Hier
ist wieder mal eine langweilige
Urlaubsgeschichte. In dieser Geschichte geht es
um Tassie und Gotz, die Pioniere des 'Smart
Holiday'. -Urlaub der wohlbedacht geplant ist, und
bei dem alles glatt läuft. Hier gibt es keine
Geschichten von lauten Hotels,
Frühstücksbuffets wo die Leberwurst
fehlt, oder dem Urlaubsort wo es noch nicht mal
sowas einfaches wie die Frankfurter Allgemeine zu
kaufen gibt. Unser Urlaub ist ein 'Smart Holiday'
bei dem alles mit grösster Sorgfalt geplant ist.
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Also hier
kommt nun meine lange Geschichte von unserem kurzen Urlaub in
Nord Queensland:
Für die jenigen, die Queensland nicht auf
der ADAC Strassenkarte finden können,
Queensland
ist ein Staat in Australien, rund viereinhalb
mal so gross wie Deutschland. Nord Queensland
ist dünn besiedelt, hat viel Natur
und ist eigentlich genau das richtige für Leute wie uns, "People
who know how to shit in the bush". (Das werde
ich jetzt nicht übersetzen...) |
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Nachdem wir uns mehr als ein Jahr
lang keinen Urlaub gegönnt hatten,
kam der Entschluss in den September-Ferien weg zu fahren. Also haben wir
unsren alten Geländewagen flott
gemacht und am 10.9.05 ging es dann
von der Gold Coast aus los. Die Gold
Coast liegt an der Süd-östlichen Grenze,
(oder unten rechts auf der Karte). Da wir
Verwandschaft in Melbourne haben, ging
die Fahrt in die entgegen gesetzte
Richtung (nach Norden) los, schliesslich
wollten wir ja Urlaub machen, und wir
wussten dass es im Norden schön warm
ist. Noch vor Sonnenaufgang sassen
wir schon Auto, noch 3-4 mal zurück
ins Haus weil wir was vergessen hatten,
und siehe da der alte Diesel springt
auch sofort an!! Wir sind schonmal in
Cairns gewesen, und dachten wir fahren
mal die Küste entlang, Richtung Cairns.
Nach 1 Stunde waren wir in Brisbane
und da kam auch schon das erste Hinweisschild:
"Cairns 1997". -Watt?? Ach
ja 1997km. Tassie hat schnell nachgerechnet
und meinte das wären noch rund 20 Stunden
Fahrt. Alles klar, das schaffen wir
schon. Noch eine Stunde weiter
und wir waren schon an der Sunshine
Coast und es waren nur noch 1897km bis
Cairns. Bei den üblichen Reise-Spielchen
hatte Tassie wiedermal gewonnen,
denn sie hatte 385 weisse Autos gezählt,
und ich hatte nur 211 rote Autos. Nun
war es Zeit was zu essen, dann was trinken,
ein bisschen erzählen und so
langsam wurde uns klar dass 20 Stunden
Fahrt doch ganz schön lang werden.
Abends war uns dann auch klar, dass
wir die restlichen rund 800km bis Cairns
nicht mehr auf die Reihe kriegen, so
haben wir unser Zelt ausgepackt und
übernachtet.
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Am nächsten Tag kamen wir bis Mission
Beach, was ungefähr 200km südlich
von Cairns liegt. Es war ganz nett da,
also haben wir uns entschlossen eine
Pause einzulegen und den Tag in Mission
Beach zu verbringen. Mission Beach
ist ein nettes Dorf direkt am Meer mit
einem 8km Palmenstrand und Blick auf
Dunk Island. Alles ging hier noch ziemlich
zivilisiert zu. Leider Hat Larry
(das war ein Wirbelsturm im März 2006)
grosse Teile von Mission Beach weggeblasen.
Mit frischer Energie ging es dann
weiter nach Cairns. Es war schon
11 Jahre her als wir das letzte mal
in Cairns waren, und entsprechend verwirrt
waren wir natürlich zu sehen was aus
diesem kleinen Feriendorf geworden
war. Cairns ist inzwischen eine riesige
Touristen-Metropole, wo sich die Cappuchino-Intellektuellen
in den Cafe's treffen und die
Hormon-geplagten Jungs mit ihren vertunten
Dröhn-Autos und Donnermusik die Strandpromenade
auf und abfahren und alles tun um die
Beachtung der Barbie-Girls zu gewinnen.
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In Mission Beach gibt es einige
Cassawories, die sich ganz gerne mit
den Autos anlegen.
