Bücher von Heinz Schubel
Wesentliche Ursache für den Erfolg der Lurchi-Hefte waren die Zeichnungen von Heinz Schubel, der die Serie bis 1972 betreute. Seine Arbeit an der Lurchi-Serie (einschließlich der Entwürfe für Figuren und ungezähltes anderes Werbematerial) darf man als sein Hauptwerk betrachten, doch hat er noch andere bemerkenswerte Dinge hinterlassen - insbesondere seine Buchillustrationen, vorwiegend für Jugendbücher.

Schubels erste Buchgestaltungen entstanden bereits in den frühen 30er Jahren, noch vor seinem Kriegsdienst und der anschließenden russischen Gefangenschaft, lange vor der Arbeit an Lurchi. Da die Ausdruckskraft der Schubelschen Zeichnungen auch in den Büchern auffällig ist und sie von den meisten anderen Buchillustrationen abhebt, beziehen viele Lurchi-Sammler diese Facette in ihr Hobby ein. Wer den Ehrgeiz hat, alle von Schubel illustrierten Bücher zusammenzutragen, steht vor einer reizvollen und nicht ganz einfachen Aufgabe: Die Liste ist lang, und es tauchen noch immer weitere Stücke auf.

Vor dem 2. Weltkrieg arbeitete Schubel vor allem für den Loewes Verlag Ferdinand Carl (Stuttgart), wo er einer der Hauszeichner war; nach dem Krieg dann viel für den bekannten Franz Schneider Verlag (München). Den Einstieg beim Loewes-Verlag fand Schubel über Illustrationen für die Jugendbücher einer Verwandten, Julie Kniese (eigentlich Julie Böss, geboren am 15.4.1880 in Frankfurt, lebte später in Weimar). Er zeigte bei den Buchillustrationen auch, dass er ganz verschiedene Stile beherrschte - so dass die Zeichnungen für Lurchi tatsächlich nur eine Seite seines künstlerischen Werkes darstellen.

Die folgende Liste der von Schubel illustrierten Bücher ist nach Möglichkeit chronologisch geordnet - doch kann es zu Ungenauigkeiten kommen, wo das Erscheinungsjahr der Erstauflage nicht bekannt ist. Zur Orientierung werden, soweit bekannt, auch spätere Auflagen mit ihrem Erscheinungsjahr erwähnt (bei Büchern des Loewes Verlag Ferdinand Carl außerdem die Verlagsnummer). Ich versuche jeweils eine Angabe zur Seltenheit und zum Sammlerwert zumachen.
Achtung: Diese Wertangabe ist kein Verkaufspreis, die Bücher der folgenden Liste biete ich nicht zum Verkauf an! Leider gab es da gelegentlich schon Missverständnisse.


Kommentierte Liste der von Heinz Schubel illustrierten Bücher

Ludwig Schäble:
Schnitzbrot. Schwäbische Gedichte. Alemannen Verlag, Stuttgart, o.J. (Ende der 1920er Jahre).
- Schubels Titelbild für diesen Gedichtband fällt aus dem Rahmen seiner sonstigen Bucharbeiten heraus, schon weil es sich hier nicht um ein Jugendbuch handelt. Das Bild einer leicht stilisierten Ähre ist vom Stil her näher an Schubels Plakaten aus den 20er/30er Jahren als an anderen Buchillustrationen. Das Buch ist später auch bei anderen Verlagen erschienen, ohne Schubel-Illustration. Eher selten. (12 Euro)

Georg Paysen Petersen:
Die Schildbürger. (Innentitel: Wahrhaftige Geschichte der Schildbürger und wie Till Eulenspiegel sie besuchte. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 9. Auflage 1939, 10. - 12. /1940, 14. /1943. Nach dem Krieg gekürzt neu erschienen: 1. Auflage 1951, 2. /1952, 3. /1953 (Verlagsnummer 24, später 617)
- Der Loewes-Verlag hatte Petersens Nacherzählung der tradierten Geschichten seit 1907 in wechselnder Ausstattung im Programm, zeitweise mit Titelbild des Loewes-Hauszeichners Willy Planck (geboren 12.12.1870 in Stuttgart), immer mit den Illustrationen von Hermann Grobet. (Dieser Künstler hat zwischen 1904 und 1914 rund 30 Jugendbücher illustriert und 1908 auch eine jüdische "Sammlung preisgekrönter Märchen und Sagen" herausgegeben, ebenfalls bei Loewes.) Vermutlich erst ab 1939 stammte das Titelbild des Buches von Heinz Schubel, innen waren weiter zwei sehr schöne Farbbilder und zahlreiche Zeichnungen von Grobet. 1940 wurden die Buntbilder von Schubel nach Grobets Motiven neu gezeichnet.
Mit der 14. Auflage 1943 wirkte sich der kriegsbedingte Sparzwang aus: es verkleinerte sich das Format, die Buntbilder fielen weg, die Verlagsnummer änderte sich von 24 zu 617 und Schubel gestaltete ein neues Titelbild - auf dem die Schildbürger nun Steckenpferde statt echter Rösser reiten. Zudem änderte sich der Innentitel zu "... wie Till Eulenspiegel sie unterrichte".
In der gekürzten Neuausgabe nach dem Krieg gab es innen dann Holzschnitte von Helmut Münch, Schubel gestaltete dazu wiederum ein neues Titelbild, das sich nun graphisch an die Holzschnitte anlehnt. Eher selten. (Alte Ausgabe 15 Euro, neue 10 Euro)
1964 brachte Loewes noch einmal eine Neufassung von Petersens Schildbürger-Buch auf den Markt, dann aber ohne Schubel-Illustrationen. Eine Eulenspiegel-Fassung des gleichen Autors ist bei Loewe noch heute, etwa 100 Jahre nach ihrer Entstehung, lieferbar, auch eine Übersetzung der altenglischen Beowulf-Saga durch Petersen wurde neu aufgelegt.

Georg Paysen Petersen:
Lustige Schwabenstreiche. Für die Jugend erzählt. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 3. Auflage 1938, 4. /1938, 5. /1939, 6. /1940. (Verlagsnummer 25, zeitweise 635 oder 636)
- Eine weitere Nacherzählung von Volksgeschichten aus der Feder Petersens (siehe oben), 1908 zuerst bei Loewes erschienen. Von Schubel sind das Titelbild und die vier Farbbilder. Die zahlreichen Schwarz-Weiß-Illustrationen im Text stammen von Hermann Grobet (siehe oben bei "Die Schildbürger") und sind übrigens sehr gelungen. Ab der 4. Auflage gab es nur noch zwei statt vier Farbbilder, außerdem gestaltete Schubel ein neues Titelbild. Mit der 5. Auflage 1939 wurde dann das Format leicht vergrößert und Schubel fertigte erneut ein anderes- diesmal schwächeres - Titelbild an. Die Gründe für die häufige Umgestaltung und chaotische Numerierung sind nicht bekannt. Selten. (15 Euro)

H. Waldemar: Die wilde Ilse. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Suttgart. 4. Auflage, 1931. (Verlagsnummer 732)
- Bei diesem fühen Werk für seinen späteren Stammverlag wurde Schubel im Impressum ganz unterschlagen - dort wird nur Willy Planck als Zeichner der Innenillustrationen genannt, aber von Stil und Signatur her ist das Titelbild dieser Mädchengeschichte eindeutig von Heinz Schubel. So frisch und fröhlich wie Schubels Zeichnung ist der Erzählfluss übrigens längst nicht. Selten. (20 Euro)

Herbert Kranz:
Die tolle Autofahrt. Eine Geschichte für kleine Leute. Verlag Jos. Scholz, Mainz o.J. (etwa 1935)
- Dieses Vorlese- und Bilderbuch ist ein Schmuckstück nicht nur für Liebhaber alter Automobile: Zwölf wunderschöne große Farbbilder hat Schubel für das Werk angefertigt, dazu noch sieben schwarz-weiß Illustrationen, ein Vorsatzpapier und natürlich das etwas gruselige Titelbild. Es gab wohl nur eine Auflage, weil die Geschichte alles anderes als Vorbildcharakter hatte: Zwei Kinder steigen in eine herrenloses Automobil, probieren alle Knöpfe aus und fahren dann davon, verursachen mehrere Beinahe-Unfälle und kommen schließlich kurz vor einer vorbeirasenden Lokomotive zum Stehen. Schubel brilliert mit fantastischen Farben, überzeugenden Porträts und faszinierender Technik. Sehr selten. (50 Euro)
Der Scholz-Verlag war über viele Jahrzehnte vor allem auf Karten- und Gesellschaftsspiele spezialisiert. Auch Schubel illustrierte für Scholz eines der "künstlerischen Spiele" (siehe im
Schubel-Kapitel) sowie noch weitere Bilderbücher (siehe unten).

Josephine Siebe: Ellen und die lustige Ursel. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 6. Auflage 1939, 7. /1941.  (Verlagsnummer 1136)
- Typische Mädchengeschichte mit viel Romantik. Das stimmungsvoll kolorierte Titelbild und die 3 Farbbilder sind von Schubel.
Frühere Auflagen dieses zuerst 1932 erschienenen Buches sind von Willy Planck illustriert, und der Vergleich dieser beiden Hauszeichner des Loewes-Verlages ist aufschlussreich: Schubel hat auf dem Titel die gleiche Szene abgebildet wie zuvor Planck - ein junges Pärchen vor einer Mauer und ein Mädchen, das vorwitzig hinüberschaut - und doch fällt das Ergebnis völlig unterschiedlich aus. Planck hatte das ganze im Detail ausgemalt, doch erschient es belanglos, bleiben die Personen leblos und entfernt. Bei Schubel sind die Mauer und andere Elemente nur angedeutet und lenken nicht vom Motiv ab: den Menschen, deren starker Ausdruck sofort in die Szene hineinzieht und Spannung weckt.
Josephine Siebe (10.10.1870 - 26.7.1941) war übrigens eine produktive und sehr erfolgreiche Schriftstellerin. Vor dem zweiten Weltkrieg war besonders ihre siebenteilige "Kasperle"-Reihe (erschienen 1921 bis 1930) sehr populär, aber auch andere Titel wie das "Hasenwunderland" und das "Bärenbuch" erlebten viele Auflagen. Siebe war auch Schriftleiterin für die Frauenbeilage des Leipziger Tageblatts und den Frauenteil von "Reclams Universum". Manche ihrer Bücher wurden bis in die 60er Jahre neu aufgelegt und werden von den einstigen Lesern noch immer sehr geschätzt. Das gilt auch in Holland, wo Kasperle sich als "Harlekintje" ebenfalls großer Beliebtheit erfreute. Siebe wird der bürgerlichen Frauenbewegung in ihrer Heimatstadt Leipzig zugerechnet.
Gegenüber "Kasperle" und anderen Büchern richtet sich "Ellen und die lustige Ursel" an ein älteres Publikum, das die Autorin in einem flüssigen und amüsanten Stil anspricht.
Selten. (18 Euro)


