- Summary by Dr. Stender - Overview of Volkmar Gross's career!
- His only National Team Game - Volkmar Gross' National Team debut on November 22, 1970!
- Looking back on his career - Volkmar Gross talks!
- Interview with Volkmar Gross - by Hans Uhlich!
- Player of The Year - BILD named him player of the year in 1977!
Overview: Volkmar Gross was born on January 31, 1948. He played from 1968-1972 for Hertha BSC Berlin in the German Bundesliga. In November of 1971, he played his sole game for the German National Team when they beat Greece in Athens 3-1. In his heyday Volkmar Gross was considered the best goalkeeper in the world. However, his involvement in the Bundesliga Scandal had him banned for life for playing in the National Team. He was exiled to South Africa from 1972-1974. He then moved to Holland where he played for FC Twente Enschede from 1974-1976. In 1976, he returned to Germany to play for TB Berlin (1976-1977). His last playing station was at FC Schalke 04 from 1977-1979. He moved to the United States where he played for the San Diego Sockers and was later a kicker for the NFL San Diego Chargers. Unfortunately, his current whereabouts are unknown. He seems to have fallen on some hard luck and disappeared in the summer of 1999.
But he is BACK AGAIN. Volkmar Gross now runs a pub in Berlin and I will be there in the World Cup summer and will watch a world cup game inside Volkmar Gross' sports bar. Cheers!
Greece- Germany 1-3 (0-2) Germany's team:
Gross- Vogts, Hoettges, Beckenbauer, Bella- Sieloff, Netzer (79. Flohe), Overath (35. Roth)- Libuda, Heynckes, Grabowski
Scores: 0-1 Netzer (30.), 0-2 Grabowski (42.), 1-2 Joutzos (52.), 1-3 Beckenbauer (74.)
VOLKMAR GROSS "Ich bereue nichts, nicht das geringste. Denn der Fehler war ein sehr entscheidender Fehler. Das war der Punkt, wo's bei mir geschnappt hat. Wer weiß, wie mein Leben gelaufen wäre, wenn das damals nicht passiert wäre". Ein freimütiges Bekenntnis des Torhüters, den nicht wenige für den besten deutschen Keeper damals gehalten haben. Doch es reichte letztlich nur für einen einzigen Einsatz im Nationalteam: Beim 3:1 am 2. November 1970 in Athen gegen Griechenland stand der 1,92-Mann zwischen den Pfosten. Die Bestechungsaffäre kam dem Lebemann dazwischen, denn am 5. Juni 1971 war die Wohnung des Keepers der Umschlagplatz für die Bestechungsgelder, die aus Bielefeld nach Berlin transferiert wurden, damit die Hertha ihr Heimspiel gegen Bielefeld verliert. Gut 200.000 Mark kostete die Arminen dieser 1:0-Auswärtssieg. Gross wechselte in jungen Jahren von der kleineren Hertha aus Zehlendorf zum großen BSC. Beim Aufstiegsrundenspiel bei RWE in der Essener Hafenstraße 1968 stellte Trainer Helmut Kronsbein den langen Kerl ins Gehäuse, weil Stammkeeper Krumnow Zahnschmerzen hatte und auch sonst seiner Form hinterherlief. Von diesem Tag an war er die Nummer eins bei Hertha, zumindest bis zur Aufdeckung der verschobenen Matches. Sein letztes Spiel für die Hertha bestreitete Gross am 3. Juni 1972 in Kaiserslautern (4:3), ehe er die obligatorische DFB-Sperre plus 15.000,- Strafe erhält. Aber bereits im Juli 1972 darf der Sünder ins Ausland wechseln. Dort ist Hellenic Kapstadt sein neuer Verein, dem er bis Herbst 1974 treu bleibt, bevor er dann nach Holland zu Twente Enschede ging. TeBe-Manager Heinz Opitz holt den Torwart Anfang 1977 für rund 200.000 Mark wieder zurück an die Spree, und der Torwart-Riese erntet für seine durchweg guten Leistungen ausschließlich positive Kritiken. Schalke 04 wird auf Gross aufmerksam, und noch im gleichen Jahr veränderte er sich für rund 750.000,-- Ablösesumme in Richtung Ruhrpott, wo er schnell das Vertrauen des Trainers gewinnt. Ein "prima Kerl" sei Volkmar, der "sich leicht zu irgendwelchen Dingen hinreißen ließ" analysierte Schalke-Trainer Uli Maslo, "aber er war immer ein durch und durch guter Mensch". Dennoch wechselte der Schlußmann im Frühjahr 1979, unter ominösesten Umständen, in die US-Liga. Zunächst sind die Minnesota Kicks seine kurzzeitige Heimat, für die er ein Freundschaftsspiel absolviert. Für ein paar Tage stellt sich Gross beim mexikanischen Spitzenverein 'Universidad Autonoma de Mexiko' vor, ehe er in seine neue Heimatstadt San Diego zurückkehrt. Bei den 'San Diego Soccers' fand er schließlich sein Domizil, und dort verehrten ihn die Fans. Der 'Mister Germany' (aka 'Blonder Panther'/'Tarzan') trug zu den Erfolgen San Diegos maßgeblich bei. Er wurde hernach Generalmanager der 'Legends Sport Promotion Company' und soll heute Autos in San Diego verkaufen.