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Der kleine Eis-Laden in dem ich Tassie
vor 13 Jahren kennengelernt hatte, ist
nun ein grosses Nobel-Cafe. Es gibt
da jetzt Kellnerinnen, und eine Managerin
die automatisch an ihrem Computer
sehen kann um wieviel sich ihr Boss
durch unseren Verzehr bereichert hat.
Viel war das mit Sicherheit nicht, denn
wir hatten uns nur ein kleines
Eis geteilt, und versehentlich auch
noch das schöne Tischtuch befleckt.
Cairns' grösste Attraction ist natürlich
ein riesiger Swimmingpool mit künstlichem
Strand. Cairns hat nämlich keinen eigentlichen
Strand, sondern Matschfelder und
Mangroven. Die künstliche Lagune kann
von jedem kostenlos benutzt werden,
folglich belagern die wohlgenährten
Touristen die Wiesen rund um die
Lagune und braten die ohnehin schon
verbrannte Haut in der Mittagssonne.
Nach ein paar Stunden in Cairns hatten
wir dann auch schon genug gesehen und
dachten schon dass dieser Urlaub
wohl ein Reinfall war. -Kein einsamer
Strand, kein Bushcamping, kein Lagerfeuer.
Aber in Queensland's Norden gibt
es ja auch noch andere Plätze. So konnten
wir uns noch gut an Kuranda, Daintree
und Cape Tribulation erinnern, und wussten
das das nicht allzu weit von Cairns
weg sein kann. Das sind alles Orte im
tropischen Regenwald mit Wildlife, Natur,
Bushcamping, und allem was wir eigentlich
wollten. Also haben wir uns eine Landkarte
gekauft - das war eine sehr gute Idee.
Und es kommt noch besser, wir hatten
uns auch noch eine Kiste Bier gekauft,
für den Fall dass uns das Wasser ausgeht;
-das war eigentlich die beste Idee die
wir soweit hatten.
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Die künstliche Lagune ist stets von
Touristen belagert, und der Bürger
zahlt die Unterhaltungskosten...
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Bis Cape Tribulation wären es nochmal
3-4 Stunden Fahrt gewesen. 20km vor
Daintree-Village gibt es eine Fähre,
mit der man auf die andere Seite des
Daintree Rivers kommt. Das ist
auch so ziemlich der einzige Weg, wenn
man weiter nach Norden will. Irgendwie
konnten wir das nicht so ganz schlucken,
und wollten herausfinden ob es
flussaufwärts nicht vielleicht doch
einen kleinen Umweg gibt. Und siehe
da auf der Karte ist ein Track eingezeichnet,
mit der Bemerkung 4WD Only (4
Wheel Drive = Geländeautos). Ja, das
ist genau was wir wollten, hoffentlich
gibt es reichlich auf und ab, Bäume
im Weg, Sandpisten, Matschlöcher und
Flussüberquerungen, damit unser alter
Pajero-Geländewagen mal endlich wieder
eine Aufgabe hat. Der Track geht von
Daintree Village quer durch den Daintree
Forest bis nach Wujuil Wujuil. Da es
schon spät war haben wir uns entschlossen
erstmal in Daintree zu übernachten.
Der einzige Campingplatz liegt direkt
am Daintree River, und die Strasse
geht bis an eine Boots-Anlegestelle.
Schilder deuten darauf hin dass der
"Krokodil-Explorer" täglich
um 8:30 Uhr loslegt. Oh Krokodile
gibt es also hier! Das wurde am nächsten
Morgen dann auch bestätigt, als uns
die Aboriginies auf eins am anderen Flussufer
aufmerksam machten, während wir unser
Zelt einpackten. Wir sind natürlich
keine Experten auf diesem Bereich, aber
wir wussten, dass man diesen Tieren
besser aus dem Weg geht, besonders
wenn die noch kein Früstück hatten.
So sind wir dann auf unseren Track Richtung
Wujuil.
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Früh Morgens fahren die 'Crocodile Explorer'
den Daintree River auf und ab. Krokodile
kann man aber auch vom Land aus sehen..
.
Der gute alte Aussie Truck. Alt, aber bezahlt!!
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Das beste kam dann eigentlich als
der Track nach einigen Kilometern durch
hohes Grass in Richtung Daintree River
ging. Hmm, Krokodile, dachte ich nur.
Das Wasser war vielleicht Knie-tief,
und auf der anderen Seite war
das Grass platt getrampelt, also das
hier musste wohl die Flussüberquerung
sein. Na das wäre doch ein Kinderspiel
fuer unseren alten erfahrenen Pajero.