Fritz Strauß:
Auf zur Fahrt! Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, o.J. (etwa 1934). (Verlagsnummer 1191)
- Auf unselige Weise ihrer Zeit voraus, ist dies wohl die erste nationasozialistisch geprägte Geschichte in Schubels Stammverlag. Zu der äußerst martialischen Erzählung schuf Willy Planck ein passendes Titelbild, Schubel 15 detailreiche Federzeichnungen. Der Text beginnt so: "Links - rechts - links - rechts... in tadelloser Ordnung marschieren sie durch die Stadt. Fünfzehn Jungen der HJ. Der Kameradschaftsführer vorneweg. Und bei jedem Schritt dröhnt dumpf der Asphalt unter den derben Nagelschuhen." Einige Jahre später sollte es noch schlimmer kommen, siehe unten. Selten. (20 Euro)

NN:
Lust und Freude für kleine Leute. Kurze unterhaltsame Geschichten, Märchen und Gedichte fürs erste Lesealter. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart  o.J. (etwa 1934), 2. Auflage 1935. (Verlagsnummer 1202)
- Dickes Buch mit Texten von verschiedenen Autoren, meist Julie Kniese. 6 eingeklebte Farbbilder, von Schubel aufwendig gemalt, dazu 46 ein- und zweifarbige Zeichnungen. Siehe auch "Kinderzeit - frohe Zeit". Selten. (25 Euro)

NN:
Kinderzeit - frohe Zeit. Kurze unterhaltsame Geschichten, Märchen und Gedichte fürs erste Lesealter. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart,  o.J. (etwa 1934), 2. Auflage 1935, (3. ?) /1935. (Verlagsnummer 1203)
- Auswahl aus "Lust und Freude für kleine Leute", etwa halb so dick. Von Schubel 3 eingeklebte Farbbilder und 24 Zeichnungen. In der vermutlich dritten Auflage ist der Titelschriftzug nicht mehr in Schreib-, sondern in Druckschrift. Selten. (20 Euro)

Fritz Mettenleitner:
Beim Vesenbur auf Allewinden. Erlebnisse aus dem Landjahr eines Großstadtkindes. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, o.J. (1935). Geänderter Titel ab der 2. Auflage 1935: Gerdas schönstes Jahr. Erlebnise eines Großstadtkindes auf dem Lande. 3. /1940, 4. /1941.(Verlagsnummer 1208)
- Beschauliche, etwas pädagogische Geschichte vom "Blut und Boden"-Autor Mettenleitner, nicht frei von NS-Ideologie. Der Autor stammte aus Fulgenstadt und war als Rektor in Saulgau und Waldsee tätig. Mettenleitner hat im gleichen Verlag auch wesentlich übleres veröffentlicht, etwa 1935 "Alles Heil dem Artbewußten. Jugendbuch über Rassen- und Vererbungslehre" - ein Werk, dessen Verkauf heute verboten ist.
Von Schubel ein farbiges Titelbild und 27 Illustrationen in zarten Grautönen, teilweise fast fotorealistisch. Erste Auflage eher selten (15 Euro), spätere weniger selten (10 Euro).


Egon Schleinitz:
Zwei Jungen fahren in die Welt. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1936, 2. - 3. Auflage 1936. (Verlagsnummer 1228)
- Nach eigenen Erlebnissen berichtet der Autor von einer Radreise durch Jugoslawien. Schubel illustrierte das Werk mit 25 Zeichnungen, 4 stimmungsvollen Buntbildern und dem Titelbild, alles im realistischen Stil. Ab der dritten Auflage wurde eines der Buntbilder, auf dem Soldaten zu sehen waren, weggelassen. Weniger selten. (12 Euro)
Von diesem Buch existiert auch eine niederländische Ausgabe, wohl einige Jahre später erschienen:
Twintig Weken op Aventuur! Per Fiets naar het zonnige Zuiden. (Den Haag, o.J.) Enthalten sind Schubels Zeichnungen, alle 4 Farbbilder und die Karte, das Titelbild dagegen wurde neu von Hans Borrebach gestaltet - mit einigen graphischen Anleihen bei Schubels Bild. Selten. (30 Euro)

Günther German:
Der Weg in die Luft. Eine phantastisch-humorvolle Jungengeschichte. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1936. (Verlagsnummer 1229)
- Geschichte für Jugendliche. Recht dialoglastig, durchaus humorvoll und manchmal Spiegelbild des Zeitgeistes: "Göring hat gesagt, wir soll'n ein Volk von Fliegern werden. ... Das ist unsere Pflicht, verstehste, unsere heilige Pflicht, die deutsche Luftfahrt hochzubringen." Wenn der so angesprochene das Ansinnen ablehnt und sich mit einem lakonsichen "Heil und Sieg." verabschiedet, ist das durchaus ironisch gemeint - zu dieser Zeit war das noch möglich. Während das NS-Zeit wurde das Buch nicht mehr nachgedruckt...
Von Schubel sind neben dem effektvollen Titelbild (Flugmaschinen in Gewitternacht) noch 1 Farbbild und 15 Zeichnungen. Diese sind realistisch gehalten, mit starken Kontrasten und dadurch oft eher dunkel. Selten. (22 Euro)

Julie Kniese:
Unser Mädel. Eine lustige Schulgeschichte. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1936, 2. Auflage o.J. (1936), 3. - 5. /1936, 6. /1939, 8. /1940, 9 /1941, 10. /1944, 11. /1949, 12. /1951, 13./1952, 14. /1954, 15. /1956, 16. /1956. (Verlagsnummer 1230)
- Zu der heiteren (und äußerst erfolgreichen) Erzählung gehören 21 sehr schöne Schubel-Illustrationen in Grautönen, sowie ein farbiges Titelbild. Interessanter, recht realistischer Stil. Bemerkenswert ist, dass es an dem Buch nach dem Krieg mehrere Änderungen gab. Rein graphisch bekam das Mädchen auf dem Titelbild ein andersfarbiges Kleid - wohl nur, um moderner zu wirken. Im 7. Kapitel aber wurde der Parteienstreit zwischen einigen Schuljungen entschärft: Beschimpften sie sich in den 30er Jahren noch als "Nazi!" und "Judenknecht!", so wird daraus in den 50er Jahren ein neutrales "Lumpenkerl!" Ein Schüler malt entsprechend nicht mehr ein Hakenkreuz an die Tafel, sondern einen Esel mit dem Untertext "Die Dummen werden nicht alle." Der Invalide im gleichen Kapitel ist kein Soldat mehr, der seinen Arm verlor und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, sondern ein verunfallter Bergarbeiter. Man ging so weit, auch in Schubels Illustration das Eiserne Kreuz an der Jacke des Mannes zu retuschieren! Der Titel dieses Kapitels, ursprünglich "Das Eiserne Kreuz", wurde 1936 geändert in "Der Kriegsinvalide", hieß später wieder "Das Eiserne Kreuz", nach dem Krieg dann "Der Invalide". Ab der 12. Auflage erschien das Buch in etwas größerem Format: 15,8 auf 21,6 cm statt 14 auf 20 cm. Mit der 15. Auflage bekam das Buch noch einmal ein neues, sehr modernes Schubel-Titelbild - auf dem die Titelfigur statt Kleid nun Pullover trägt - das aber gar nicht mit den alten Innenillustrationen harmoniert.
Die ersten drei Auflagen sind eher selten (15 Euro), die späteren sind wegen der zahlreichen Neuauflagen weniger selten. (8 Euro)


Kurt Böttner:
Vier Buben, drei Mädel. Deutsche Kinder im brasilianischen Urwald. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart o. J. (1936), 2. - 3. Auflage 1936.  (Verlagsnummer 1231)
- Kürzere Geschichte mit 10 Textillustrationen Schubels und einem Farbbild sowie dem Titelbild von Richard Sapper. Selten. (15 Euro)
Der Autor hat bei Loewes noch mehrere andere Jugendbücher veröffentlicht, die ebenfalls in Südamerika spielen, aber von anderen Zeichnern illustriert sind.


Karl Köster:
Kameraden zur See. Eine Fahrt nach dem Schwarzen Erdteil. Stuttgart o.J. (1936), 3. Auflage 1936. - Seemannserzählung, trotz des Titels ohne militärischen Schwulst. Köster hat zunächst eine große Zahl von Fahrtenberichten aus dem Pfadfinder- und Freischarmilieu veröffentlicht, die bei treuen Pfadfindern immer noch gern gelesen werden. Mit dem Zeitgeist änderte sich die Art der Geschichten dann leider ins militärische. (Siehe auch unten bei "Kameraden in den Bergen" und "Entlang der Wasserkant".) Von Schubel stammen ein Buntbild und 10 teils ganzseitige Zeichnungen, alles in einem detailreichen, realistischen Stil und sehr gelungen. Das Titelbild ist von Willy Planck. Selten. (15 Euro)

Julie Kniese:
Der graue Vogel und andere neue Märchen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1936. (Verlagsnummer 1234)
- Sieben Märchen, mit 12 Illustrationen von Schubel. Sehr sorgfältig und aufwendig gearbeitet. Selten. (15 Euro)

Mariluise Lange: Das Mädel an der Tankstelle. Globus Verlag Berlin (Meidingers Jugendschriften), o.J. (30er Jahre, 2. Auflage Anfang 40er Jahre).
- Etwas schwülstige Mädchengeschichte um Pflicht und Berufung, von Schubel sehr schön illustriert mit einem graphisch angelegten Titelbild, einem Buntbild und 12 äußerst detailreich ausgeführten realistischen Illustrationen. Selten. (15 Euro)

Ilse Grasnick:
Elschen. Ein Mädel erlebt etwas wunderbares. K. Thienemanns Verlag, Stuttgart 1937. 2. Auflage 1940, 3. /1947, 4. /1950. 5./1951, 6./1953
- Während Schubels Titelbild zur Erstauflage der Rührungsgeschichte um ein augenkrankes Mädchen noch sehr ansprechend ist, fertigte er für die ganz neu gesetzte 2. Auflage ein anderes, weniger gelungenes Bild an. Was immer der unbekannte Grund war, vielleicht behagte er ja auch Schubel nicht und ließ ihn die eher lustlose Neufassung abliefern. Unverändert blieben die gelungenen Innenillustrationen:16 Zeichnungen und 4 Buntbilder im Text. Die Buntbilder fielen dann bei der Neuauflage nach dem Krieg weg. (Es gibt noch eine Elschen-Ausgabe des Breitschopf-Verlags, die aber von Elisabeth Dir illustriert ist.) Weniger selten. (10 Euro)

