Schon der Krieg 1870/71 hatte
bestätigt, daß nur noch große Festungen Bedeutung hatten, die
von einem Fortgürtel umgeben waren. Durch die Annektion von
Elsaß-Lothringen, verloren die Franzosen einen bedeutenden
militärisch-geographischen Vorteil: Die Ostgrenze des Landes
konnte nicht mehr am Rhein und in den Vogesen verteidigt werden.
So also griff man zu der Alternative: Sicherung der Räume
zwischen den Festungen durch eine Kette von Sperrforts.
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DIE
FORTS |
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Vor
Verdun begann man schon ab 1875 mit dem überstürzten Bau der
ersten Forts (Redouten). Auf dem Ostufer der Maas errichtete man
in zwei Jahren auf dem Höhenzug die Forts Belleville, St.
Michel und Belrupt. Auf dem Höhenzug des westlichen Maasufers
baute man die Forts de La Chaume, Regret und Dugny. Die
Besatzung der einzelnen Forts wohnte in der Kehlkaserne. Von
dort führte ein ummantelter Hohlgang zu den bombensicheren
Bereitschaftsräumen unter dem Frontwall. Von diesen Ruheräumen
gelangte man durch abfallende Hohlgänge zu den Grabenwehren
für die Grabenbestreichung.
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Fort de
Belleville (Redoute) 1875-1877
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Fort de
Belrupt (Redoute) 1875-1877
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Fort de Bois
Bourrus 1881-1887
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Fort de La
Chaume (Redoute) 1875-1877
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Fort de
Douaumont 1885-1886
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Fort de Dugny
(Redoute) 1875-1877
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Fort d'Haudainville
(Redoute) 1876-1879
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Fort de
Landrecourt 1883-1886
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Fort de Marre
(Redoute) 1875-1877
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Fort de
Moulainville 1883-1885
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Fort de Regret
(Redoute) 1875-1877
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Fort du
Rozelier 1877-1879
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Fort de Saint
Michel (Redoute) 1875-1877
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Fort des
Sartelles 1881-1883
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Fort de
Souville (Redoute) 1875-1877
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Fort de
Tavannes 1876-1879
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Fort de Troyon
1878-1879
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Fort de
Vacherauville 1910-1914
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Fort de
Vaux 1881-1884
Da
die Festungsanlagen bei ihrer Fertigstellung im Jahre 1877 schon
technisch veraltet waren, begann man umgehend mit Umbau- und
Modernisierungsmaßnahmen. Die
Entwicklung neuer brisanter Sprengstoffe und Hohlgeschosse
ab 1886 machte es außerdem dringend notwendig, den größten Teil
der Festungsanlagen
mittels neuer Betonanlagen und Panzerungen auszustatten (z.B. Fort de Dugny und Fort de
Regret) und weiter auszubauen.
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DIE
OUVRAGES |
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Von 1883
bis 1893 errichteten die Franzosen im Zuge des weiteren Ausbaus der
Hauptverteidigungsstellung zwischen den Forts Ouvrages
d´Infanterie (Infanteriewerke),
die bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges teilweise zu Ouvrages
(Zwischenwerke) ausgebaut
wurden (z.B. Ouvrage
A
de Froideterre 1887-1888) und von einem Drahthindernis
umgeben waren.
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Ouvrage d'Infanterie J
de Baleycourt 1888-1890
-
Ouvrage
d'Infanterie
O de Bezonvaux 1889-1891
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Ouvrage d'Infanterie des
Bois de Réunis 1878
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Ouvrage d'Infanterie du
Bois Rogé 1910
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Ouvrage d'Infanterie M
des Bruyères 1887-1888
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Ouvrage de Chana
1883-1885
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Ouvrage N de Charny
1887-1888
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Ouvrage d'Infanterie G
de Châtillon 1888-1889
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Ouvrage d'Infanterie I
du Bois du Chapitre 1888
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Ouvrage d'Infanterie de
la Croix Brandier 1883
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Ouvrage de Déramé
1887-1888
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Ouvrage d'Infanterie E
d'Eix 1887
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Ouvrage de La Falouse
1906-1907
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Ouvrage
A
de Froideterre 1887-1888
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Ouvrage d'Infanterie K
de Fromeréville 1887-1888
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Ouvrage d'Infanterie L
de Germonville 1887-1888
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Ouvrage
d´Infanterie
C d'Hardaumont 1887-1893
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Ouvrage d'Infanterie P
de Jaulny 1889
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Ouvrage
D
de La Laufée 1887-1888
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Ouvrage
d'Infanterie
de Lorient
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Ouvrage d'Infanterie F
du Manesel 1888-1889
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Ouvrage d'Infanterie du
Maubois 1889-1890
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Ouvrage d'Infanterie du
Bois Saint-Maure 1888
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Ouvrage D ou le Morpion
1916
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Ouvrage de Saint
Symphorien 1888-1889
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Ouvrage
B
de Thiaumont 1887-1893
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Ouvrage d'Infanterie de
Thierville 1888
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Ouvrage d'Infanterie du
Trimard 1910.
