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Schulmaterial
Bild- und Textbeispiel aus dem Lesebuch 6. Klasse von 1950: "Heimat"
Als wichtigstes Schulmaterial galt zu dieser Zeit noch die Schiefertafel. Auf der Seite des Pultes war für sie ein eigenes Fach angebaut. Mit Schiefergriffeln kritzten die Schüler ihre Rechnungen und Aufsätze in die Tafel und gaben sie dann dem Lehrer zur Korrektur. Natürlich reichte dann eine übliche Lehrermappe nicht, diese alle nach Hause zu schleppen. Da wir aber im Schulhaus wohnten, war das kein Problem. Mit Schwämmchen (in Schwammtruckli) und Lappen wischten die Schüler nach der Korrektur alles wieder aus und konnten auf einer sauberen Tafel ihre neuen Uebungen beginnen. Jede Woche einmal musste der Holzrahmen der Tafel mit einer Bü;rste gefegt werden, so dass er nicht unappetitlich anzuschauen war. Natürlich entstanden dabei auch tiefe Furchen in dem Holz. Nach diesen konnte man das Alter der Tafel bestimmen.
In der Oberschule stellten wir schon bald einmal unser Notizmaterial auf Papier um, aber die Unterschüler verwendeten sie noch längere Zeit.
Ausser durch alte Singbücher (das Blaue und das Rote), Lese- Rechen- und Sprachbücher, stand den Schülern die Welt nicht offen. Die obligatorische Jugendbibel war noch in der alten Schrift gedruckt, so dass der Text für die Kinder kaum lesbar war. Da es noch keine erschwingliche und brauchbare Kopiergeräte gab, kauften wir uns von Zeit zu Zeit ein neues SJW-Heftchen im Klassensatz und kämpften uns dort hindurch. Natürlich stand auch ein Weltatlas aus den Dreissigerjahren für die Oberklasse zur Verfügung. Dass Dieser nicht auf dem neusten Stand war störte niemanden, weil sich ja damals die Länder nicht so rasch veränderten wie in der letzten Zeit. (Sowjetunion, Tschechoslowakei, Jugoslawien) Der Globus, der auf dem Lehrerpult stand, war auch nicht mehr der jüngste, fand ich doch im Protokoll der Schulkommission vom 5. Dezember 1909: "Von der Erziehungsdirektion wurde der Schule auf des Lehrers Begehren ein Globus im Werte von
Fr. 40.- geschenkt."
Zu Kapitel 4.3.  Der Stundenplan
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