Ilse Grasnick:
Elschen wird selbständig. K. Thienemanns Verlag, Stuttgart 1937, 4. Auflage 1954.
- Fortsetzung von "Elschen". Das Titelbild, die 2 Buntbilder und 18 Textillustrationen sind gut gelungen. In der zweiten Auflage kommen noch zwei weitere Buntbilder hinzu, die aber merklich weniger sorgfältig gezeichnet sind, zugleich wurde das Titelbild durch eine weniger schöne Buntstiftarbeit ersetzt. In späteren Neuauflagen ist allerdings die Geschichte textlich verändert, die Buntbilder entfallen, die Illustrationen wurden auf 10 reduziert. Die beiden Elschen-Bücher scheinen das einzige zu sein, was die Autorin je veröffentlicht hat. Die ersten zwei Auflagen sind eher selten (15 Euro), die Neufassung weniger selten. (10 Euro)

Julie Kniese u.a.:
Des kleinen Lesers Freude. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart o.J. (etwa 1937). (Verlagsnummer 1240)
Sammlung von Geschichten und Gedchten, Überschneidungen mit "Lust und Freude für kleine Leute. Ganz in Sütterlinschrift. Von Schubel stammen die 4 Buntbilder und 13 der 40 Zeichnungen; der Rest ist wie das Titelbild von Willy Planck. Selten. (25 Euro)

Brigitte von Röder:
Annemarie. Das Allerweltsmädel hat Glück. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1937. 2. - 3. Auflage 1937, 5. /1940, 7. /1942.  (Verlagsnummer 1243)
- Mädchengeschichte, Fortsetzung des Buchs "Ein Allerweltsmädel" (illustriert von Werner Chomton, Verlagsnummer 1174). Von Schubel das Titelbild, das an einen Heimatfilm gemahnt, und 15 Illustrationen im Text. Die Bezeichnung "Allerweltsmädel" ist hier übrigens positiv gemeint, im Sinne von "weit herumgekommen". Die 7. Auflage ist eine Art Notausgabe in Kriegszeiten und hat kein farbiges Titelbild. Zum Stil siehe unten bei "Ein lustiges Mädel". Selten. (20 Euro)

Hans Fuchs:
Als Seekadett nach Fernost. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stutgart 1937, 2. - 3. Auflage 1937. (Verlagsnummer 1244)
- Das äußerst patriotische Buch ist ganz vom damaligen Zeitgeist durchdrungen: Marine-Romantik, Pflichterfüllung, Aufopferung für das Vaterland,... Es enthält von Schubel 15 realistische Zeichnungen, ein Buntbild sowie das Titelbild. Teil des Buches sind auch zwei Fotoseiten mit Bildern von Batavia, Madras und der damaligen deutschen Kolonie Tsingtau (heute Qingdao). Weniger selten. (12 Euro)

Julie Kniese:
Schelmchen und die Rasselbande. Eine lustige Kindergeschichte. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1937, 2. - 3. Auflage 1937, 4. /1940 5. - 6. /1941. (Verlagsnummer 1246)
- Lausbubengeschichte, in deren Mittelpunkt aber ein kleines Mädchen steht. Von Schubel sehr schön illustriert mit einem Titelbild und 15 aufwendigen Zeichnungen in Grautönen. Eher selten. (15 Euro)

NN: Unseren Jungen. Ein Buch zur Unterhaltung, Belehrung und Beschäftigung. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1937. 2. - 4. Auflage 1937, 6. /1944. (Verlagsnummer 1247)
- Dicker Band (320 Seiten, Leinen) mit einer Mischung von Geschichten (wie "Trommeln durchdröhnen den Urwald", "Mein erster Fallschirmabsprung"), historisch-technischen Erzählungen (wie "Die Geburt des Fernsprechers", "Berthold Schwarz, der Erfinder des Schießpulvers") und praktischen Anleitungen (wie "Ein Segelflugmodell, in 10 Minuten anzufertigen!", "Boxen, der Kampfsport unserer Jugend"). Die insgesamt rund 80 Einzelbeiträge wurden von verschiedenen Künstlern illustriert, neben Schubel etwa Willy Planck, E. Haferkorn und der Künstler Alexander von Volborth; außerdem sind Fototafeln enthalten. Von Schubel stammt mit 32 Illustrationen und allen vier Buntbildern der Löwenanteil der Bilder. Sie sind in verschiedenenen Techniken ausgeführt, allesamt sehr sorgfältig gearbeitet. Eher selten. (20 Euro)
Interessanterweise erschien im gleichen Jahr wie diese Komplettausgabe auch eine halb so dicke Version unter dem gleichen Titel (160 Seiten, Halbleinen), die in Text und Bildern genau der ersten Hälfte der großen Ausgabe entspricht. Sie hat die Verlagsnummer 1215, die an sich dem Erscheinungsjahr 1935 entspricht und hier vielleicht erneut vergeben wurde. Selten. (15 Euro)


Ernst Holler:
Sagen zur deutschen Geschichte. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 5. Auflage 1951, 7. /1953, 8. /1955. (Verlagsnummer 1249)
- Wohl erst ab der 5. Auflage von 1951 ist das plakative Titelbild (Rittermotiv) von Schubel. Vorher stammte das Umschlagbild (mit Barbarossamotiv) von der Ersterscheinung 1937 mindestens bis zur 4. Auflage 1941 von Willy Planck, so wie auch die Innenillustrationen aller Auflagen. In der Nachkriegsversion wurde auch der Text leicht überarbeitet, insbesondere beseitigte man im Vorwort den Schwulst über den "Glauben, der dem deutschen Volk und seinem Führer von den Quellen des ewigen deutschen Volkstums zuströmt". Eher selten. (10 Euro)
1960 brachte Loewes unter dem Titel "Sagen und Anekdoten zur deutschen Geschichte" eine Neuausgabe mit anderem Titelbild (Illustrationen von Werner Kulle), 1961 hieß das Werk dann - wiederum verändert - "Zwei Jahrtausende in Sage und Anekdote". 1979 kam das langlebige Werk im Verlag Hans Richarz als "Geschichte in Geschichten" neu heraus, mit Taschenbuchausgabe bei dtv.


Julie Kniese u.a.:
Wer Lesen kann hat Freude dran. LoewesVerlag Ferdinand Carl, Stuttgart, o.J. (1937), 3. Auflage 1937. (Verlagsnummer 1251)
-
Auswahl aus "Des kleinen Lesers Freude" (erste Hälfte des Buches). Von Schubel sind die 2 reizvollen Buntbilder und 10 Zeichnungen, der Rest von Willy Planck. Interessanterweise sind die Buntbilder in der 3. Auflage von Schubel, identisch mit denen in "Des kleinen Lesers Freude" - in der 1.Auflage dagegen sind zwei andere Buntbilder enthalten, die die gleichen Szenen zeigen, aber weit schlechter gemalt sind. Selten. (18 Euro)

Julie Kniese u.a.:
Frohe Geschichten von heute. LoewesVerlag Ferdinand Carl, Stuttgart o.J. (1937), 3. Auflage 1937. (Verlagsnummer 1252)
- Auswahl aus "Des kleinen Lesers Freude" (zweite Hälfte des Buches). Von Schubel sind die 2 reizvollen Buntbilder und wenige Zeichnungen, der Rest von Willy Planck. Sehr selten. (20 Euro)

Julie Kniese:
Mein Märchenbuch. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1937, 2. - 3. Auflage 1937.  (Verlagsnummer 1253)
- Die 5 Märchen der Autorin hat Schubel mit einem Farbbild und 10 Zeichnungen in einem dunklen, streng realistischen Still illustriert. Sein Titelbild zu dem Buch zeigt einen Zwerg, der aus einem Baumstamm herausschaut - vielleicht hat der Künstler hier eigene Züge einfließen lassen. (Siehe auch unten bei "Die Ahne erzählt".) Sehr selten. (25 Euro)

Henny Koch:
Vater Jansens Sonnenschein. Erzählung für Mädchen. Freie Bearbeitung von Richards "Captain Jennery". Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 11. Auflage 1937. (Verlagsnummer 1257)
- Etwas melancholische und sehr rührselige Erzählung, von Schubel mit 4 aufwendigen Farbbildern illustriert. Das Buch war bei Loewes schon seit 1899 im Programm und war bis zur 10. Auflage mit Tonbildern von Alexander Zick (1845-1907) illustriert. Dieser Spross einer Koblenzer Malerfamilie (Sohn von Gustav Zick, Enkel von Januarius Zick) hatte auch den 5-Mark-Schein aus dem Jahr 1904 gestaltet. Für die Autorin Henny Koch (1854-1925) war dies die erste fast selbständige Arbeit, nachdem sie zuvor nur übersetzt hatte; später veröffentlichte sie noch zahlreiche Backfischromane. 1937 war das Buch schon längere Zeit nicht neu aufgelegt worden und man versuchte es mit dieser optisch und textlich modernisierten Version, für deren Bildmotive sich Schubel an Zicks Vorlagen orientierte. Von der Schubel-illustrierten 11. (und letzten) Auflage gibt es eine Leinen- und eine Halbleinen-Version, beide sind eher selten. (15 Euro)

Ipf:
Das neugierige Lieschen. Verlag Josef Scholz, Mainz o.J. (ca. 1938) bzw. Jos. Scholz Mainz Verlag, Wiesbaden (1. Neuauflage 1948).
- Bilderbuch mit 6 Strichzeichnungen und 8 Farbbildern von Schubel, seine zweite Arbeit für diesen Verlag (siehe oben "Die tolle Autofahrt"). Die Geschichte um ein Mädchen, das "Verkleinerungswasser" trinkt, einige Abenteuer im Tierreich erlebt und dann reuevoll nach Hause zurückkehrt, ist etwas sehr pädagogisch gehalten. Der Autor, der eigentlich Hermann Siegmann-Ipf hieß (geboren am 19.5.1896 in Mergentheim), veröffentlichte noch zahlreiche weitere Bilderbücher. Schubel bringt auf seinen sehr schönen Bildern für dieses Buch auch viele Tierdarstellungen, die manchmal Ähnlichkeit mit seinen späteren Lurchi-Illustrationen haben. Die alte Ausgabe ist immer geklammert, von der Neuausgabe existieren auch fadengebundene Exemplare. Übrigens gab es wohl nach dem Krieg noch Restexemplare der alten Produktion - damit die zusammen mit dem Neudruck verkauft werden konnten, bekamen sie auf den Titel einen Stempel "Veröffentlicht mit Genehmigung der Militärregierung ..." Zum Verlag siehe auch oben bei "Die tolle Autofahrt". Alte und neue Version des "Lieschens" sind etwa gleich selten. (30 Euro)