Vorsichtshalber dachte ich, schalte
ich mal auf Allradantrieb, und siehe
da alles ging wunderbar. Die Böschung
auf der anderen Seite schien ziemlich
steil hoch zu gehen, aber wir
hatten schon schilmmeres gesehen, dachten
wir. Kurz vor dem anderen Ufer war das
Wasser ein bisschen tiefer, oder um
genau zu sein, es war zu tief!!
Im Handumdrehen war die Kiste fest gefahren
und sank tiefer und tiefer. Ein Blick
rüber zu Tassie und ich sah das Wasser
war auf ihrer Seite schon bis
zum Fenster, und der Innenraum füllte
sich langsam mit Wasser. Na, was machen
wir denn jetzt am besten??? Die Pedale
waren nun schon im Wasser, Papier
schwammm herum und Tassie war in Panik,
-kein schöner Anblick.
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Crab-Track... Hier ist nun die
Flussüberquerung...dachten wir.
...oder vielleicht doch nicht??
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Naja, dachte ich, am besten versuche
ich das Auto zu schieben. -Keine schlechte
Idee, wenn man mal von den Krokodilen
absieht. Tassie könnte ja versuchten
mit mässigem Gas die Kiste am
laufen zu halten. Glücklicherweise
war der Lufteinlass für den Motor auf
meiner Seite, und die war wohl gerade
noch über dem Wasserspiegel.
Schnell hatte ich die Kamera noch auf's
Armaturenbrett gelegt, den die ist mit
Sicherheit nicht wassertauglich. Also
Tür auf und raus! Tür auf und schon
sassen wir beide tief im Wasser. Nun,
ich raus, -Tassie in den Fahrersitz,
und nun mit aller Kraft heben, schieben
und rütteln. -Aber je mehr wir versuchten,
umso tiefer sank die Kiste. Zudem war
die Strömung auch noch relativ
stark, und das Auto war nun wie eine
Staumauer im Wasser. Das halbe Armaturenbrett
war nun unter Wasser, und es sah nicht
so aus als ob wir da so ohne weiteres
rauskämen. Nun war auch ich ratlos.
Die Kupplung funktionierte nicht mehr,
und der Motor war drauf und dran, Wasser
anzusaugen. Also, erstmal raus aus dem
Auto, und an Land, denn wer weiss ob
die Krokodile schon gefrühstückt haben.
Ich hätte ja nichts dagegen wenn die
sich an meiner Kühlbox bedienen,
aber ein Bein oder Arm wollte ich eigentlich
nicht opfern. Es dauerte nicht lange
bis jemand den Track entlang kam und
sich dachte, dass dises Boot ja
fast wie ein Auto aussieht. Nun, der
Jemand hiess Steve, und war äusserst
hilfsbereit. Er hat uns durch die Gegend
gefahren und für uns einen Farmer
gefunden (Kevin) der uns mit seinem
starken Tracktor und einem langen Stahlseil
raus helfen konnte.
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Ganz so einfach war das natürlich
nicht, aber wir haben es am Ende
geschafft. Resultat von diesem Morgen:
Ein Reifen war platt, Wasser überall,
und jeder meinte dass der Motor mit
Sicherheit hin wäre. -Motor hin,
na das wollen wir doch mal sehen, dachte
ich. Das Motoröl war pechschwartz wie
es sein soll und war nicht mit Wasser
vermischt. -Ein gutes Zeichen!! Also
mal vorglühen und vorsichtig starten.
Na, was sag ich denn, nachdem er ein
paar Liter Wasser aus dem Auspuff gekotzt
hatte, lief der alte Diesel wieder
wie ein Uhrwerk!! Den platten
Reifen zu wechseln war ja jetzt nur
noch ein Kinderspiel. So haben wir dann
erstmal alle zusammen ein Bierchen getrunken,
und uns Geschichten von festgefahrenen
Autos erzählt. Als meine Kiste Bier
dann endlich alle war, haben wir das
Rad gewechselt und unsere nassen Klamotten
auf einer Wiese zum trocknen ausgebreitet.