Volkmar Gross in the spring of 2006, now 57 years old and back in Berlin!
Berlin - "Er hatte alles drauf, war für mich der beste Torwart seiner Zeit. Ohne den Bundesliga-Skandal wäre Sepp Maier 1974 nicht Weltmeister geworden - sondern er." Nello di Martino, heute Torwart-Trainer bei Hertha.
Volkmar Groß ist heute 57. Viele halten ihn für den besten Keeper, den Berlin je hatte. Es hätte eine große Karriere werden können...
Doch dann kam der Skandal - und alles war aus. Es war der Bestechungsskandal 1971. Die heimstarke Hertha verlor am letzten Spieltag der Saison 1970/71 gegen Abstiegskandidat Bielefeld sensationell 0:1. Offenbach mußte in die 2. Liga. Groß erinnert sich: "Kickers bot im Vorfeld Geld für den Sieg, Bielefeld für eine Niederlage. Beides lehnten die Spieler ab."
Aber dann das: "Wir gingen nach Heimspielen immer in die Waldschänke in Stadionnähe und feierten. Dann stand plötzlich ein Koffer mit 250 000 DM auf dem Tisch. Er kam von der Arminia. Dann konnte man sehen, was Alkohol anrichten kann: Jetzt nahm sich jeder seinen Anteil. Eine Riesendummheit."
Der Skandal trieb mich und Steffenhagen nach Südafrika Für die er und die anderen Beteiligten bezahlen mußten. Groß: "Ich wurde 1972 für zwei Jahre gesperrt, konnte nicht mehr in Deutschland spielen."
Der Berliner ging auf Wanderschaft. "Ich ging mit Arno Steffenhagen nach Kapstadt. Nach der Begnadigung 1973 ging er zu Ajax, ich zu Twente Enschede", sagt Herthas Ex-Keeper. Hier erlebte der "Lange" auch eines seiner sportlichen Highlights. "Wir spielten 1975 gegen Gladbach im Uefa-Cup-Finale. Im Hinspiel schafften wir ein 0:0 in Düsseldorf, aber im Rückspiel haben uns Netzer & Co. mit 5:1 auseinandergenommen", erinnert sich Groß.
Danach kehrte der Ex-Nationalspieler, der ein Länderspiel für Deutschland bestritt (1970/3:1 gegen Griechenland), in die Bundesliga zurück. Groß: "Rudi Gutendorf holte mich zur Rückrunde zu TeBe, aber wird stiegen trotzdem ab." Doch der Ex-Nationaltorwart zeigte, was er noch drauf hat! "Ich wurde von den Noten her bester Spieler, lag sogar vor Franz Beckenbauer", lacht Groß. Zu Hertha gab's keinen Weg zurück, die Berliner wollten keine "Sünder" holen. Groß: "Ich ging dann zu Schalke."
Bei Schalke lernte ich meinen Freund Enver Maric kennen In diesen 2 Jahren lernte er auch einen guten Freund kennen. Groß: "Enver Maric, der heute die Keeper bei Hertha trainiert, war mein Konkurrent. Ein sehr guter Torwart, aber ein noch viel größerer Mensch und Freund." 1979 zog er in die USA, spielte bis 1985 für San Diego. "Plötzlich galt ich in Deutschland als verschollen, dabei bin ich nur mehrmals umgezogen", sagt Groß. 1985 hörte Groß mit dem Profi-Sport auf.
Die Rückkehr nach Deutschland vor 2 Jahren, zu seinen "Lieben". Groß: "Die Fußball-Liebe gehört weiter Hertha, mein Herz aber Rita." Mit seiner Lebensgefährtin hat Herthas Ex-Keeper in der Charlottenburger Kaiserin-Augusta-Allee ein Lokal eröffnet. Treffender Name: "Volkmars Tor". Groß: "Ich bin wieder zu Hause in Berlin, bei meiner Hertha. Hier finde ich meinen Frieden."
