Wie
die Höhe Toter Mann (Mort Homme) war auch die Côte 304 eine besonders wichtige Schlüsselstellung für
die Eroberung Verduns. Die westlich vom
Toten Mann liegende Höhe 304 bildete südlich Esnes mit den Höhen
287 und 310 und dem Fort Marre für einen Angreifer ein
besonderes Hemmnis auf dem Weg nach Verdun: Auf
der Höhe 304 befand sich der höchste Punkt des Schlachtfeldes
des linken Maasufers! Anmarschwege, die
steilen Hänge und das unbewaldete Vorgelände waren von der Höhe
besonders gut einsehbar. Jede Bewegung der deutschen Truppen im
sumpfigen Gelände des Forges-Baches konnte intensiv beobachtet
werden.
Solange das auf
dem linken Maasufer herüberschlagende französische
Artilleriefeuer nicht wirksam bekämpft werden konnte, wurde die
Situation für die nach Süden kämpfenden deutschen Truppen
immer problematischer.
Am
6. März 1916 begann der deutsche Angriff auf das linke Maasufer:
Erbitterte
Kämpfe um das Dorf Forges, die Höhe 365, den Cumiéres-Wald
und schließlich um die Linie Höhe 304 - Toter Mann.
Vom 20. bis zum 22.
März 1916 griffen deutsche Truppen, drei bayerische
Infanterie-Regimenter der 11. bayerischen Infanterie-Division,
aus der Deckung
der Wälder von Avocourt und Malancourt unabläßig
die Höhe 304 an: Der
Zugang zum
Maastal
sollte geöffnet werden, wobei die Deutschen bis dahin
über die Hälfte ihrer Soldaten verloren hatten.
Am 9. April 1916
erreichten die Deutschen die Höhe 287. Ein
am 20. April 1916 von der 40. französischen Infanterie-Division
durchgeführter Angriff, blieb an den Nordhängen des Toten
Mannes stecken.
Von April bis
Juni 1916 konnte man den Gipfel der Höhe nur sehr selten
erkennen, da dieser ständig hinter einer Wand von Rauch und
Staub verschwand.
Am 3. Mai 1916
beschossen 80 deutsche Batterien die Höhe 304. Der Beschuß und
dessen Auswirkungen war so stark, daß sich der Himmel
verdunkelte. Unzählige französische Soldaten wurden verschüttet,
wenige überlebten und trugen schwere psychische Störungen
davon.
Am 4. und 5. Mai
1916 griffen die Deutschen aus nördlicher Richtung die französischen
Stellungen der Höhe 304 an. Diesmal kamen die Angreifer über
den Camard-Wald und die Höhe 287. Die von den
Deutschen eroberten französischen Stellungen mußten aber schon
in der folgenden Nacht wieder geräumt werden: zu stark war das
französische Abwehrfeuer.
Am 7. Mai 1916
gelang es schließlich den Deutschen, wiederum
nach starkem
Artilleriebeschuß, den Gipfel der Höhe 304 zu erobern und zu
überschreiten, um sich an den Südhängen einzugraben.
Nach Rücknahme
einzelner schon eroberter Stellungen stabilisierte sich die
Front schließlich auf einer über die Höhenkuppe laufenden
Kampflinie.
Im Zuge einer am
28. und 29. Juni 1917, unter Verwendung von Flammenwerfern
gestarteten Offensive, konnten die Deutschen dann die Höhe 304
bis zum Pommerieux-Sattel, einer Vertiefung nahe des
Waldes von
Avocourt, vollständig besetzen.
Auch in den
Monaten Juni und Juli 1917 wurde die Höhe 304 heftig umkämpft,
mußte aber vom 20. bis 24. August 1917 von den Deutschen endgültig
geräumt werden. Fast 10.000 französische
und deutsche Soldaten fanden bei den erbitterten Kämpfen um die
Höhe 304 den Tod!
Auch hier war das Sterben auf beiden Seiten
nur Selbstzweck: Ein scheinbares Mittel zur schnellen
Kriegsbeendigung!
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