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Nach ein paar Bierchen sieht die
Welt schon wieder ganz anders aus
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Natürlich triefte so ziemlich alles;
Schlafsack, Kissen, Klamotten, Autositze,
alles. Das Handschuhfach in dem wir
unsere beiden Handys hatten war immernoch
randvoll mit Wasser. Das gleiche
mit den Scheinwerfern, Rücklichtern,
Getriebe und Hinter- und Vorderachsgetriebe
usw. Da war doch so einiges zu reparieren,
und ich war froh dass ich die
Werkzeugkiste eingepackt hatte, die
natürlich jetzt auch voll Wasser war.
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Steve's Haus kann nur mit dem
Boot erreicht werden, und die Nachbarn
sind schön weit weg. -Mann hat der
es gut!!
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Flame Tree in Steve's Garten.
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Mit dem Ersatzrad konnten wir zwar
fahren, aber allzu weit würden wir
mit Wasser in den Getrieben wohl nicht
kommen. Also haben wir Steve's Angebot
dankend angenommen und haben bei ihm
übernachtet. Steve ist ein wirklich
netter Typ. Sein Haus liegt mittem im
Dschungel und ist nur mit dem Boot zu
erreichen. Von der Anlegestelle aus
sind es dann nochmal 20 Minuten Fussmarsch
bis zu seinem Haus. Das Grundstück
ist 10 Hecktar gebirgiger Regenwald
und er teilt es sich mit seiner "Lebensabschnittsgefährtin"
und noch einer anderen Partei,
die jede ein Haus haben. Die Häuser
sind ziemlich einfach aus Holz konstruiert,
haben nur kaum Wände, 12Volt Solor
Strom und beziehen ihr Trinkwasser
aus einem Bach. Ein Teil des Grundstücks
hat exotische Obstbäume die reichlich
Obst produzieren. Als wir abends am
Tisch sassen kam das neugierige
Wildlife herein um zu sehen wen Steve
denn da zu Besuch hat.
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Am nächsten Morgen hiess es dann
Abschied nehmen von Steve und Erika,
und zurück nach Mossman, wo es
ein paar Autowerkstätten gibt. Leider
hatte natürlich keiner die Zeit für
Getriebe und Differential Oelwechsel,
also ging ich seber an's Werk.
Mit frischen Ölen und nassem Hintern
fuhren wir wieder Richtung Daintree.
Tassie wollte die Flussüberquerung
nicht nochmal versuchen, so haben wir dann
widerwillig die Fähre über den
Daintree River genommen. Auf der anderen
Seite gibt es eine relativ civilisierte
Dirt-Road die durch den Regenwald an
der Küste entlang nach Cape Tribulation
hoch führt. Cape Tribulation ist beliebt
unter Naturfreunden, Backpackern und
wilden Dreadlock Hippies. Der Track
geht dann weiter durch Wujuil
-eine Aboriginal Commune- bis nach Cooktown.
Cooktown hört sich nach gutem Essen
an, lass' mal sehen was da gekocht ist,
dachten wir. Es waren vielleicht
noch 2-3 Stunden Fahrt bis dahin. Ganz
so war dem allerdings nicht, denn meine
neu entdeckte Hilfsbereitschaft trieb
mich dazu unterwegs jemandem beim
Reifenwechsel zu helfen. Später fanden
wir dann noch jemanden ratlos unter
seinem Auto liegend. Da es schon spät
war konnte ich es mir nicht verkneifen
anzuhalten und zur Hilfe zu kommen.
Stellt sich raus die beiden waren aus
Deutschland und wollten nach Cape York
hoch. Marco und Katharina hatten sich
gerade diesen uralten Pajero gekauft,
und schon hing ein Stossdämpfer lose
in der Luft. Das ganze habe ich kurzer
Hand mit einer Schraube wieder befestigt,
und die Fahrt ging weiter. Abends in
Cooktown angekommen, trafen wir die
beiden nochmal im Vorbeifahren.
Nach
einem durchnittsmässigem Dinner in
einem Restaurant in Cooktown, fanden wir dann
auch heraus dass Cooktown nichts mit
Kochen zu tun hat, sondern Captain Cook,
hatte hier mal sein Schiff angelegt
um es zu reparieren. Es war auch
hier wo mir auffiel dass unser Pajero
das Vollbad doch nicht allzu gut vertragen
hat, denn das Kühlwasser musste immer
wieder nachgefüllt werden. Oh,
vielleicht ist da ja ein Riss im Zylinderkopf??
Cooktown hat einen Hafen, eine
Hauptstrasse, zwei Pubs und einen Bottle
Shop, und ist so ziemlich der letzte
grössere Ort im Queensland's Norden.