Karl Köster: Kameraden in den Bergen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1938. (Verlagsnummer 1262)
- Das kleine Buch bietet viel Skifahren und noch mehr hemdsärmelige Bergkameradschaft. Von Schubel ein farbiges Titelbild und 15 Zeichnungen "nach Leica-Aufnahmen des Verfassers". Das Zeichnen nach Fotos führt oft zu sehr statischen Bildern... Schubel konnte das zwar vermeiden, aber das künstlerisch unbefriedigende Vorgehen spornte ihn doch nicht gerade zu Höchstleistungen an. Der Autor hat eine Vielzahl ähnlicher Geschichten aus verschiedenen Ländern im gleichen Verlag veröffentlicht, die meisten mit anderen Illustratoren. Siehe auch oben bei "Kameraden zur See". Selten. (17 Euro)

Brigitte von Röder:
Ein lustiges Mädel. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1938, 3. Auflage 1940, 4. /1941, 5. /1942.  (Verlagsnummer 1263)
- Mädchengeschichte in 2 Teilen, Zusammenfassung der Bücher "Ein Allerweltsmädel" und "Annemarie" (siehe oben). Das neue Titelbild und die 15 Illustrationen zum zweiten Teil stammen von Schubel. Er nähert sich dabei wohl bewusst dem stark schraffierenden Stil an, in dem der erste Teil von Werner Chomton illustriert wurde, erreicht aber doch eine deutlich höhere Qualität als dieser. Eher selten. (12 Euro)

L. D. Renz:
Inge bringt neues Leben. Geschichte aus einer Kleinstadt. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1938. 3. Auflage 1939, 4. /1940. (Verlagsnummer 1264)
- Mädchengeschichte um Fliegerei und Liebe. Fortsetzung: "Inge hat's geschafft", siehe unten. Die 25 Grauton-Illustrationen von Schubel sind mal aufwendig realistisch gezeichnet, mal leicht karikierend, aber alle sehr schön. Eher selten. (15 Euro)

Georg Grillmayer:
Ein Lausbub findet zur Technik. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1938, 2. - 3. Auflage 1938,  4. - 5. /1940, 6. /1941, 7. / 1942, 11. /1949, 12. /1950, 13. - 14. /1951, 15. /1952, 16. - 17. /1953, 19. /1955, 21. / 1958. (Verlagsnummer 1265)
- Heitere Geschichte, in die viele technische Informationen eingebettet sind, illustriert mit einigen Fototafeln. Von Schubel stammen in der ursprünglichen Ausgabe neben den 28 Illustrationen, einem Buntbild (in einem karikierenden Stil á la Walter Trier) und dem farbigen Titelbild auch die 17 technischen Zeichnungen, die zur Erläuterung eingefügt sind, sowie ein witzig gezeichnetes zweiseitiges Vorsatzblatt. Schubel zeigt sich wieder einmal besonders stark in der Darstellung von Technik. (Siehe auch die liebevollen Details in einigen Lurchi-Geschichten!) Das Buch ist nicht identisch mit "Fritz will zur Technik" vom gleichen Autor, das denselben Ansatz auf etwas ernstere Weise verfolgt.
Interessant ist, dass dieser Bestseller über 20 Jahre hinweg in den Nachkriegsauflagen wesentlich verändert wurde. Nicht nur wurde das Format verkleinert (von 17 x 24 cm auf 15,5 x 21 cm) und das von Schubel eigens gezeichnete Vorsatzbild sowie die Fotos weggelassen, es entfiel auch das Buntbild - dafür kamen zusätzliche Zeichnungen hinzu (statt 28 nun 41). Auch die Geschichte wurde abgeändert: Das letzte Kapitel wurde gestrichen, und aus dem Helden wurde zum Schluss nicht mehr ein Seeoffizier, sondern ein Schiffsingenieur. Große Ausgabe selten (16 Euro), kleine recht häufig. (7 Euro)


Julie Kniese:
Das verschwundene Heinerle. Seltsames Schicksal eines kleinen Jungen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1938. (Verlagsnummer 1270)
- Eine danebengelungene, weil klischeehafte Geschichte der sonst ganz brauchbaren Autorin. Ein kleiner blonder Junge wird von bösen Zigeunern entführt und hat viel zu leiden, bis die Polizei ihn nach 5 Jahren rettet und nach Hause zurückbringt... Inhaltlich übel, aber das farbige Titelbild und die 10 Innenillustrationen von Schubel sind stimmungsvoll. Sehr selten, wohl gerade wegen seines Inhaltes. (30 Euro)

Georg Paysen Petersen: Die sieben Schwaben. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart,  1938. (Verlagsnummer 25, zeitweise 635 oder 636)
- Diese Sammlung ist nur 80 Seiten dick und umfasst genau die erste Hälfte der "Lustigen Schwabenstreiche"  aus der Feder Petersens (siehe oben). Schubel fertigte dafür ein neues Titelbild an, die Schwarz-Weiß-Illustrationen im Text sind die von Hermann Grobet, Buntbilder im Innenteil gab es nicht. Selten. (12 Euro)

Herbert Reinhold:
Auf wilden Wassern. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1938. (Verlagsnummer 1278)
- Nur das Titelbild ist von Schubel, nicht besonders packend, die Innenbilder stammen von Richard Heß. Dramatische Erlebnisse eines Floßknechts, noch ganz unpolitisch, obwohl Nummer 2 in der Reihe "Bücher der Jungen" - siehe unten bei "Die gestohlenen Hosen". Selten. (15 Euro)

Herbert Fritzsche:
Die Vier vom Brandhof. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1938. (Verlagsnummer 1281)
- Von Schubel stammt nur das recht gelungene Titelbild der ungewöhnlichen Geschichte, die eher schwachen Innenillustrationen fertigte Heiner Rothfuchs. Nummer 5 in der Reihe "Bücher der Jungen" - siehe unten bei "Die gestohlenen Hosen". Selten. (15 Euro)

Georg Paysen Petersen:
Die Schildbürger und die Sieben Schwaben. Für die Jugend bearbeitet. Loewes Verlag Ferdinand Carl,  Stuttgart 1938 (2. Auflage 1938)
- Die farbigen Bilder stammmen von Schubel, die Zeichnungen von  H. Grobet. Zum Autor siehe oben bei "Die Schildbürger". Eher selten. (15 Euro)

Karl Köster: Entlang der Wasserkant! Eine Fahrt mit dem Rad an deutschen Küsten. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1939. (Verlagsnummer 1294)
- Das Titelbild und die zehn Federzeichnungen dieses Bandes sind sehr sehr stimmungsvoll und gelungen. Etwas Nationalstolz in der Geschichte war in dieser Zeit wohl unvermeidlich, aber sehr zeitgeistig ist das Werk nicht. Siehe auch oben bei "Kameraden zur See". Selten. (25 Euro)

Annemarie Koffler:
Das Mädel Peter. Erzählung für Mädchen. Globus-Verlag (in: Meidingers Jugendschriften), Berlin o.J. (1938), 2. Auflage o.J. (ewa 1939), 3. /o.J. (1941), 5. /1954.
- 1. Band der gut geschriebenen Reihe, die zu ihrer Zeit populär war und von der Kritik viel gelobt wurde - häufig auch wegen Schubels gelungener Illustrationen. Viele einstige Leser hängen noch heute sehr an den Büchern. Die Autorin Annemarie Koffler (1898-1968) lebte als freie Schriftstellerin in Greifswald, verheiratet mit dem Universitätsprofessor Arnold Langen. Neben ihren zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern arbeitete sie auch für verscheidene Zeitungen.
Für den ersten Band dieser Serie schuf Schubel das Titelbild, zwei Buntbilder sowie 20 Illustrationen im Text. Die Geschichten erzählen von dem Mädchen Monika Grapentin, das "der Peter" genannt wird. Zu Beginn des ersten Bandes kommt sie in die Grundschule, im seltenen vierten Band ist sie schon erwachsen. Ab etwa 1954 wurden die Bücher beim Engelbert-Verlag, Balve, neu aufgelegt. Dabei wurden die Titelbilder nach den alten Ausgaben neu gezeichnet (von Schubel selbst, wahrscheinlich weil in den alten Bildern der Titel in Sütterlin-Schrift integriert war) und die Buntbilder im Innenteil weggelassen. Auch textlich wurden die Bücher überarbeitet: So singen die Kinder am Beginn des zweiten Bandes in den 50er Jahren nicht mehr vom braven Soldaten, der sich erschießen lässt, sondern nur noch "Auf, auf zum fröhlichen Jagen". Weniger selten. (15 Euro)

Annemarie Koffler:
Das Mädel Peter und sein bester Freund. Globus-Verlag (in: Meidingers Jugendschriften), Berlin o.J. (1939), 2. /o.J. (1940), 4. /o.J. (etwa 1941), ?. /o.J. (etwa 1955).
- 2. Band der Reihe. Von Schubel wiederum Titel, zwei gelungene Buntbilder und 20 Strichzeichnungen. Siehe auch beim ersten Band. Weniger selten. (15 Euro)

Annemarie Koffler:
Das Mädel Peter in Seewind und Sonne. Globus-Verlag  (in: Meidingers Jugendschriften), Berlin o.J. (1940), 2. Auflage, o.J. (1941), 3. / o.J. (1941).
- 3. Band der Reihe. Von Schubel stammen das Titelbild, zwei Buntbilder sowie 20 Illustrationen im Text. Siehe auch beim ersten Band. Weniger selten. (15 Euro)

Annemarie Koffler:
Das Mädel Peter ganz groß . Globus-Verlag  (in: Meidingers Jugendschriften), Berlin 1942?.
- 4. Band der Reihe. Titelbild und 18 Illustrationen sind von Schubel eher flüchtig gezeichnet, weit weniger liebevoll als bei den anderen Bänden. Dieser Abschluss der Reihe (siehe auch beim ersten Band) erschien während des Krieges nur in einer Art Notausgabe ganz ohne Illustrationen, erst die Neuauflage beim Engelbert-Verlag in den 50er Jahren wurde dann von Schubel gestaltet. Dass er mit weniger Herzblut als bei den früheren Ausgaben dabei war, hing vielleicht auch mit seiner inzwischen intensiven Arbeit an einem anderen Projekt zusammen: den Lurchi-Heften. In alter und neuer Ausgabe mit Abstand seltenster der vier Bände. (40 Euro)

