dem Seelenleben, dem Alkoholkonsum, der Lebensfreude bis hin zur Bedeutung des Tanzvergnügens. Dabei steht das Theoriengebäude Sigmund Freuds im Zentrum des Interesses. Über ihn schreibt Salama Moussa: "Er (Freud) rief keine vollkommen neue Wissenschaftsdisziplin hervor, sondern öffnete unser Bewusstsein für die Natur sowie Dinge in und um uns herum. Und nun bemühen wir uns, unser Denken wissenschaftlich zu strukturieren und Versuche darüber zu veranstalten. Wir haben von den Veröffentlichungen Freuds sowie seinen Freunden gelernt, dass die ersten 4 Lebensjahre unser weiteres Leben weitgehend prägen; dass frühe traumatische Kindheitserlebnisse lange Zeit latent im Verborgenen schlummern, bevor diese, wenn ähnliche oder gar identische Ereignisse erneut auftreten, dann massiv ausbrechen können."

 

Versuche (1953)

Eine psychologisch-analytische Auseinandersetzung mit der arabischen Literatur- und Kulturgeschichte; dabei weist Salama Moussa mehrere Fehlinterpretationen nach, die den ägyptischen und arabischen Gelehrten nur dadurch entstehen konnten, da diese nur unter dem Druck der politisch herrschenden Machthaber sowie Zensur unterlaufen konnten: "Sie schrieben daher Unsinn, um den Unsinn selbst exemplarisch anprangern zu können."

 

Das sind meine Lehrmeister (1953)

"Ich habe unzählige Bücher gelesen, die meinen Horizont erweitert und mich insoweit beeinflusst haben, dass ich mich danach im Leben orientierte. Etwa 10 dieser Autoren kommen hier zur Auswahl, die mich am meisten prägten.

Die Auswahl ist willkürlich, erhebt nicht die Absicht der Willkürlichkeit und schon gar nicht eine Verpflichtung für meine geneigten Leser, diese ebenfalls zu studieren. Denn ich will skizzieren, in welchem Maße dieser ausgewählte Personenkreis meine Persönlichkeit, Einstellung und kulturelle Bildung bis zum heutigen 66. Lebensjahr beeinflusst haben.

Einige dieser Lehrmeister waren mir schon weit vor meinem 40. Geburtstag bestens bekannt; ich erwähne sie, da sie einen tiefen Eindruck und bleibenden Einfluss über all diese Jahre auf mich hinterlassen haben.

Mein geneigter Leser und moderne Mensch möge meine Auswahl und mich gerne kritisieren, das gehört zu einer freien Meinungsäußerung dazu. Er möge auch von meinen persönlichen Fehleinschätzungen und Fehlern in meinem Leben wissen; muss seine individuelle Wahl an Literatur treffen und sich dann entscheiden, um seinen persönlichen Weg zu finden."

 

Literatur für alle (1956)

Im Jahre 1946 veröffentlichten eine Reihe namhafter ägyptischer Autoren wie Taufik Al-Hakim, Taha Hussein, Abbas Mahmoud Al-Akad, Kamal Al-Shinawi sowie Habib Al-Zahawi ihre ganz persönlichen Ansichten über die Arbeit von Salama Moussa. Er antwortete – wie er sich vornahm – in Form dieses Bandes, in welchem er wiederum seine ganz persönlichen Betrachtungen über deren Werke, seine Auffassung zur Aufgabe der Literatur sowie die Ziele, die ein Literat mit seiner Arbeit verbinden sollte, zusammenfasste und schloss diesen Band mit einer Anerkennung des Arztes und Schriftstellers Ibrahim Nagy.

 

Die Frau ist nicht das Spielzeug des Mannes (1956)

"In erster Linie muss die Frau zuerst ihr eigenes Leben führen, dann für die Gesellschaft, ihren Ehemann, schließlich die Kinder. Das Gleiche obliegt ihrem Gatten.

Sowohl Ehemann als auch Ehefrau sollten sich nicht ausschließlich auf ihre Ehe konzentrieren, denn unser Leben hat mehr zu bieten, als sich nur allein darauf zu konzentrieren.

Niemand sollte so vermessen sein, einer Frau zu befehlen, ihr Leben im Haushalt zu fristen; 80 oder 90 Jahre ohne die Berührung mit der Gesellschaft, ohne sich als Juristin, Ärztin, Arbeiterin, Chemikerin oder Philosophin zu verdingen; stattdessen ihre ganze Kraft und Zeit nur mit Kochen, Putzen oder dem Gebären von Kindern zu vergeuden."

 

Wegweisende Leuchtspuren für die Jugend (1959)

"Ich wünsche mir, an die Jugend beider Geschlechter ein Wort richten zu dürfen:

Ein junger Mann oder eine heranwachsende Frau müssen auf ihr bisheriges Leben zurückblicken und sollte zu Beginn jeden Jahres eine neue Chance erkennen, denn es bereitet das größte Vergnügen, unser Leben wiederholt in Raum und Tiefe auskosten zu können.