Von hier aus ist es nicht weit bis Lizard
Island und dem Great Barrier Reef. Der
Endeavour River mündet am Finch Beach
in's Meer und ist -wie fast jeder Fluss
hier von Krokodilen bewohnt. Wer unbedingt
darin schwimmen will, sollte auf jeden
Fall dem örtlichen Bestattungsunternehmen
Bescheid geben. Leider haben die dümmsten
Hohlköpfe unserer Gesellschaft inzwischen
auch Cooktown entdeckt, was an den sinnlosen
Schriftzügen an den riesigen Steinen
am Finch Beach zu sehen ist. Gottseidank
demonstriert nicht jeder dass er seinen
Namen schreiben kann, die Folgen wären
ziemlich traurig anzusehen.
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Daintree National Park
Nur Mut, Tassie!!
l
Sunset in Cooktown.
Der kleine weisse Punkt ist Tassie.
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Nicht allzu weit von Cooktown liegt
Elim Beach. Jemand hat uns erzählt
dass es da Colored Sands gibt, und es
eine schöne Fahrt dahin ist. Naja,
solange wir da keine Flüsse überqueren
müssen... Uns mit Batida-De-Coco in
der Hand am Palmenstrand zu langweilen
war eh nix für uns, so haben wir uns
auf den Weg nach Elim Beach gemacht.
25km vor Elim Beach liegt Hopevale,
eine Aboriginal Commune. Die Strasse
dahin ist es zwar überwiegend Dirt-Road,
aber man kann gut und züging fahren.
In Hopevale muss man dann eine "Permit"
kaufen. Für $10 kriegt man dann eine
schlechte Kopie von einer hand-gezeichneten
Karte. Dank unsrer Ägypten Erfahrungen
konnten wir uns vorstellen was die Schriftzeichen
wohl bedeuten könnten. Nun wurde es
interessant, denn auf den 40km bis Elim
Beach gab es mindestens 20 Abzweigungen,
und kein einziges Schild. Der Track
war dermassen bescheiden, dass durch
das Rütteln und Schaukeln die Milch
in der Kühlbox zu Butter wurde. Wir
hatten schon seit einer Stunde keine
Menschenseele gesehen, die Kühlwasser
Temperatur ging auf und ab, und irgendwie
glaubten wir nicht mehr daran dass wir
die Coloured Sands zu sehen bekommen.
Nun, wenn man im Schnitt 20-30km/h fährt,
dann dauert das halt seine Zeit, und
endlich konnten wir das Meer sehen.
Coloured Sands waren vom Strand
aus zu erreichen. Was uns natürlich
keiner gesagt hatte war, dass
der Strand nur bei Ebbe befahrern werden
kann, bei Flut gibt es nämlich keinen
Strand. Glück gehabt, es war Ebbe!!!
Wie durch ein Wunder haben wir dann
sogar unseren Weg zurück nach Hopevale
gefunden. Dann ging es wieder nach Cooktown.
Abends wollten wir dann ein Lagerfeuer
machen. Als alter Pfadfinder war das
für mich natürlich kein Problem. Vielleicht
hätte ich weniger Lampeöl auf's Holz
schütten sollen, denn das ganze ging
uns so ein bisschen ausser Kontrolle.
Naja, ausser ein paar bösen Blicken
von den Nachbarn passierte aber nichts
weiter.
Leider ging uns so langsam die Zeit
aus, und wir mussten wieder Richtung
Heimat reisen. Bin mal gespannt ob die
alte Kiste noch die 2500km bis nach
Hause schafft... Am nächsten Morgen
wollten wir dann in aller Frühe aufbrechen.
Um 10Uhr oder so waren wir dann auch
endlich startbereit. Das Lagerfeuer
von abend vorher brannte immer noch.
Gute Arbeit!!
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Hopevale - Hopeless!! (Das weisse
sind übrigens Plastiktüten)
Wer Geduld hat kommt irgendwann
zum Ziel...
Colored Sand/Elim Beach
Abschied von Cooktown
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Der Rückweg ging nun über die Inlands-Route,
quer durch die trockene Sevana durch
Orte wie Mt. Carbine, Mt. Molloy und
Mareeba, bis Kuranda. Wir konnten uns
noch an die Barron Falls erinnern, und
dachten, wir machen hier mal eine Pause.
Am nächsten Morgen sind wir dann nach
Kurunda gepilgert, wie so viele andere
Touristen, und waren ganz überrascht
dass wir so ziemlich allein in Kuranda
waren. Nun, es gibt da eine traumhaft
schöne Eisenbahn-Strecke, die von Kuranda
entlang der Barron Gorge bis nach Cairns
führt. Morgens um 10:15 kommt der erste
Zug von Cairns aus an und füllt Kurandas
Strassen schlagartig mit Touristen.
