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OUVRAGES D'INFANTERIE
OUVRAGE D'INFANTERIE C D'HARDAUMONT

Das stark beschädigte Ouvrage d'Infanterie C d'Hardaumont liegt auf dem Höhenzug Hardaumont. Die Ouvrages wurden von den Franzosen an jenen Stellen positioniert, wo die Distanz zwischen den Forts über 3 km betrug. Diese anfangs noch ohne Artilleriewaffen ausgerüsteten Zwischenwerke wurden wie Infanteriewerke angelegt. Spätere modernisierte Anlagen rüstete man aber mit Artilleriewaffen in Panzertürmen und Zwischenraumstreichen aus.

Das am Ostufer der Maas 1887-1993 erbaute Ouvrage d'Infanterie C d'Hardaumont, von den Deutschen auch "Werk Ost" genannt, wurde auf dem Höhenzug Hardaumont als Infanteriewerk konzipiert und ist baugleich mit dem Ouvrage Bezonvaux. Es bestand aus 2 gemauerten und mit Erde bedeckten nicht miteinander verbundenen Räumen von je 5 m Breite und 15 m Länge für 150 Soldaten.Umgeben war das Werk von einem Grabensystem und einem 30 m breiten versenkbaren Drahthindernis. Weitere Elemente des Werkes waren die 1913 von einer französischen Pioniereinheit angelegten Erdwerke Lorient (Werk West, 645), Josiamont (Werk Nord, 646), und Muguet (Werk Mitte, 647). 

Während des Ersten Weltkrieges gelang es den deutschen Truppen, das Zwischenwerk Hardaumont am 26. Februar 1916 zu erobern. 

Die deutschen Verluste des stürmenden Infanterie-Regiments Nr. 155 und des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 98 bei der Eroberung des veralteten und im Luftaufnahme  vom Ouvrage, 1916 Vergleich zu den anderen Zwischenwerken eher schwachen Befestigungsanlage waren enorm!

Grund dafür war die anfangs fehlende eigene schwere Artillerie. Erst nach dem Einschlag eines eigenen 21-cm-Mörsers gelang es den Deutschen das unversehrte Drahthindernis zu durchlaufen. Schließlich ergab sich die aus über einhundertundzwanzig Soldaten bestandene französische Besatzung: Mit erhobenen Händen und einer weißen Fahne verließen die Franzosen als Gefangene das Zwischenwerk Hardaumont.

Nach der deutschen Besetzung zogen ruhende Soldaten, Verwundete, Artilleriebeobachter, Fernsprechtrupps, Blinker und Melder in die Bunkeranlage ein. Vom Zwischenwerk Hardaumont hatten die deutschen Beobachter mit ihren Scherenfernrohren einen vorzüglichen Ausblick auf den Fuminwald, das Fort de Vaux, die Souvilleschlucht und das Dorf Fleury.

Im Juli 1916 war das Zwischenwerk Hardaumont, jedenfalls laut der Geschichte des Fußartillerie Bataillon Nr. 50, schon fast zerstört: Am 9. Juli 1916 vernichtete ein starkes französisches Die Ruine, 1916 Artilleriefeuer den größten Teil des Zwischenwerkes. Bei einem Volltreffer wurden über dreißig Soldaten getötet. Auch in den nächsten Wochen lag starkes Feuer auf dem zerstörten Werk. 

Am 20. und 23. Oktober 1916 erhielt die Anlage mehrere Artillerietreffer: Französische Langrohrgeschütze schossen sich auf das Zwischenwerk ein. 

Am 24. Oktober 1916 erfolgte ein französischer Großangriff. Danach befand sich das Werk wieder nahe der Frontlinie.

Am 2. November 1916 lag das Zwischenwerk abermals unter starkem französischen Artilleriefeuer:  

An 2 Uhr schoß sich der Feind mit einem ganz schweren Geschütz auf den Hardaumont ein, alle 4 Minuten kam ein Schuß. Bei jedem Einschlag wackelte das ganze Werk. Es waren fürchterliche Stunden. Nach dem 30. Schuß wurde es still ... Das ganze Werk sah aus wie eine Sandgrube, vollkommen umgegraben und durchwühlt, Trichter von 5-6 Meter Tiefe, ganze Sandberge.

Am 4. November erfolgte die totale Zerstörung des Zwischenwerkes; die Deutschen räumten die Trümmeranlage. Am 15. Dezember 1916 übernahmen die Franzosen die Ruine des Zwischenwerkes Hardaumont.

Ein breiter Weg, der Chemin de la Plume, führt heute bis an das völlig zerstörte und unter Gestrüpp und Unkraut liegende Ouvrages. Vor dem Betreten des im hinteren Teil liegenden Raumes wird gewarnt. Die Begehung des Eingangs zur zweiten Kasematte ist unmöglich, da die herabgestürzte Decke den Eingang versperrt! Auch bei dieser Trümmeranlage sollte der Besucher unbedingt die roten Warnschilder beachten!

 
Quellen und Literatur:
  • Arens, Walter (Hg.): Infanterie-Regiment Nr. 155, 
  • Berlin 1931. Leyers, Hans: Fußartillerie-Bataillon Nr. 50, Selbstverlag 1935. 
  • Szymanski, Theodor: Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 80, Wiesbaden 1935.

Abbildungen:

  • Reichsarchiv.

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