Bidi in Peking Im Allgäu Bie Guten, sagte er Morgen Sagte sie.
Es ist doch merkwürdig, wie auch die Größten vergehen Und nichts bleibt außer Staub. Wie Gras! (Und es ist selten etwas so schrecklich und unaufgeklärt wie das.) In Altötting z.B. ist der katholische Feldherr Tilly im Sarge zu sehen Gegen zwei Mark Eintritt für Erwachsene präpariert unter Glas (Es steht darauf: Tilly nicht berühren!) Und der Kastellan sagte mir selber und im Angesicht der Bahre Und er hatte auch gar keinen Grund, mich irrezuführen Und es stimmte auch sicherlich: Vor einigen Jahren hatte der General noch Haare. So etwas gibt einem immer wieder einfach einen Stich.
Als das Schiff brüchig war Ging ich in die Wasser. Des Wassers Gewalt Warf mich auf einen kalten Steinbrocken. Ich war von Sinnen alsbald. Währenddem ging meine Welt unter. Zwar Als ich aufwachte, mein Haar War schon trocken. Ich aß aus Muscheln einiges Und schlief in einem Baum Drei Tage, die beste Zeit Und weil ich hatte nichts als Raum Ging ich weit. Der Anblick war mir ungewohnt. Ich berührte nichts mit meiner Hand. Nach dreien Nächten habe ich den Mond Wieder erkannt. Ich hängte ein Tuch in einen Baum Und stand daneben Einmal einen Tag und eine Nacht. Das Wasser war ruhig. In meinem Tuch war kein Hauch Es kam kein Schiff Es gab keine Vögel. Später sah ich auch Schiffe Fünfmal sah ich Segel Dreimal Rauch.
Den Haien entrann ich Die Tiger erlegte ich Aufgefressen wurde ich Von den Wanzen.
In seinen Tagebüchern der Kriegszeit Erwähnte der Dichter Gide einen riesigen Platanenbaum Den er bewundert - lang - wegen seines enormen Rumpfes Seiner mächtigen Verzweigung und seines Gleichgewichts Bewirkt durch die Schwere seiner wichtigsten Äste. Im fernen Kalifornien Lese ich kopfschüttelnd diese Notiz. Die Völker verbluten. Kein natürlicher Plan Sieht ein glückliches Gleichgewicht vor.
Nicht umsonst Wird der Anbruch jeden neuen Tages Eingeleitet durch das Krähen des Hahns Anzeigend seit alters Einen Verrat.
Ich will mit dem gehen, den ich liebe. Ich will nicht ausrechnen was es kostet. Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist. Ich will nicht wissen, ob er mich liebt. Ich will mit dem gehen, den ich liebe.
Wir haben gehört, daß du an Tuberkulose erkrankt bist. Wir fordern dich auf: erblicke darin Keine Fügung des Schicksals, sondern Einen Angriff der Unterdrücker, die dich Mangelhaft bekleidet in nassem Obdach Dem Hunger preisgaben. So wurdest du krank gemacht. Wir befehlen dir, den Kampf sofort aufzunehmen Gegen die Krankheit und gegen die Unterdrückung Mit aller List, Strenge und Zähigkeit Als einen Teil unseres Kampfes, der Aus der Schwäche heraus geführt werden muß Im äußersten Elend, in dem Alles erlaubt ist, was zum Sieg führt, welcher Sieg Der Sieg der Menschheit über den Abschaum ist. Wir erwarten dich baldmöglichst wieder Auf deinem Posten, Genosse.
Genossen, durch Hunger, schlechtes Wohnen und mangelhafte Kleidung Wurde ich krank gemacht und aus euren Reihen entfernt. Ich habe den Kampf um meine Wiederherstellung sofort aufgenommen. Ich erkläre jedem, der mich sieht Den Grund meiner Krankheit Ich bezeichne ausdrücklich die Schuldigen. Gleichzeitig kämpfe ich gegen die Krankenkassen Die mich betrügen wollen um jeden kleinsten Vorteil. Vom Bett aus kämpfe ich. Ich habe mich informiert über die Verpflichtungen des Krankenhauses Die alltäglichen Übergriffe gegen die Kranken der unterdrückten Klasse. Ich wende jedes Mittel an, das mir hilft Meine Gesundheit wiederzuerlangen. So habe ich, obwohl getroffen und verletzt Eure Reihen nicht verlassen. Bis zu meinem letzten Atemzug Verbleibe ich euch. Ich gedenke nicht zu weichen. Ich bitte euch Weiter mit mir zu rechnen.
Nacht auf Nyborgschaluppe Frührot im finnischen Ried Zeitung und Zwiebelsuppe New York, fifty-seventh Street Im Paris der Kongress Svendborg und Wallensbäk Londoner Nebel und Nässe Auf der "Anni Johnson" Deck Zelt auf der Birkenkuppe In Marlebaks Morgengraun O Fahne der Arbeitertruppe In der Altstadt von Kobenhavn!
1 Es war einmal ein Mann Der fing das Trinken an Mit achtzehn Jahren und - Daran ging er zugrund. Er starb mit achtzig Jahr Woran, ist sonnenklar. 2 Es war einmal ein Kind Das starb viel zu geschwind Mit einem Jahr und - Daran ging es zugrund. Nie trank es: das ist klar Und starb mit einem Jahr. 3 Daraus erkennt ihr wohl Wie harmlos Alkohol...
An einem frühen Morgen, lange vor Hahnenschrei Wurde ich geweckt durch ein Pfeifen und ging zum Fenster. Auf meinem Kirschbaum, Dämmerung füllte den Garten Saß ein junger Mann mit geflickter Hose Und pflückte lustig meine Kirschen. Mich sehend Nickte er mir zu, mit beiden Händen Holte er die Kirschen von den Zweigen in seine Taschen. Noch eine ganze Zeitlang, als ich wieder in meiner Bettstatt lag Hörte ich ihn sein lustiges kleines Lied pfeifen.
Wer immer seinen Schuh gespart Dem ward er nie zerfranst. Und wer nie müd noch traurig ward Der hat auch nie getanzt. Und wenn aus Altersschwäche gar In Staub zerfällt dein Schuh Der ganz wie du nur für Fußtritte war War glücklicher doch noch als du. Wir tanzten nie mit mehr Grazie Als über dGräber noch. Gott pfeift die schönste Melodie Stets aus dem letzten Loch
Herrlich, was im schönen Feuer Nicht zu kalter Asche kehrt! Schwester, sieh, du bist mir teuer Brennend, aber nicht verzehrt. Viele sah ich schlau erkalten Hitzige stürzen unbelehrt Schwester, dich kann ich behalten Brennend, aber nicht verzehrt. Ach, für dich stand, wegzureiten Hinterm Schlachtfeld nie ein Pferd Darum sah ich dich mit Vorsicht streiten Brennend, aber nicht verzehrt.
Hier gibts noch weitere Gedichte von
Brecht !!
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