Erstaufführung | Filmtitel | Dauer | Verleih |
22.07.1961 | Die Kurve [TV] | | ARD |
04.06.1962 | Die Kurve [TV] | | ARD 2 |
16.08.1978 | Die Kurve [TV] | | WDR 3 / HR 3 / N 3 |
Produktion: WDR
Drehbuch: Nach dem Schauspiel von Tankred Dorst
Regie: Peter Zadek
Kamera:
Darsteller: Gernot Duda, Klaus Kinski (vermutlich Anton), Helmut Qualtinger. - Rollen: (Anton) (Rudolf) (Ministerialdirigent Kriegmann)
Sprache: Deutsch
Schnitt:
Musik:
Szenenbild: Gabriel Pellon
Freigabe:
Entstehungsgeschichte: Tankred Dorsts "Farce" Die Kurve um zwei psychisch reduzierte Brüder wurde am 27. März 1960 unter der Regie von Hansjörg Utzeratzh an den Bühnen der Hansestadt Lübeck uraufgeführt. Offenbar mit solchem Erfolg, dass Peter Zadek 1961 ein Fernsehspiel inszenierte, in dem Klaus Kinski mitspielte (vermutlich die Rolle des Anton). Zu diesem seinem ersten Theaterstück erklärte der Autor: "Die genaue Logik des Handlungsablaufs sollte hier in einem grotesken Missverhältnis zum moralischen Leerlauf der Dialoge stehen: die Rede, das Engagement, bedarf des Opfers." Das Stück wurde 1963 auch als Hörspiel für den Saarländischen Rundfunk bearbeitet. Zadek im übrigen verfilmte in der Folge fünf weitere Stücke von Dorst.
Der Schriftsteller Tankred Dorst (geboren 1925) schrieb seither weitere Theaterstücke, Prosa, Hörspiele, sowie Drehbücher für Film und Fernsehen. Seine Helden sind oft Einzelgänger, die sich in der Gesellschaft nicht einrichten wollen oder können, seine Stoffe kommen häufig aus Märchen, Mythen und Geschichte. Neue Formen (Zitate dokumentarischen Materials) erprobte er in dem auch international erfolgreichen Revolutionsdrama Toller (1968).
Inhalt: Die Brüder Rudolf und Anton wohnen am Fuss eines Felsens in einer kleinen Hütte. Viel passiert da nicht, ausser wenn mal wieder ein Auto vom Felsen herabfällt, weil es die Kurve oben nicht gut erwischt hat. Das ist in letzter Zeit 24mal vorgekommen - so viele Holzkreuze stehen neben der Hütte. Rudolf repariert die Unfallwagen und verkauft sie, während Anton die Begräbnisreden der Verstorbenen schreibt, deren Persönlichkeiten er aus den von ihnen mitgebrachten Dokumenten filtert. In diese Idylle bricht unversehens der Ministerialdirigent Kriegmann ein, an den Anton immer wieder (unbeantwortet gebliebene) Eingaben gerichtet hat, um ihn auf die Gefährlichkeit der Kurve und die Notwendigkeit ihrer Entschärfung hinzuweisen. Da hören sie wieder ein Auto kommen und prompt fällt der Ministerialdirigent Kriegmann in die Rhabarberstauden. Er dankt deür seine Rettung und verspricht eine Sanierung der Strasse. Den Brüdern beginnt plötzlich zu dämmern, wie sehr sie beide von der Kurve abhängig sind. Als Kriegmann sich auf den Heimweg machen will, beginnt ihm Anton die für ihn geschriebene Grabrede vorzulesen und ersticht ihn schliesslich mit einem Taschenmesser.
Klaus Kinski im Fernsehfilm Die Kurve
Literatur
Tankred Dorst: Die Kurve : Eine Farce. In: Modernes deutsches Theater / Herausgeber: Paul Pörtner. - Berlin ; Neuwied : Luchterhand, 1961
Tankred Dorst: Frühe Stücke. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1986. - (Werkausgabe 3)
Klaus Kinski 1926-1991 | E-Mail (c) Michael 1998-1999