Die
Ouvrages wurden von den Franzosen an jenen Stellen positioniert,
wo die Distanz zwischen den Forts über 3 km betrug. Spätere modernisierte
Anlagen rüstete man aber mit Artilleriewaffen in Panzertürmen
und Zwischenraumstreichen aus.
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DIE
ABRIS DE COMBAT |
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Die Abris de
combat (Infanterieräume) hat man zwischen die Forts und die Ouvrages als
Schutzräume in die Hauptverteidigungslinie gebaut. Die
betonierten Räume sollten jene Infanteristen schützen, die die
in der Nähe liegenden Retranchements zu verteidigten hatten.
Diese
Abris de combat, von den
deutschen Truppen als Infanteriewerke
bezeichnet, wurden in der Regel zwischen 1899 und 1906 von den
Franzosen
als Ruhe- und Bereitschaftsunterkünfte errichtet.
Es existierten zwei Modelle:
- für 100 auf Holzbänken sitzende Soldaten
(1/2 sitzende Infanteriekompanie) zwei Schutzräume von
jeweils 40 Quadratmetern;
- für 200 auf Holzbänken sitzende Soldaten (1
sitzende Infanteriekompanie) vier Schutzräume von jeweils 40
Quadratmetern.
Teilweise hatten die
Abris auch eine kleine Küche von 1,5 x 1,5 m oder einen
separaten Offiziersraum von 2 x 2,5 m.
Die Ruheräume
sind jeweils 10 m lang und 4 m breit. Die Bunkerdecke besteht
aus Eisenbeton und hat eine Stärke von 1,60 m; die Außenmauern
sind aus 2 m starkem Spezialbeton. Die
zum Schutz der Eingänge vorgezogene Fassadenmauer beträgt
Bodenkante 1,5 m und Deckenkante 1 m. Die Bruchsteinmauer sollte
vor Gewehrgeschossen und Granatsplittern schützen.
Die Aborte bzw. Latrinennischen
lagen entweder rechts oder links in der betonierten
Flügelmauer; durch Zwischenwände in Kabinen eingeteilt.
Im
unteren Stockwerk besaßen die Abris zur Trinkwasserversorgung
der Besatzungen eine Zisterne. Außerdem
waren die Räume von einem 30 m tiefen
Stacheldrahthindernis umgeben.
- Meuse-Froideterre:
MF 1 und MF 2
- Froideterre-Thiaumont:
FT 1, FT 2 und FT 3
- Thiaumont-Douaumont:
TD 1, TD 2 und TD 3
- Douaumont-Vaux:
DV 1, DV 2, DV 3 und DV 4
- Vaux-La
Laufée: VLL 1
- La
Laufée-Moulainville: LLM 1 und LLM 2
- Moulainville-Déramé:
MD 1 und MD 2
- Déramé-Rozelier: DR
1
- Rozelier-St.
Symphorien: RSS 1 und RSS 2
- St.
Symphorien-Haudainville: SSH 1
- Haudainville-La
Falouse: HLF 1
- La Falouse-Dugny: LFD
1 und LFD 2
- Dugny-Landrecourt: DL
1 und DL 2
- Landrecourt-Regret: LR
1 und LR 2
- Regret-Les Sartelles:
RS 1 und RS 2
- Choisel-Bois Bourrus:
CBB 1 und CBB 2
- Bois Bourrus-Marre: BM
1
- Marre-Belle Epine: MBE
1
Bis
zum Jahre 1914 wurden vor Verdun insgesamt 34
Abris
de combat gebaut. Bis auf den Abri de combat TD 1 sind noch alle
Bunkerplätze auffindbar: Einige Anlagen sind aber mehr oder
weniger stark beschädigt (FT 2-VLL 1) oder zerstört (DV 2, TD
2, TD 3 und VLL 1).
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DIE
RETRANCHEMENTS |
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Retranchements
sind zwischen 1900-1917 als betonierte Infanteriegräben
oder als reine Erdwerke nahe der Hauptverteidigungsstellen errichtet
und bis 1916 teilweise ergänzt und verstärkt worden. Die
Anlagen hatten während der Kämpfe die Besatzungen der jeweils in der Nähe liegenden
Infanterieräume
aufzunehmen.
- Bastion: nahe Abri de
combat TD 3
- Bétonnes: nahe Abri
de combat MF 1
- Bois Brûle: direkt am Sentier de Tavannes
- de Marre: Umgebung von
Fort de Marre
- K: nahe Ouvrage
Thiaumont
- O: nahe Abri de combat
TD 1
- R 1: Fumin
- R 2: Fumin
- R 3: Fumin
- R 4: Chapitre-Rücken
- Roi de Prusse: nahe
Abri de combat MF 2
- S: nahe Thiaumont-Ferme
- X: nahe Abri de combat
FT 1
- Y: nahe Abri de combat
FT 2
- Z: Umgebung von Ouvrage
Thiaumont
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