Und beschwere dich nicht, oh Jugend, dass es die Umstände nicht gut mit dir meinen und dass Du darunter leidest. Denn ich weiß darum und stellte mich den Umständen. Jedoch, was hast du daraus geschaffen und gelernt? Hast du diese akzeptiert und die Herausforderung angenommen? Hast du versucht, dagegen anzukämpfen?"

 

Bernhard Shaw (1957)

Salama Moussa: "Mein Buch richtet sich an all jene aufgeschlossenen Leser, die sich neuen Ideen nicht verschließen und an die Selbstbestimmung glauben. Es schließt ausdrücklich jene Zeitgenossen aus, die der Vergangenheit frönen, denn so glaubten schon die Pharaonen vor 5.000 Jahren, dass das Schicksal des Individuums vorherbestimmt und unabänderlich sei."

 

Mitteilungen an die Jugend (1957)

"Diese Gedanken wenden sich gezielt an die Jugendlichen und Heranwachsenden, um diese auf dem Wege ins Erwachsenenleben zu begleiten. Sie mögen ihr Leben und ihre Arbeit auf eine unabhängige Eigenleistung in der Landwirtschaft, Industrieproduktion, Handel oder woraufhin auch immer diese ihr Dasein auf eine ehrliche Arbeit ausrichten wollen.

Sie mögen ihre persönliche Integrität, den Wohlfahrtsgedanken, die Liebe zum Vaterland sowie ihr Interesse an einer friedfertigen und prosperierenden Weltgemeinschaft als Sinn und Zweck ihres Agierens ansehen; als kleines Zahnrad wirken, welches das große Uhrwerk am Laufen hält."

 

Verbotene Schriften (1959)

Eine Sammlung von Schriften, geschrieben in einer Zeit der Despotie sowie Zensuren, standen lange auf dem Index.

Salama Moussa veröffentlichte eine zahllose Reihe von unbequemen Aufsätzen, die seine Gegner vehement und geradezu beleidigend beantworteten, ohne dass es ihm zum damaligen Zeitpunkt erlaubt war, das Wort zu ergreifen.

Nach seinem Tode wurden posthum diese Schriften aus seinem Nachlass veröffentlicht. Gesammelt, verschaffen diese einen tiefen Einblick in eine vergangene Epoche, dem erbitterten Ringen sowie der Ächtung dieses Einzelkämpfers.

 

Der Mensch ist die Krone der Schöpfung (1961)

Mit der Vorstellung der Evolutionstheorie will sich der Verfasser dieses Textes nicht auf die reine Beschreibung dieser Theorie beschränken, sondern ebenfalls die dahinter stehende geistige Entwicklung, den psychologischen Prozess sowie den darin verankerten sozialen Plan auf stetige Veränderung einbeziehen. Entwicklungsprozesse, die sowohl in der Gemeinschaft als auch individuell zum Tragen kommen.

Vereinfacht gesagt, beschreibt die Evolutionstheorie Mutations- und Selektionsprozesse lebender Organismen. Mutationen verändern das Bestehende, während die Selektion die Zukunft gestaltet.

Ein Küken entschlüpft erst dann der umschließenden Eierschale, wenn diese von innen aufgebrochen wird, und aus einem fruchtbaren Samen entspringt erst dann ein mächtiger Baum, wenn dieser abfällt und die Gelegenheit erhält zu wachsen.

Im übertragenen Sinne sorgen daher all jene Bürger, die für das Bewahren des Bisherigen plädieren für Stagnation und Rückschritt in der Gesellschaft.

Während all jene, die nach Veränderung trachten, sich vom Bestehenden loslösen und damit nach Gedankenfreiheit sowie Fortschritt streben.

 

Öffnet ihr die Pforte (1962)

Diese Textsammlung erschien in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, nachdem bereits in den 20er sowie 40er Jahren ähnliche Bände, "Die sündige Stadt" und "Mein Ehemann hat geheiratet" veröffentlicht wurden. In der Anschauung von Salama Moussa haben Erzählungen differenzierte Zielsetzungen: In erster Linie sollen sie humanistische Botschaften, sodann sozialistische Sendungen, gefolgt von philosophischen Themen und schließlich naturwissenschaftliche Beiträge behandeln. Sie zählen im arabischen Sprachraum zu den Ersten ihrer Art.

 

Der Journalismus, Berufung und zugleich eine Botschaft (1963)

"Sowohl der Journalismus als auch die Literatur zielen auf alle Schattierungen und Schichten seiner Gesellschaft mit deren unterschiedlichsten soziokulturellen, politischen, wissenschaftlichen oder ökonomischen Aspekten. Insoweit wird ein Leser dirigiert und eine gewisse Annäherung des Publikums an den Text vollzieht sich. Unter diesem Gesichtspunkt kann auch keine Neutralität mehr erwartet werden, denn die angesprochenen Medien müssen das nationalpolitische Geschehen kommentieren dürfen, im Guten wie im Bösen. Denn der freie Kommentator kann sich nicht plötzlich wertfrei verhalten gegenüber Rechtschaffenheit, Imperialismus, Unabhängigkeit, Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit, Gleichheit oder Ungleichheit vor dem Gesetz.

Ein wahrer Journalist oder Literat muss Position bekennen. Das ist Berufung."

 

 

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