Volkmars EigentorDer Berliner Torhüter Groß stand vor einer hoffnungsvollen Karriere, dann wurde er in den Bundesliga-Skandal verwickelt
Von Sven Goldmann
Volkmar Groß hat viel zu tun. Der Beamer für die Großbildleinwand wird geliefert, der Tischler hat noch Fragen, und einkaufen muss er auch noch. Heute steigt die Eröffnungsparty seiner Sportbar, sie heißt „Volkmars Tor“, ein Hinweis darauf, dass Volkmar Groß nicht immer Budiker war. An den Wänden des Lokals an der Kaiserin-Augusta-Allee hängen Fotos. Hier steht er neben Kevin Keegan, dort hechtet er nach einem Schuss von Gerd Müller. Der Fußballtorwart Volkmar Groß war mit seinen 1,92 Metern, dem blonden Haar und den langen Koteletten eine beeindruckende Erscheinung. Ein Bild ist in Athen aufgenommen worden. Es zeigt Groß zwischen Franz Beckenbauer und Wolfgang Overath. Beckenbauer trägt ein Oberlippenbärtchen, und Overath war damals Kapitän der Nationalelf. Am 22. November 1970 siegte Deutschland 3:1 gegen Griechenland, die Torschützen hießen Netzer, Grabowski und Beckenbauer. Es war das erste Länderspiel des damals 22- jährigen Groß, und Stammtorhüter Sepp Maier urteilte im Tagesspiegel: „Volkmar steht vor einer großen Karriere.“
Heute ist er 57, mit weniger Haar und mehr Bauch als früher. Volkmar Groß hat keine große Karriere gemacht, aber ein aufregendes Leben gelebt. „Ich war ganz oben und ganz unten“, sagt er. „Eigentlich lief alles nach Plan. Tja, und dann kam der Bundesliga-Skandal.“ Am 5. Juni 1971 tritt Hertha BSC zum letzten Saisonspiel gegen Arminia Bielefeld an. Der dritte Platz ist den Berlinern nicht mehr zu nehmen, Zweiter können sie aber auch nicht mehr werden. In diese Konstellation hinein kommt ein Angebot von Kickers Offenbach: 140 000 Mark Prämie setzen die Hessen aus für einen Sieg gegen Bielefeld, den Rivalen im Kampf gegen den Abstieg. „Bernd Patzke und Tasso Wild haben für uns verhandelt“, erzählt Volkmar Groß, „Wenn die uns fürs Gewinnen Geld geben wollen – warum nicht?“ Ja, da sei auch eine Anfrage aus Bielefeld gekommen, ob Hertha nicht für 250 000 Mark verlieren wolle. „Darüber haben wir gelacht“, sagt Groß. „Wie soll ich das denn machen, absichtlich einen Ball durchlassen? Das merkt doch jeder. Nein, für Geld zu verlieren, das war nie ein Thema.“
Hertha spielt schlecht und verliert 0:1. In den Presseberichten von damals ist zu lesen, Groß sei der beste Berliner gewesen. An die Stunden danach erinnert er sich, als sei es gestern gewesen. „Wir sind gleich nach dem Spiel in eine Kneipe an der Heerstraße gefahren. Alle Spieler. Heute gibt es so etwas ja nicht mehr, aber wir waren eben noch eine richtige Mannschaft.“ Es gibt Bier, viel Bier. Irgendwann kommt Jürgen Rumor, der gegen Bielefeld wegen einer Verletzung nicht mitspielen konnte. Rumor trägt einen Koffer, noch in der Kneipe zeigt er den Kollegen, was drin ist: Geldscheine. Er komme gerade von den Bielefeldern, „die glauben, dass wir absichtlich verloren haben“.
Heute weiß Groß, dass sich in diesem Augenblick seine Karriere, ja sein ganzes Leben entschied. „Wir sind mit dem Koffer und allen Spielern um die Ecke in meine Wohnung weitergezogen.“ Es gibt noch mehr Bier, und die Spieler teilen das Geld unter sich auf. 15 000 Mark bekommt jeder, „das war viel Geld, wir haben ja längst nicht so gut verdient wie die heutigen Profis“. Volkmar Groß lacht. „Da sehen Sie mal, was Alkohol aus vernünftigen Menschen macht.“ Am nächsten Tag hört er im Radio von den Enthüllungen des Offenbacher Präsidenten Horst-Gregorio Canellas. Der betrogene Betrüger hatte bei seinen Verhandlungen ein Tonband mitlaufen lassen und dieses bei seiner Geburtstagsparty vorgespielt. Patzke ist zu hören, wie er mit dem Hinweis auf das Angebot aus Bielefeld den Preis für die Offenbacher hochtreiben will. Die Bundesliga hat ihren Skandal.