Herbert Reinecker: Hans Hinrich, der Räuber. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1939, 2. Auflage 1941. (Verlagsnummer 1302)
- Üble Heldengeschichte mit viel NS-Pathos, Band 6 der Reihe "Bücher der Jungen" (siehe bei "Die gestohlenen Hosen"). Der Klappentext sagt alles: "Mitreißende Erzählung aus der Zeit, als die herrliche Marienburg unter dem deutschen Ritterorden ein Bollwerk war gegen östliche Unkultur. Deutscher Mut und deutsche Tatkraft halfen, das Land dem Reich zu erhalten." Von Schubel stammt das recht grobe Titelbild, die Innenzeichnungen von Walter Trier. Interessant ist, dass die jugendlichen Leser am Ende der Geschichte selbst aufgefordert werden, sich als Autoren zu betätigen: "Laß etwas von dir hören, wenn du das Zeug zum Schreiben hast. ... Wir Jungen wollen uns unsere Bücher selbst schaffen." Selten. (20 Euro)

Willi Dissmann:
Die gestohlenen Hosen. Eine abenteuerliche Lagergeschichte. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1939, 3. Auflage 1942. (Verlagsnummer 1305)
- NS-Jungengeschichte der schlimmsten Sorte, wo die Akteure ihre Briefe mit "Heil Hitler!" unterschreiben. Einleitung des Autors: "Nicht für Waschlappen und Stubenhocker, Heulsusen und sonstige Jammergestalten ist diese Geschichte geschrieben. Nein, euch ganzen Kerlen, verwegenenen Draufgängern und Pimpfen ohne 'Furcht und Tadel', euch allen widme ich dieses Buch!"  Einige Kapitelüberschriften: "Zwanzig handfeste Kerle", "Die Kriegserklärung", "Wir wanken und weichen nicht", "Der Sieg". Der Loewes Verlag nannte sich zu dieser Zeit selbst "Verlag der Jungen", dieses Buch ist die Nummer 9 in einer Reihe "Bücher der Jungen", herausgegeben von dem Regisseur Alfred Weidenmann (der im gleichen Verlag erfolgreich war mit Büchern wie "Jungzug 2" oder "Kanonier Brake", ab 1953 aber bekannt wurde als Autor des Jugendbuches "Gepäckschein 666", wieder im Loewes Verlag Ferdinand Carl). Zum 100jährigen Bestehen des Verlages 1963 resümierte eine Festschrift: "Natürlich musste sich der Verlag den neuen Verhältnissen nach 1933 anpassen, doch brachte er nur eine sehr beschränkte Anzahl neuausgerichteter Jugendbücher heraus, weil er nicht als Nutznießer des neuen Systems gelten wollte."
Von Schubel stammen bei den "Gestohlenen Hosen" ein eher einfaches Titelbild und 14 Illustrationen in einem etwas groben, aber ausdrucksvollen Strich. Unerfreulichste Auswirkung des Zeitgeistes ist es, dass das "S" in Schubels Signatur hier (wie im SS-Zeichen) stark einer Siegrune ähnelt. Selten. (25 Euro)

Hanns Krause: Spion im C Werk. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1939. (Verlagsnummer 1307)
- Band 11 der Reihe "Bücher der Jungen" (siehe bei "Die gestohlenen Hosen"). Es geht um "Landesverrat" und Pläne für einen neuen "Supertank", doch kommt die Geschichte ohne besondere Propaganda-Plattheiten aus. Von Schubel stammen 15 schöne, kontrastreiche Zeichnungen im Text, das wenig gelungene Titelbild dagegen ist von Hanns Mundel. Selten. (20 Euro)


L.D.Renz:
Inge hat's geschafft. Erlebnisse eines tapferen Sportmädels. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1939, 2. Auflage 1939, 3. Auflage 1940. (Verlagsnummer 1308)
- Fortsetzung von "Inge bringt neues Leben": Noch einmal Fliegerei, Liebe und exotische Abenteuer... mit 26 netten Grauton-Illustrationen von Schubel, alle realistisch gehalten. Das Titelbild des Schutzumschlags ist aus dem Foto eines Gesichts und hinzugezeichneter Fliegerkleidung montiert - ebenfalls von Schubel. Weniger selten. (12 Euro)

Julie Kniese:
Die lustige Schar von Klasse 7. Eine fröhliche Mädelgeschichte. Loewes Verlag Ferdinnd Carl, Stuttgart 1939, 2. Auflage 1939. (Verlagsnummer 1309)
- Das Titelbild, mit Aquarellstiften gezeichnet, und die 15 schwarz-weißen Illustrationen zu diesem Mädchenbuch hat Schubel in einem besonders reizvollen Strich ausgeführt: leicht karikierend, etwas grob und zugleich elegant - eine seiner schönsten Bucharbeiten. Es gibt zwei verschiedene Ausgaben der ersten Auflage, mit bedrucktem und unbedrucktem Vorsatzpapier sowie sehr unterschiedlicher Wiedergabequalität der ersten Illustration. Die Geschichte nimmt gelegentlich Bezug auf die Kriegszeit ("Heute ist in der Stadt Verdunklungsübung - da ist natürlich kein Licht zu sehen.") , vielleicht aus diesem Grund wurde das schöne kleine Buch später nicht mehr aufgelegt. Selten. (25 Euro)

Clara Hohrath (Clara Rommel):
Ursula in Wassertrollingen. Heitere Erlebnisse im Naturheilbad. Herold Verlag, Stuttgart 1939, 2. - 4. Auflage 1939, 7. bis 11. /1948.
- Liebesgeschichte für Mädchen. Die Autorin, geboren am 17.12.1873 in Wuppertal-Barmen, veröffentlichte daneben verschiedene Bücher mit Bezug auf ihren späteren Wohnort Stuttgart. Von Schubel sind das Titelbild und 14 heiter-realistische Zeichnungen im Text. In der Erstfassung hat das Buch noch eine recht edle Aufmachung mit schönem Leineneinband und Schutzumschlag, in den Nachkriegsjahren wurde es etwas einfacher neu aufgelegt. Dabei wurde auch der Text überarbeitet und sprachlich modernisiert. In der letzten bekannten Auflage hat das Buch kein farbiges Titelbild mehr, sondern nur eine aus dem Innteil vereinfacht übernommene Zeichnung. Alte Version selten (15 Euro), neue weniger selten. (10 Euro)
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Georg Grillmayer: Fritz will zur Technik. Aus dem Leben eines sudetendeutschen Jungen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1939, 3. Auflage 1940, 7. /1942, 8. /1943. (Die 6. Auflage des Buches ist mit 1943 gekennzeichnet, so dass offenbar eine der Angaben falsch ist.) (Verlagsnummer 1311)
- Etwas Nationalstolz und viel Technik-Wissen (insbesondere aus dem Bereich Seefahrt), zur damaligen Zeit sicher ein ideales Geschenk für Jungen. Von Schubel stammt nur das sehr schöne Titelbild, die Illustrationen und technischen Zeichnungen im Innenteil sind von Wilhelm Baitz. Bei Bestellungen über Antquariat daher aufpassen, dass man nicht eine (titelbildlose) Bibliotheksausgabe bekommt! Siehe auch oben bei "Ein Lausbun findet zur Technik". Weniger selten. (15 Euro)

Julie Kniese: Bock und Beck, der Klassenschreck. Eine Lausbubengeschichte. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1940. (Verlagsnummer 1318)
- Es handelt sich hier um eine typische Buschiade: Zu den Versen von Kniese schuf Schubel Zeichnungen, die kaum von denen Wilhelm Buschs zu unterscheiden sind. Die Geschichte ist eine Modernisierung von Max und Moritz, teilweise sehr eng an das Vorbild angelehnt. Gegen Ende fallen die beiden Lausbuben sogar in einen von Busch übernommenen Teigbottich, da gleichen sich die Bilder dann endgültig. Zermahlen werden diese Bösewichte allerdings nicht, denn ihnen steht als Erwachsene schlimmeres bevor, wie ein Nachsatz am Ende stolz verkündet: "Der Bock, der Beck, was tun sie jetzt? / Sie sind am Westall eingesetzt. / Lausbubenfrechheit wurde Mut. / Könnt ruhig sein - die zwei sind gut." Eine von wenigen Bildergeschichten Schubels außerhalb der Lurchi-Reihe und eines der seltensten unter den Schubel-Büchern. (50 Euro)

Lotte Betke: Lieschen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 8. Auflage 1949. (Verlagsnummer 1319)
- Geschichte aus Hamburg, mit viel Seefahrt und Hafendramatik, nicht besonders gelungen. Von Schubel ist nur das mittelmäßige Titelbild, die Innenillustrationen stammen wahrscheinlich von einem W. Meyer, der in den früheren Auflagen des Buchs auch den Titel gestaltet hatte. Selten. (12 Euro)

Erhard Eckert:
Gefangen in Polen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1940. (Verlagsnummer 1322)
-
Band 12 der Reihe "Bücher der Jungen" (siehe bei "Die gestohlenen Hosen"). Zeit- und titelgemäß eine Kriegsgeschichte, natürlich aus einseitig deutscher Sicht, aber erstaunlicherweise doch ohne eigentliche Hetze oder Heldenverklärung - eher geht es recht realistisch um die Schrecken des Soldatenlebens. Vermutlich hat die Erzählung einen authentischen Hintergrund. Übrigens schafft es der Autor, die Geschichte von etwa 80 Seiten in nicht weniger als 43 Kapitel einzuteilen. Von Schubel stammt nur das dramatische Titelbild (Bomberangriff), die Innenillustrationen wurden (recht gut) von Wilhelm Plünnecke angefertigt. Eher selten. (15 Euro)

Willi Dissmann: Der Pimpfen-Krieg. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1940. (Verlagsnummer 1326)
- Noch ein fürchterliches Werk dieses Autors, als Nummer 13 in der Reihe "Bücher der Jungen" (siehe oben bei "Die gestohlenen Hosen"). Vorangestellt ist ein Zitat von A.H., und wie immer geht es um Kampf und Sieg. Schubels Titelbild ist zwar ästhetisch, passt sich aber auch ganz an den Heroismus des Zeitgeistes an - und passt damit auch kein bisschen zu seinen Innenillustrationen, die rein karikaturistisch gehalten sind. Nicht lange danach wurde der Künstler selbst eingezogen. Sehr selten. (30 Euro)

