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4.2. Medien und Schulmaterial
Das Wort Medien kannte man damals noch kaum, gab es doch nur Zeitschriften und Radio. Das Wort Computer geisterte in unseren Köpfen nur als Utopie herum. Wussten wir doch, dass in Amerika so zimmergrosse Anlagen standen, die für uns rätselhafte Dinge berechnen konnten. Vom Fernsehen hatten wir ähnliche Vorstellungen, jedenfalls glaubte niemand, dass spä;ter einmal solche Geräte in unserer Schulstube stehen könnten.
Als wichtigstes Medium setzte ich das Radio ein. Es gab schon Schulfunksendungen. Diese wurden aber leider immer zur falschen Zeit ausgestrahlt. Was nützte uns eine Sendung über die Besteigung des Mount Everest, wenn wir im Unterricht gerade mit dem Lauf der Aare beschäftigt waren. In der Berner Schulwarte wurden nun im Laufe der Zeit solche Sendungen auf Tonband aufgenommen und an Lehrer verliehen. Die Schule durfte damals nur ein Minimum kosten, also blieb mir nichts anderes übrig, als selber ein schweres Tonbandgerät mit Spulen anzuschaffen. Kassettengeräte gab es noch nicht. Oft nahm ich die Schulfunksendungen sogar selber auf und setzte sie dann ein, wenn sie zu unserem Stoff passten. Viele solche Sendungen besitze ich noch heute, zum Teil sogar, ohne dass ich sie je einmal einsetzen konnte.
Ebenfalls schaffte ich mir einen Dia-Projektor an. Im Schrank fand ich zwar zwei Projektionsgeräte. Zu dem einen waren sogar schwarz-weisse Rollenfilme für die Fächer Religion (Kreuzigung, Ostern, 10 Gebote) und Geographie (Gotthard, Mond und Sterne) vorhanden. Mit dem zweiten schweren Projektor (einem Epidiaskop= Bild oben) hätte man grosse Lichtbilder in Holzrahmen zeigen können, aber ich fand keine solche. Zusätzlich bestand die Möglichkeit, Bilder aus Büchern einzulegen und diese auf eine Leinwand zu bringen. Allerdings erzeugte der Apparat eine solche Hitze, dass die Vorlagen gewellt und ausgelaugt wurden, so dass ich ihn nur mit gemischten Gefühlen einsetzen konnte. Noch einen zweiten Nachteil stellte ich bei diesem Gerät fest: Die Schulstube musste absolut dunkel sein, damit die Schüler überhaupt etwas sehen konnten, und diese Voraussetzung war mit den vorhandenen Verdunkelungsvorhängen kaum zu erreichen. Also knipste ich auf Reisen Dias von Landschaften und Pflanzen, um diese daheim den Schü;lern zeigen zu können. In der Schulwarte gab es auch einen Diaverleih, wo es möglich war, Bilder aus Geschichte, Naturkunde und Geographie  zu beziehen.

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