Eine Stunde später kommt der zweite
Zug an, und die Massen drängen sich
mit ihren Cola Bechern und Pommes Frites
durch die Märkte, kaufen massenproduzierte
Didgeredoos, Boomerangs und Deutsche
Bratwurst vom Deutschen Metzger. Alleine
fühlten wir uns nun nicht mehr und
wollten unbedingt auf den Zug. Die Fahrt
ist nicht ganz billig, und wenn man
das Auto in Kuranda hat, dann kann man
auf halbem Wege vom Zug auf die Skyrail
(Sesselbahn) umsteigen, die einen dann
wieder nach Kuranda zurück bringt.
Auch wenn ich es nicht gerne zugebe,
aber die Fahrt ist es wirklich wert.
Nun als wir dann abends auf dem Weg
Richtung Cairs waren, treffen wir unterwegs
Marko und Katharina. Die beiden hatten
ihre Pläne mit Cape York geändert,
weil deren Auto ihnen Probleme bereitet.
Ach ja, das hört ja fast wie unsere
Geschichte an. Lass mal sehen was das
Kühlwasser sagt...
Da es schon spät war, haben wir
dann zusammen gecampt uns ein bisschen
kennen gelernt, und einen auf unsere
altersschwachen Pajeros getrunken. Marko
und Katharina haben übrigens eine auch
Website mit ihren Reiseberichten.
Jetzt war es aber wirklich an der
Zeit nach Hause zu fahren, es lagen
schliesslich noch rund 2500km vor uns,
und wir wollten die Inland Strecke
zurück fahren. Mit frischem Wasser
im Kühler ging es dann los, Richtung
Süden. Nach 8 Stunden Fahrt haben wir
uns entschlossen an den Jarooma Falls
zu übernachten. Sehr weise!! Bushcamping,
weit weg von allem, kein Strom und absolute
Stille. Jarooma Falls selber waren ein
bisschen vertrocknet, aber in der Regenzeit
gibt es hier reichlich Rockpools und
Wasserfälle. Wir haben uns morgens
dann auf den
langen Fussmarsch zum Lookout Point
gemacht, und bald auch verstanden warum
wir reichlich Wasser mitnehmen sollten.
Die Bewegung war eigentlich ganz willkommen,
denn den Rest vom Tag würden wir wieder
im Auto verbringen. Und so war es auch.
Die Strecke ging durch Eton, Nebo und
Middlemount, Orte die kaum jemand kennt.
Die Fahrt ist sehr, sehr einsam. Die
Tankstellen sind rund 200km auseinander,
und ausser vertrocknetem harschen Land
gibt es nicht allzu viel zu sehen. Irgendwo
haben wir dann übernachtet, und die
Fahrt am nächsten Tag fortgesetzt.
Der erste Lichtblick kam dann als wir
das erste Schild "Brisbane 620"
sahen. Nun der alte Pajero hat uns heil
wieder nach Hause gebracht, und ich
hatte mir fest vorgenommen ihn wieder
flott zu machen, zumal er nun nach dem
Anlassen rohes Oel aus dem Auspuff spuckt.
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Barron Falls sind weitaus besser
in der Wet-Season, aber auch in der
Dry Season sehr beeindruckend
Mark + Kathatina, deren Pajero
voller überraschungen steckt...
Rastplatz. - Eine wohlverdiente
Pause...
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Nun, soweit unser kleines Abenteuer.
Wie man sieht ist gute Planung das Rezept
für einen gelungenen Urlaub. Wir hatten
mindestens eine viertel Stunde lang
geplant und überlegt. Deshalb gab es
keine Entäuschungen mit teuren Hotels,
das Essen war fast wie zu Hause, und an Unterhaltung
hat es uns absolut nicht gefehlt.
-Genau wie man es sich wildes Bush-Camping so
vorstellt.
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Wahrscheinlich
haben Sie meine lange Geschichte überhaupt
nicht gelesen, und sich nur die Bilder
angesehen. Trotzdem -Vielen Dank für
Ihr Interesse. Sie können sich nun
mit einer angemessenen Spende auf mein
Urlaubskonto bedanken. Auf diese Weise
kann ich bald mehr Geschichten
erzählen. Bitte schicken Sie Ihre positiven Kommentare an Lockenkopp@excite.com,
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