Karlheinz Holzhausen: Pimpf hör zu! Jungvolkgeschichten. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1940. (Verlagsnummer 1327)
- Während die "Bücher der Jungen" eher einfach und in kleinerem Format erschienen, ist dies ein großformatiger und aufwändig ausgestatteter Band, mit bedrucktem Vorsatz und Frontispiz. Für die zeitgeistigen Geschichten um Kameradschaft und immer neue Bewährung, Kampf und Sieg vor allem bei Geländespielen, fertigte Schubel 32 oft gelungene Zeichnungen. Die Frakturüberschriften mit integrierten kleinen Zeichnungen sind von Rudolf Breidenstein. Sehr selten. (35 Euro) 


Julie Kniese:
Lustige Tage im Forsthaus. Eine Mädelgeschichte. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1940. 2. Auflage 1941. (Verlagsnummer 1333)
- Die (schwachen) Innenillustrationen des Büchleins stammen von Willy Planck, von Schubel ist nur das Titelbild (und auf dem Schutzumschlag auch ein passendes Rückseitenbild), beide reizvoll mit Buntstiften ausgeführt. Selten. (18 Euro)

Julie Kniese:
Die Ahne erzählt. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1949. (Verlagsnummer ?)
- Dieses Buch ist eine Zweitverwertung von älterem Material, was auch für den Schubel-Anteil gilt. Enthalten sind die fünf Geschichten aus Knieses "Mein Märchenbuch" von 1937, dazu noch sieben weitere. Das Schubel-Titelbild des alten Bandes (Zwerg schaut aus Astloch) wurde übernommen, die Innenillustrationen dagegen stammen von dem Wiener Künstler Ernst Kutzer (1880-1950), dessen Bilderbücher sich großer Beliebtheit erfreuen. Die erste Auflage des Buches von 1946 hat übrigens noch kein farbiges Titelbild, sondern zeigt nur Kutzer-Zeichnungen - das Schubel-Bild kam erst später dazu. Interessanterweise hat diese Ausgabe ein etwas größeres Format als "Mein Märchenbuch", so dass hier weniger von Schubels Motiv abgeschnitten wurde. Sehr selten. (30 Euro)


Vera Barclay:
Hier stimmt was nicht! Fünf Jungen, ein Schatz und ein Omnibus. (Originaltitel "Don and the Meadscourt Mystery", Deutsch von Maria Boeker und Hans Vohland) Oldenburger Verlagshaus/Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg, o.J. (etwa 1950).
- Die Jungengeschichte gibt sich in ihrer deutschen Ausgabe ganz im Stil Erich Kästners, und passend dazu kommen Schubels Titelbild und 11 Textillustrationen karikierend ganz nach der Art Walter Triers daher. Eher selten. (15 Euro)

Merete van Taack-Trakranen:
Stefan und Tong-Tong. Eine heitere Kindergeschichte mit allerhand Tieren. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1949, 2. Auflage 1950, ?. / 1958. (Verlagsnummer 1359)
- Fröhliche Geschichte um einen Jungen, seinen Hund und unzählige weitere Tiere, von Heinz Schubel mit einem schönen Titelbild und nicht weniger als 77 Zeichnungen versehen (oft Ähnlichkeit mit den Tieren bei Lurchi!). Weniger selten. (12 Euro)
In der Auflage von 1958 bekam das Buch den Titel
Mein kleiner Freund und ein überarbeitetes Titelbild mit stärkeren Farben. Selten. (20 Euro)

Hedwig Lohß:
Hans Martin und sein Dorle. Die Geschichte einer Kinderfreundschaft. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1949. (Verlagsnummer 1360)
- Die eher ernste Geschichte hat Schubel mit 20 schönen, detailreichen Zeichnungen versehen. Ob auch das Titelbild von ihm stammt, ist fraglich. Auf gewisse Weise legte dieses Buch den Grundstein für spätere Entwicklungen, denn als erstes von Schubels Arbeiten für den Loewes Verlag wurde es bei den Vereinigten Kunstanstalten Kaufbeuren gedruckt (vorher war es meist die Hoffmannsche Buchdruckerei Felix Krais, Stuttgart). So nahm also der Kontakt zu den Kunstanstalten seinen Anfang, der Schubel wenige Jahre später zur Arbeit an Lurchi bringen sollte.  Eher selten. (12 Euro)
Dr. Gustav Wenz/Otto Pfizenmayer: Wir lernen lesen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, ohne Jahr (ab 1949). (Fibel-Reihe, keine Verlagsnummer. Heft 1 Wir drei und Flocki, Heft 2 Unter dem Apfelbaum, Heft 3 Uli hat Geburtstag, Heft 4 Bei Regen und Sonnenschein, außerdem eine querformatige Bilderfibel und zusätzliche Hefte "Lesestoffe für Erstklässler")
- Die Fibeln für die Grundschule haben jeweils 30 Seiten und einen Papp-Umschlag. Natürlich ist eine Fibel nicht inhaltlich oder literarisch interessant ("Uli ruft: 'Komm, Emil, wir spielen Ball!' Emil ruft: 'Ja, Uli, wir spielen Ball im Hof!'). Dafür findet sich auf jeder Seite ein aufwendig gestaltetes Bild von Schubel, davon die Hälfte sehr schön als Aquarell gemalt, die anderen detailreich gezeichnet. Die naturalistischen, oft wie sonnendurchfluteten Szenen illustrieren eine einfache Geschichte, die am Lernziel ausgerichtet ist, gehören aber zu Schubels schönsten Illustrationen. Die Titelbilder sind zweifarbig gedruckt.
Die Bilderfibel dient der Lesevorbereitung und enthält nur einfachere Strichzeichnungen. Die Reihe der Lesestoffe besteht dagegen wieder aus 30 Seiten Text mit großen Illustrationen - zwar nur als schwarz-weiße Zeichnungen, aber sehr schön und liebevoll ausgeführt. Heft 1 "Sima, Jumbo und Teddy" mit den Abenteuern dreier Stofftiere erinnert stark an Winnie Pu. Ferner gibt es zu jedem Band der Fibel noch ein querformatiges Übungsheft mit vielen netten Strichzeichnungen Schubels.
Sehr schöne Stücke, sehr selten. (Fibel je 25 Euro, Lesestoffe 15 Euro, Übungshefte 12 Euro, Bilderfibel 8 Euro)
Während Gustav Wenz eine ganze Reihe von Jugendbüchern geschrieben hat, war "Hauptlehrer Otto Pfizenmayer" bei vielen Büchern von Loewes beratend oder vielleicht als Lektor tätig.
In den 1960er Jahren wurde die Reihe "Wir lernen lesen" im
Gustav Wenz Verlag, Stuttgart, in einfacherer Ausstattung neu herausgegeben. (Offenbar ein Eigenverlag von einem der beiden Autoren - Wenz hat ansonsten auch Bücher mit Tiergeschichten und Rheinsagen veröffentlicht.) Eine gebundene "Grundfibel" (1963) fasste nun die Geschichten "Wir drei und Flocki" sowie "Unter dem Apfelbaum" zusammen, dafür wurden Schubels Bilder jedoch von einem anderen Grafiker mehr schlecht als recht nachgezogen - als schwarz-weiße Federzeichnungen und unter Auslassung aller Hintergründe. Die weiteren Details der Edition sind nicht ganz klar - es gab immer noch auch Einzelhefte, aber schwarz-weiß und mit anderer Nummerierung, sowie Übungshefte, die der alten Ausgabe entsprechen. Selten. (Grundfibel 18 Euro, Einzelhefte 12 Euro, Übungshefte 8 Euro)

Lotte Betke:
Tinka und Matten. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1950, 2. Auflage 1950. (Verlagsnummer 1356)
- Die Geschichte um zwei verlassene Kinder ist von einem harten Realismus, der deutlich von den Nachkriegsjahren geprägt ist. Schubel steuerte 20 Zeichnungen in einem passenden realistischen Stil mit harten Schraffuren bei. Sein farbiges Titelbild ist wohl mit Buntstiften ausgeführt. Eher selten. (15 Euro)

Lotte Betke:
Tinka und Matten helfen sich weiter. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1950, 3. Auflage 1953. (Verlagsnummer 1363)
- Fortsetzung von "Tinka und Matten". Wieder werden die Akteure mit der ganzen Härte der Nachkriegszeit konfrontiert. Die Geschichte hat durchaus auch als Zeitdokument ihren Wert. Neben dem Buntstift-Titelbild sind gleich 31 gelungene Illustrationen von Schubel enthalten. Selten. (18 Euro)

Merete van Taack:
Chris und Jo. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1950. (Verlagsnummer 1354)
- Ungewöhnliche Geschichte um zwei Brüder in Flucht und Vertreibung nach dem Krieg, aber weniger hart als die "Tinka und Matten"-Bücher. Von Schubel ein stimmungsvolles Titelbild und 22 Strichzeichnungen. Selten. (18 Euro)

Horst Eiermann / Alfred Neubauer: Die große Probe. Curt E. Schwab Verlag, Stuttgart, 1951.
- Roman aus dem Autorennsport, bei dem einmal nicht die Fahrer im Mittelpunkt stehen: Das Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der sich vom Automechaniker zum Rennmonteuer hocharbeitet. Die Erzählung legt viel Wert auf Detailtreue, wofür auch die Mitarbeit von Alfred Neubauer, einst Rennleiter bei Mercedes-Benz, steht. Schubel fertigte das Titelbild (mit Silberpfeilen) und 15 Zeichnungen im Text. Selten. (20 Euro).