„Volkmar war einer der Ersten, die vor der neuen Saison auf mich zukamen und die Sache erzählt haben. Natürlich habe ich ihm geglaubt“, sagt Wolfgang Holst, damals Herthas 2. Vorsitzender. Holst spielt auf Zeit. Die Transferperiode ist abgelaufen, wenn die Spieler jetzt die Annahme des Bielefelder Geldes gestehen, muss Hertha mit Junioren und Amateuren in die Saison gehen. Das würde den sicheren Abstieg bedeuten. Also warten die Herthaner mit ihren Geständnissen, bis der Abstieg rechnerisch nicht mehr möglich ist. Kaum jemand kauft den Spielern die Geschichte ab, sie hätten nicht manipuliert und das Geld nur angenommen, weil es nun mal da war. Alle werden für zwei Jahre gesperrt. Groß wechselt mit Arno Steffenhagen und Jürgen Weber zu Hellenic Kapstadt nach Südafrika. Zum 26. November 1973 werden die Skandalsünder begnadigt, „doch in der Bundesliga hat uns keiner gewollt“, erzählt Groß.
Also geht es weiter nach Holland, wo er mit Twente Enschede ins Uefa-Cup-Finale einzieht. Das erste von zwei Finalspielen gegen Borussia Mönchengladbach endet in Düsseldorf 0:0, „im zweiten wollten wir Gladbach zu Hause überrennen. Das hat nicht ganz geklappt.“ Mönchengladbach siegt 5:1. Volkmar Groß haben sie in Enschede bis heute nicht vergessen. Vor ein paar Monaten hat er Hans Meyer getroffen, der Twente in den Neunzigerjahren trainierte. „Die Holländer verehren zwei deutsche Fußballer“, hat Meyer ihm erzählt: „Helmut Rahn und dich – ihr konntet beide eine Nacht durchsaufen und am nächsten Tag ein gutes Spiel machen.“
1977 kommt ein Angebot aus Berlin, vom Bundesliga-Aufsteiger Tennis Borussia. Den Abstieg kann er nicht verhindern, aber die „Bild am Sonntag“ wählt ihn vor Franz Beckenbauer zum besten Spieler der Saison. Hertha will Groß zurückholen, doch der mag nicht, „meine Frau hatte den Verdacht, dass ich hier zu viele hübsche Mädchen kenne“. Er ist sich mit dem 1. FC Köln schon einig, „ich sitze gerade beim Kölner Präsidenten im Büro, da klingelt plötzlich das Telefon“. Am Apparat ist seine Mutter, sie sagt: „Volkmar, gerade haben die Schalker angerufen, du sollst auf keinen Fall in Köln unterschreiben, sie machen dir ein besseres Angebot.“ Also geht Groß zu Schalke, „da waren wir Skandalsünder alle wieder zusammen“. Die Gelsenkirchener hatten im Bundesliga-Skandal erst ein Spiel verkauft und später einen Meineid geschworen.
35 Spiele macht er für Schalke, um seinen Abschied im Winter 1979 ranken sich Legenden. Schalkes Präsident Günter Siebert behauptet, der Torhüter sei bei Nacht und Nebel geflohen. „Ach, was der Siebert so erzählt“, sagt Groß. „Ich wurde am Knie operiert, und dann kam ein Angebot aus den USA. Ich bin in Zehlendorf mit Amerikanern aufgewachsen, in Englisch hatte ich schon immer eine Eins, und es war schon immer mein Traum, nach Amerika zu gehen.“ Also geht er – und bleibt 25 Jahre. Groß wird mit den San Diego Sockers US-Hallenmeister, später arbeitet er als Torwarttrainer, dann verkauft er Autos. Es wird ruhig um Volkmar Groß, ab und zu sind seltsame Geschichten über ihn zu hören. „Kenne ich alle“, sagt er. „Angeblich war ich Dockarbeiter und Alkoholiker. So ein Blödsinn!“
Seit knapp zwei Jahren lebt Volkmar Groß wieder in Berlin. Das rechte Knie war ruiniert, er brauchte ein künstliches Gelenk, und das amerikanische Gesundheitssystem ist in solchen Fällen nicht sehr großzügig. Herthas Mannschaftsarzt Ulrich Schleicher hat ihm die Operation vermittelt. Der Kontakt zum Verein ist gut, Groß bekommt für jedes Spiel zwei Ehrenkarten. Der alte Bundesliga-Skandal ist kein Thema mehr. Und der neue? Volkmar Groß winkt ab. „Damals sind Spieler bestochen worden, das wäre gar nicht mehr möglich, bei den Gehältern heute. Wer da ein Spiel kaufen will, muss 20 Millionen auf den Tisch legen.“
Das erste Spiel, das Volkmar Groß auf der Großbildleinwand seiner Sportbar anschaut, ist sein Schicksalsspiel. Bielefeld gegen Hertha. Bielefeld gewinnt 3:0, und niemand spricht von Schiebung.
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