Stefanie Bersch 15.08.1999
Deutsch-Lk : Herr Höfig
Protokoll der Stunden vom 09.08.1999- 12.08.1999
Zu Beginn der Doppelstunde
vom 09.08.1999 teilt Herr Höfig dem Kurs zunächst den Text von Aristoteles : 5-11 aus und bittet die
Schüler diesen Text zu lesen und dann eine Übersicht der Poetik zu erstellen .
Nachdem alle Kursteilnehmer diese Übersicht erstellt haben , wird gemeinsam
eine erneute Übersicht an der Tafel erstellt . Aus dieser geht hervor , daß die
Tragödie ( abgetrennt vom Epos , wodurch die Kreativität der Dichter extrem
eingeschränkt wird ) , nach Aristoteles , die Nachahmung einer edlen (
Zusammenhang mit den Göttern ) und abgeschlossenen Handlung ist . Die Handlung
setzt sich aus dem Mythos ( Handlungsablauf ) und den verschiedenen Charakteren
zusammen . Doch sind die Charaktere , im Gegensatz zur Handlung , nicht
notwendig für die Tragödie . Aus dieser Aussage von Aristoteles geht jedoch
eine wichtige Frage vom Kurs hervor : „Wie stellt sich Aristoteles eine
Tragödie ohne Charaktere vor ?“ – Aber diese Frage bleibt ungeklärt.
Der Aufbau der Handlung , die
eine Zusammensetzung aus Glück und Unglück ist ,besteht aus Anfang , Mitte und
Ende . Sie wird gespielt mit Hilfe von Peripetien und Mimisis . Mimisis ist die
Wiedererkennung , Peripetien sind die Umschläge der Handlungen ins Gegenteil .
Nach Aristoteles ist die
Dichtung nicht pure Fiktion , sondern Nachahmung – Nachahmung von Realität .
Doch wie erfährt jeder einzelne Dichter Realität ?
Zu diesen Ergebnissen
bekommt der Kurs die Hausaufgabe erneut eine
Übersicht , nun für
die Punkte 7 –11, zu erstellen .
Die Stunde vom 10.08.1999 wird mit einer Wiederholung
der vorherigen Stunde begonnen .
Im Anschluß daran werden von
verschiedenen Kursteilnehmern die Hausaufgaben zusammengetragen und nochmals
eine vollständige Übersicht an der Tafel erstellt . In den Punkten 7 – 11 wird
unterschieden zwischen den beiden Nachahmungsarten Dichtung ( das Allgemeine )
und Geschichtsschreibung ( das Besondere ) . Dichtung stellt dar , was
geschehen könnte und Geschichtsschreibung , was geschehen ist . Außerdem
unterscheidet Aristoteles zwischen zwei
verschiedenen Arten von Handlung . Er spricht zunächst von der einfachen
Handlung , die ohne Peripetien und Entdeckung konstruiert wird . Später spricht
er von der verschlungenen Handlung , die mit Peripetien und Entdeckung konstruiert wird . Die Handlung wird erneut
als Anfang , Mitte und Ende definiert . Daraus entstehen aber für den Kurs
einige Probleme und es taucht die Frage auf , ob es nicht immer etwas vor dem
Anfang gibt . Gemeinsam findet der Kurs eine Antwort auf diese Frage : Der
Anfang , der die Handlung in Gang setzt , wird an einem bestimmten Punkt
festgelegt und vorherige Geschehnisse werden im Drama erläutert . So ist es
auch in
“ Die Blechtrommel “ und “ Hamlet “ ( Zunächst tritt der Geist auf
und man erfährt erst im Laufe des Buches , was geschehen ist ) .
Für die Handlung ist jedoch
eine bestimmte Größe vorausgesetzt . Sie darf weder zu umfassend noch zu klein
sein , sie muß erinnerlich bleiben . Zusätzlich werden Furcht und Mitleid mit
in die Handlung eingebracht , um Mitgefühl und Erschütterung beim Leser zu
erzeugen ( = Katharsis ) . Dies ist die
vollständige Darstellung von Aristoteles von der Tragödie , und wenn man aus
der Tragödie einen Teil entfernen würde , würde sich die Handlung vollständig
verändern . Wenn also zum Beispiel bei
“ Hamlet “ der Geist des Königs weggelassen werden würde , würde eine
ganz andere Handlung entstehen und der Sinn des Buches würde verfälscht werden
.
Nachdem der Text von
Aristoteles vollständig bearbeitet ist , stellen die Kursteilnehmer den Bezug
zu “ Hamlet “ her , indem sie zunächst die Darstellung des Inhalts der ersten
Szene vornehmen . In der ersten Szene wird der Geist des Königs von zwei Wachen
erblickt , die Hamlet später davon erzählen . Außerdem diskutiert Ophelia mit
ihrem Vater über
Hamlet , da Polonius ihrem
Verhältnis sehr mißtrauisch gegenübersteht . Später trifft Hamlet auf den Geist
seines Vaters . Dieser berichtet von seiner Ermordung und bittet Hamlet ihn zu
rächen .
In der Stunde vom 12.08.1999
bittet Herr Höfig die Kursteilnehmer um eine Deutung der ersten Szene ( 1.
Auftritt von Claudius 2. Monolog Hamlets ) ., Der Kurs wird in mehrere Gruppen
eingeteilt um diese beiden Themen zu bearbeiten .
Zunächst tragen die Gruppen
zum Auftritt von Claudius ihre Ergebnisse
vor . Die Gruppen kommen zu
folgendem Entschluß : Claudius spricht in diesem Auftritt sehr heuchelnd ,
schimpft teilweise aber auch mit Hamlet . Um dies deutlicher zu erkennen , wird
diese Textstelle zusätzlich auf Englisch vorgetragen. Ein Grund für die
Sprachweise von Claudius ist , daß er diese Trauer um den Tod des Königs für unnatürlich hält . Außerdem will er weitere
Nachforschungen von Hamlet zum Tod seines Vaters verhindern , da er der Mörder
ist . Zusätzlich wird durch Hamlets langwierige Trauer Claudius´ schlechtes Gewissen erweckt . Da
die Unterrichtsstunde an dieser Stelle beendet wurde , blieben einige Fragen zu
dieser Textstelle offen . Diese werden in der folgenden Stunde geklärt .
Außerdem wird in einem weiteren Schritt die Deutung von Hamlets Monolog
aufgezeigt .