Hedwig Lohß:
Ursels Liebling. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1951. (Verlagsnummer 1366)
- Einfache Geschichten in einer kleinen, heilen Welt, erzählt anhand eines kleinen Mädchens und seiner Schildkröte. Schubel schuf ein leicht modernes Aquarell-Titelbild und 30 schöne, heitere Strichzeichnungen. Eher selten. (12 Euro)

Karl E. Reger:
Gib Gas Willi! Eine Jungensgeschichte von Autos und Schwarzhändlern, von Motorrädern und Autodieben. Curt E. Schwab, Stuttgart, 1951.
- Wieder mal eine Technikgeschichte, von Schubel mit temporeichem Titelbild, karikierenden Zeichnungen `a la Trier und einigen technischen Zeichnungen versehen. Eher selten. (15 Euro)

Gisela Hartmann:
Rainer und Reni. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1951, 3. Auflage 1952. (Verlagsnummer 1372)
- Titelbild und 16 Illustrationen zu dem kleinen Buch hat Schubel nett gestaltet. Eher selten. (10 Euro)

Egon von Kapherr:
Löffelmanns Abenteuer. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1951, 3. Auflage 1953. (Verlagsnummer 1373)
Diese Geschichte aus dem tierreich wurden von Willy Planck illustriert, das Umschlagbild stammt laut Impressum von Heinz Schubel. Man darf es bezweifeln - da müsste der Künstler beim Malen dieses Feldhasen schon einen besonders schlechten Tag erwischt haben (5 Euro)

Richard Olmes:
Märchen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1951. (Verlagsnummer 1374)
- Zu dem kleinen Buch mit fünf Märchen schuf Schubel ein sehr stimmungsvolles Titelbild (mit Kopfweiden im Nebel) und 16 eher grobe Strichzeichnungen. Eher selten. (10 Euro)

Heinrich Traving:
Gegen Räuber und Könige. Fahrten und Abenteuer Heinrichs des Eisernen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 2. Auflage 1955. (Verlagsnummer 1376)
- Das Buch wird hier der Vollständigkeit halber aufgeführt, weil im Impressum steht: "Umschlag und Zeichnungen: Heinz Schubel". Ein Blick auf die Bilder genügt aber, um sicher zu sein, dass beides nicht von Schubel stammt, sondern von einem wesentlich weniger begabten Zeichner. (5 Euro)

Egon von Kapher:
Blaukäppchen und Wisperchen. Loewes Velag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1952. 2. Auflage 1952, 3. - 4. /1953. (Verlagsnummer 1379)
- Sammlung von Tiergeschichten, insbesondere mit Singvögeln. Oft recht plump auf Wissensvermittlung angelegt, wohl von einem Ornithologen geschrieben. Von Schubel stammt das Titelbild mit einer Blaumeisenfamilie, sehr naturalistisch gestaltet. Die Innenillustrationen sind von Willy Planck. Selten. (10 Euro)

Rainer Maria Wallisfurth:
Um den großen Preis. Adam Reitze Verlag, Worpswede, 1952. - Sportkrimi im Stil von "Emil und die Detektive" oder "Gepäckschein 666", leicht techniklastig. Von Schubel 26 Illustrationen in einem etwas karikaturistischen Stil (Anklänge an Walter Trier) sowie ein umlaufendes Titelbild. Selten. (20 Euro) (Achtung: Eine ältere Ausgabe des Buches, 1950 beim Karl Glöckner Verlag in Bonn erschienen, enthält keine Schubel-Zeichnungen!)

Hanndore Keil:
Mit vereinten Kräften. Sechs Kinder erleben ein Gartenjahr. Herold Verlag, Stuttgart, 1952, 2. - 6. Auflage 1952.
- Etwas pädagogische Geschichte rund um Gartenarbeit. Von Schubel sind das farbige Titelbild (das nur auf dem Schutzumschlag abgedruckt ist, nicht auf dem Buch selbst) und die 25 netten, sonnigen Illustrationen. Weniger selten. (10 Euro)

Oscar Wilde: Angewandte Erfahrung oder die wahre Sittlichkeit. Verlag Der Greif, Wiesbaden, 1952.
- Eine eher ungewöhnliche Schubel-Arbeit: Für eine kleine Sammlung von Zitaten des Dichters Oscar Wilde schuf er eine zweifarbige Titelillustration, die eine Nelke zeigt. (Siehe auch Kant-Buch des gleichen Verlags unten.) Eher selten. (8 Euro)


Peter Pfeffer:
Die tolle Kiste. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1952. (Verlagsnummer 1383)
- Eine Geschichte rund um Seifenkistenrennen und vor allem die Konstruktion der zugehörigen Gefährte. Von Schubel stammt nur das sehr nette Titelbild, innen sind Zeichnungen von Eckart Munz sowie zahlreiche Fotos. Eher selten. (18 Euro)

Annelies Umlauf-Lamatsch:
Das schlimme Töfferl. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1953. (Verlagsnummer 1387)
- Dies war für einige Jahre Schubels letzte vollständige Buchillustration für seinen Stammverlag, und wahrhaft ein würdiger Abschluss. Die 50seitige Geschichte um ein kleines Auto richtet sich an junge Leser und gefällt vor allem durch die liebevolle Aufmachung. Fast auf jeder Seite prangt eine große Zeichnung Schubels, humorvoll und oft im Zweifarbendruck. Auch Schubels farbiges Titelbild ist vom Feinsten. Sehr schönes und seltenes Stück. (40 Euro)

Gösta Knutsson:
Petter Schwanzlos. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1953, 2. Auflage 1954. (Verlagsnummer 1389)
- Hier malte Schubel nur das Titelbild: Das Buch in etwas größerem Format ist eine Übertragung der schwedischen Originalausgabe "Pelle Svanslös pa äventyr". Sehr schön erzählte Geschichte mit eigentümlich-kunstvollen Aquarellillustrationen von Magda Kampis-Banrevy. Eher selten. (12 Euro)


Immanuel Kant:
Fundamente des wahren Lebens. Ein Brevier. Verlag Der Greif, Wiesbaden 1953.
- Ganz untypische Arbeit: Für eine Sammlung von Kant-Worten fertigte Schubel den Umschlag mit einem Porträt des Philosophen. Kuriosität, aber künstlerisch nicht besonders bemerkenswert. (Siehe auch Wilde-Buch des gleichen Verlags oben.) Selten. (10 Euro)

Tony Schumacher:
Überall Sonnenschein. Erzählung von der Insel Helgoland. Herold Verlag, Stuttgart, 12. bis 17. Auflage 1953.
- Antonie Schumacher, eine Großnichte des schwäbischen Dichters Justinus Kerner, begann erst mit 40 Jahren zu schreiben; ihre Bücher sind vor allem populärpädagogisch geprägt. Titelbild und vier ganzseitige Strichzeichnungen von Heinz Schubel, allesamt nicht sehr gelungen. (Siehe auch "Mütterchens Hilfstruppen".) Ältere Ausgaben dieses Buches (bis in die 50er Jahre) sind nicht von Schubel illustriert, sondern von dem bekannten Wiener Zeichner Ernst Kutzer (1880 - 1950). Eher selten. (12 Euro)

Tony Schumacher:
Mütterchens Hilfstruppen. Eine Familiengeschichte mit Anleitungen, wie Kinder im Haushalt helfen können. Herold Verlag, Stuttgart, 28. Auflage 1954.
- Die Autorin war spezialisiert auf penetrant pädagogische Geschichten. Insofern spricht es für Schubel, dass er bei der Illustration offenbar wenig Spaß hatte; seine vier ganzseitigen Strichzeichnungen legen davon deutlich Zeugnis ab, das Titelbild geht. Schumacher war damals sehr populär, aber wohl mehr bei den Eltern als bei den Kindern. (Siehe auch "Überall Sonnenschein"). Ältere Ausgaben dieses Buches (30er bis 40er Jahre) sind nicht von Schubel illustriert, sondern von Ernst Kutzer (siehe oben bei "Überall Sonnenschein"). Eher selten. (12 Euro)

Franz Bauer: Die Nacht der Gespenster. Spannende Begebenheiten mit Gespenstern und Witzbolden. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (1953).
- Etwas simple Geschichte, bei der es hauptsächlich um die darin eingestreuten Grusel-Episoden geht. Das kleine, kartonerte Buch ist wahrscheinlich Schubel erste Arbeit für den Schneider-Verlag und eine Neuausgabe eines älteren Werks "Die Nacht in der Ruine". Das farbige Titelbild ist gelungen, die 8 Textillustrationen sind etwas einfach.Selten. (15 Euro)


Joyce Lankester Brisley:
Milli-Molli, ein glückliches Kind. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (frühe 50er Jahre) (Originaltitel "Milly-Molly-Mandy", Deutsch von Traude Kern)
- Schubel fertigte für diese Kindergeschichten ein Titelbild und 35 ein- und zweifarbige Zeichnungen in einem Stil, der gegenüber seinen früheren Arbeiten nur leicht modernisiert war. Die Episoden wurden aus mehreren Bänden der sechsbändigen englischen Reihe neu zusammengestellt. Brisley (1896 - 1978) war Autorin und Illustratorin, sie hatte die Geschichten im Original selbst mit Zeichnungen versehen - der Schneider-Verlag nahm davon nur den Text und ließ ihn von Schubel neu illustrieren. Eher selten. (12 Euro)

Joyce Lankester Brisley:
Milli-Molli, unsere Beste. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (frühe 50er Jahre) (Originaltitel "Milly-Molly-Mandy Stories", Deutsch von Traude Kern)
- Für den zweiten Teil dieser kleinen Reihe schuf Schubel neben dem fröhlichen Titelbild gleich 45 gelungene Strichzeichnungen an. Siehe auch voriger Eintrag. Selten. (15 Euro)

Erika Mann:
Wenn ich ein Zugvogel wär! Franz Schneider Verlag, München, 1953.
- Die Schauspielerin und Schriftstellerin Erika Mann (1905-1969) war die erste Tochter von Thmas Mann und verheiratet mit Gustaf Gründgens. Ihr erstes Kinderbuch erschien schon 1932, während des NS-Regimes veröffentlichte sie im amerikanischen Exil vor allem antifaschistische Schriften und wurde danach die engste Vertraute ihres Vaters.
Dies ist der 1. Band der vierteiligen Zugvögel-Reihe um eine Gruppe von Sängerknaben. Schubels 11 Zeichnungen zu dieser netten Geschichte sind leider etwas einfach geraten. Das schöne Titelbild stammt von Else von Czulik. Weniger selten. (8 Euro)
(Achtung: Aus dem Jahr 1959 stammt eine Ausgabe "Die Zugvögel", erschienen im Alfred Scherz Verlag, die alle 4 Bände vereinigt. Diese Ausgabe enthält keine Schubel-Illustrationen!)


Erika Mann:
Till bei den Zugvögeln. Franz Schneider Verlag, München, 1954.
- 2. Band der Zugvögel-Reihe. Von Schubel stammen die 12 eher einfachen Textillustrationen und das gelungene Titelbild. Weniger selten.  (8 Euro).

Erika Mann:
Christoph fliegt nach Amerika. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (ca. 1954).
- Dies ist eine Neuauflage des ersten Kinderbuchs von Erika Mann (siehe oben), das 1932 unter dem Titel "Stoffel fliegt nach Amerika" erschien - von der Kritik viel gelobt und mit sehr schönen Illustrationen von Manns Freund Richard "Ricky" Hallgarten, der sich noch vor Erscheinen des Werkes das Leben nahm. Bei dieser Neufassung ist Schubels Titelbild gelungen, die 13 Textzeichnungen dagegen sind etwas einfach. Eher selten. (12 Euro)

Erika Mann:
Die Zugvögel auf Europafahrt... und Till ist dabei. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (etwa 1955).
- 3. Band der Zugvögel-Reihe. Von Schubel stammen das Titelbild (sehr schön) und die 12 Illustrationen (in Ordnung). Eher selten. (10 Euro)

Erika Mann:
Die Zugvögel singen in Paris und Rom. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (etwa 1956).
- 4. und letzter Band der Zugvögel-Reihe. Von Schubel ein sehr schönes Titelbild und 13 etwas grobe Textillustrationen. (Einen ganz ähnlichen Stil pflegte später der Illustrator Walter Rieck.) Selten. (18 Euro)

Pamela Braun: Die Fernseh-Zwillinge. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (Mitte der 50er Jahre)

- Ein aus dem Englischen übernommenes Mädchenbuch, bei dem nicht nur Titel und Text übersetzt wurden, sondern gleich auch die Autorin: Die heißt eigentlich Pamela Brown, und ihr Buch "The Television Twins" erschien im Original 1952 (illustriert von Marcia Lane Foster). 1924 geboren, begann Brown "The Swish of the Curtain",  ihr erstes von vielen Kinderbüchern, im Alter von 14 Jahren. Sie arbeitete auch als Schauspielerin, nannte sich dort aber "Mela Brown", um Verwechslungen mit einer anderen Darstellerin des gleichen Namens zu vermeiden. Ihr letztes Buch "The Finishing School" erschien 1984.
Die Fernseh-Zwillinge sind die beiden Mädchen Mara und Lissa aus London, die durch Zufall die Chance bekommen, Ansagerinnen in der Kinderstunde des Fernsehens zu werden. Da die Autorin auf viele Details aus eigener Erfahrung zurückgreifen konnte, ist daraus keine träumerische Dutzendware geworden, sondern ein durchaus realistisches Bild des Mediums. Schubel illustrierte das mit einem schönen Titelbild ganz im Stil der 50er Jahre und 20 Federzeichnungen, die seltsam krakelig wirken - als hätte er experimentiert, um zu einer neuen, moderneren Darstellungsweise zu kommen. Sehr selten. (15 Euro)

Alfred Herr:
Moni und ihr bester Freund. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (Mitte der 50er Jahre).
- Nach einem vielversprechenden Anfang - eine ausgebombte Stadtfamilie beginnt ein neues Leben auf dem Land - folgt nur eine sehr flache Geschichte um zwei kleine Kinder. Auch Schubels 11 Zeichnungen und das Titelbild sind ohne besondere Höhepunkte. Selten. (10 Euro)

Günter Hemmer:
Polly findet ein Zuhause. Franz Schneider Verlag, München o.J. (Mitte der 50er Jahre).
- Inhaltlich ein schwaches Werk um ein farbiges Mädchen - möglicherweise Kind eines Besatzungssoldaten - das in einem Waisenhaus lebt, einige deutsche Freunde findet und sich zum Schluss durch eine Heldentat eine Familie verdient. Das Titelbild von Schubel ist nett, die 12 Zeichnungen im Innenteil sind in Ordnung. Sehr selten. (15 Euro)

Alfred Herr:
Udo Tack, ein fixer Junge. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (ca. 1956).
- Zu der einfachen Jungengeschichte fertigte Schubel 13 ebenfalls eher einfache Zeichnungen sowie ein nettes Titelbild. Weniger selten. (10 Euro)

Marianne Kaindl:
Kunterbunte Märchenstunde. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (Mitte der 50er Jahre)
- Schubels 15 Zeichnungen zu diesen Kindergeschichten sind eher einfach, ebenso das Titelbild. Eher selten. (12 Euro)

Marianne Kaindl:
Der Märchenbrunnen. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (Mitte der 50er Jahre)
- Schubel hat für diese Märchen und Kindergeschichten nicht weniger als 30 Illustrationen gefertigt, recht nett und  teils im Zweifarbdruck. Das Titelbild ist dagegen von Anton Kolnberger. Selten. (10 Euro)

Marianne Hassebrauk:
Wenn Billie nicht wär. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (Mitte der 50er Jahre)
- Nette Mädchengeschichte mit einem Titelbild und 12 Textzeichnungen von Schubel, beides sehr gelungen. Achtung: Dies ist der zweite und (vermutlich) letzte Band der Billie-Reihe, der erste heißt Freundschaft mit Billie und ist nicht von Schubel illustriert, sondern von dem wesentlich schwächeren Fidel Nebehosteny. Selten. (12 Euro)

Brigitta Neuffer:
Cornelia und ihre Brüder. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (Mitte der 50er Jahre)
- Schubels 12 Textzeichnungen zu dem Mädchenbuch sind recht nett, sein Titelbild ist gelungen. Selten. (10 Euro)

Maya Wokos:
Rias frohe Ferienzeit. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart 1956. (Verlagsnummer 1434)
- Ferienerlebnisse eines Stadtmädchens in den Bergen. Das aquarellierte Titelbild und die 9 Textillustrationen von Schubel haben zwar Ausdruck, sind aber etwas grob geraten. Selten. (10 Euro)

Lili Börsch:
So fahren wir. Jos. Scholz - Mainz Verlag, Wiesbaden ohne Jahr (etwa 1957).
- Bilderbuch in Leporello-Form. 5 Farbige Kartonblätter mit beidseitigen Zeichnungen von Schubel. Thema sind Fortbewegungsmittel, so dass es einige reizvolle Bilder alter Autos und Flugzeuge gibt. Weitere Bilderbücher der Autorin heißen z.B. "So spielen wir". Zum Verlag siehe auch oben bei "Die tolle Autofahrt". Selten. (30 Euro)

NN:
Dies und das macht jedem Spaß. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, ohne Jahr (etwa 1957).
- Bilderbuch mit 6 farbigen Papptafeln, Querformat. Ein trauriges Produkt, bei dem Schubels Zeichnungen lieblos zusammengebastelt wurden. Die Verse nach dem Muster "Dies ist wenig, das ist viel / und das ist ein Kegelspiel / wenig, viel - Kegelspiel / Welcher wohl zuerst umfiel?" hat bestimmt nicht Schubel als Wilhelm-Busch-Freund verbrochen, sondern ein zu Recht ungenannter Autor. Eher selten. (15 Euro)

Miriam Mason:
Der kleine Jo wär gerne groß. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (etwa 1958) (Originaltitel "Little Jonathan", Deutsch von Traude Kern)
- Eher uninspirierte Geschichten um einen kleinen Jungen, übersetzt aus dem Amerikanischen. Das Titelbild und die 19 Textzeichnungen gehören zu Schubel schwächeren Werken. Selten. (8 Euro)

Johanna Schulz:
Vier fahren nach Griechenland. Engelbert Verlag Balve, 2. Auflage 1959.
- Neben dem schönen Titelbild hat dieses Jugendbuch gerade noch zwei Innenillustrationen vorzuweisen, alles von Heinz Schubel gestaltet. Selten. (10 Euro)

Jaap ter Haar:
Schnabbelchen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1959. 5. Auflage 1965 (Verlagsnummer 1466)
- Nette Geschichten um einen kleinen holländischen Jungen und seine zahme Ente... Der holländischen Originalversion "Ernstjan en Snabbeltje" nacherzählt durch Lise Gast. Der Beginn einer vierteiligen Reihe, die für jüngere Leser immer noch ansprechend ist. Von Schubel gibt es im ersten Band ein farbiges Titelbld und 20 helle, freundliche Strichzeichnungen. Eher selten. (12 Euro)

Jaap ter Haar:
Abenteuer mit Schnabbelchen. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1959. 2. Auflage 1959, 5. Auflage 1964. (Verlagsnummer 1469, 5. Auflage fälschlich 1461)
- Fortsetzung von "Schnabbelchen". Wieder das Titelbild und 20 Zeichnungen von Schubel. Eher selten. (12 Euro)

Jaap ter Haar: Mit Schnabbelchen unterwegs. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stutgart, 1960. 2. - 3. Auflage 1961, 4. /1964. (Verlagsnummer 1474)
- Dritter Band der "Schnabbelchen"-Reihe, gleiche Ausstattung wie die beiden ersten. Selten. (15 Euro)

Jaap ter Haar: Schnabbelchens lustige Streiche. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1962. (Verlagsnummer 1495)
- Vierte rund letzter Band der "Schnabbelchen"-Reihe, Ausstattung wie gehabt. Selten. (18 Euro)


Elisabeth Platzer:
Strolchi. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1961. (Verlagsnummer 1487)
- Die Geschichte um einen verspielten Hund gestaltete Schubel mit einem etwas einfachen Titelbild und netten Federzeichnungen. Eher selten. (12 Euro)


Joan Gale Robinson:
Mein Teddy Muck. Franz Schneider Verlag, München 1960.
- Die Geschichte um einen kleinen Teddy erschienen im englischen Original 1955 bis 1956 in mehreren Bänden unter dem Tiel "Teddy Robinson". Die Geschichte hat eine gewisse Ähnlichkeit mit A.A. Milnes Winnie-Pu-Büchern und ist in England als Kinderbuch-Klassiker noch immer populär. Sie hat dort halben Bilderbuch-Charakter, denn Joan Gale Thomas (1910-1988), verheiratete Robinson, war nach einem Studium am Chelsea Illustrators Studio eigentlich Buchillustratorin, die dann ab 1939 auch ihre eigenen Buchvorlagen schrieb. Von dem Gesamtkunstwerk nahm Schneider für die deutsche Version nur den Text, für den dann wieder Schubel 18 Illustrationen anfertigte. Die teils farbigen Bilder sind recht schön, dennoch war dieser verdeutschten Version kein besonderer Erfolg beschieden. Sehr selten. (25 Euro)

Marianne Hassebrauk:
Petra und Marion. Die Geschichte einer herzlichen Freundschaft. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (ca. 1960).
- Eher belangloses Mädchenbuch, von Schubel mit 10 Zeichnungen in einem modernen Strich sowie einem netten Titelbild versehen. Recht häufig. (5 Euro)

Brüder Grimm:
Meine liebsten Märchen. Franz Schneider Verlag, München, o.J. (ca. 1963).
- Auswahl von 14 Märchen für junge Leser. Schubels 26 Strichzeichnungen snd vom Strich her etwas modern, aber doch gekonnt. Das mäßige Titelbild fertigte Franz Josef Tripp. Selten. (10 Euro)

Hubert Wolf: Gicks und Archibald. Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1964. (Verlagsnummer 1525)
- Heinz Schubels letzte bekannte Buchillustration war passenderwese eine Arbeit für seinen langjährigen Stammverlag. Für die Episoden um den Heuschreck Gicks und den Eichenbockkäfer Archibald schuf er liebevolle und sehr moderne Zeichnungen in einem comicartigen Stil, auch das Titelbild ist gelungen. Eher selten. (15 Euro)



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